Pädagogik oder Sekte? Waldorf-Schule

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Was weiß man über Waldorfschulen? Welche Stichworte und Gedanken kommen einem in den Kopf, wenn man den Begriff Waldorfschule hört? Warum tanzen die Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Ihre Namen? Tun die das wirklich?

Ich habe mich bisher wenig, bis gar nicht mit dem Konzept der Waldorf-„Pädagogik“1 auseinandergesetzt. Das was man im privaten als auch im beruflichen Kontext bislang hörte war, dass es ein ganz tolles, ganzheitliches Konzept sei und irgendwie nur das Tanzen des eigenen Namens komisch anmutet, die Kinder aber ganz toll erzogen werden. 

Erfahrung aus dem Freundeskreis

Nun hat es sich ergeben, dass ein befreundetes Pärchen ihr Kind in einem Waldorf-Kindergarten angemeldet hat. Nach wenigen Tagen wollte das Kind dort nicht mehr hin und fragte bestürzt bei der Mutter nach, ob es zu Hause denn wieder sprechen dürfe oder ihm weiterhin der Mund verboten würde, wie im Kindergarten. Die Mutter war in diesem Moment sprachlos, suchte das Gespräch mit den Angestellten des Kindergartens, wurde aber nicht ausreichend beraten oder über das Konzept aufgeklärt und meldete in der Konsequenz das Kind ab. Die Mutter ließ sich nun von dem Kind Vieles erzählen, was dort im der Anstalt los gewesen ist. Haarsträubende Dinge, die ich hier nicht schildern kann und will, weil ich Vieles nicht verifizieren kann.

Nun hat sich ein weiterer Bekannter entschieden, seine Tochter in einen Waldorf Kindergarten zu schicken. Somit habe ich diesen, schon lange in der Warteschleife befindlichen Artikel, wieder herausgekramt und fertig geschrieben.

Recherche

Da ich bis dato zu wenig von dem ganzen waldörf’schen Konzept wusste, schmiss ich wikipedia an, befragte Suchmaschinen und was ich dort las, machte mich bereits stutzig. Es begrüßte mich ein Konglomerat aus den verschiedensten Weltanschauungen und esoterischen Lehren. Irgendwie konnte ich das nicht so recht glauben, bzw. wollte es nicht wahr haben, dass die ganzen wohlhabenden Eltern, die ihren Kindern etwas Gutes gönnen wollen, hinter der Anthroposophie des Rudolf Steiners stehen.

Die Anthroposophie ist kein ordentliches Lehrfach an den Waldorfschulen, aber die gesamte Struktur der Schulen, der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer, die Zusammensetzung der Klassengemeinschaft und die Unterrichtsinhalte basieren auf dieser  Lehre. Viele Informationen über die Hintergründe und die Gedanken, die hinter Rudolf Steiner und dem Konzept der Waldorfschule stehen, habe ich zum ersten Mal in der Folge #107 des Hoaxilla-Podcasts gehört. Hier ist André Sebastiani im Interview, der sich selbst mit der Gedankenwelt hinter Steiner befasst hat.

Ein Gespräch mit einem ehemaligen Schüler der Waldorfschule bestätigte mir so ziemlich alle Aussagen des Interviews, an die ich mich erinnerte. Sicherlich ist das alles andere als repräsentativ, dennoch fühlte ich die grobe Richtung der Lehren an der Waldorfschule bestätigt.

Warum also Waldorfschule?

Auch wenn die Ideologie für den einen oder die andere haarsträubend sein muss, will und kann ich diese nicht verurteilen! Wenn man andere Glaubensansätze ebenso auf das Wesentliche reduzieren würde, würden sie sich ebenso wirr und unwirklich anhören.

Ein metaphysisches Wesen schwängert eine Jungfrau und dieser Hybrid lehrt auf der Erde Nächstenliebe und wird deswegen verfolgt und getötet.

Klingt auch nicht wirklich einleuchtend, oder? Wenn Eltern ihre Kinder nun auf eine Bildungseinrichtung schicken, die ein gewisses Weltbild verkörpert, dann gibt es aus meiner Sicht drei Möglichkeiten:

  1. Die Eltern wissen genau, was das Konzept beinhaltet und schicken ihre Kinder aus Glaubensgründen in diese Bildungseinrichtung. Beispiel: Eine muslimische Familie würde die Kinder wahrscheinlich nicht in einen katholischen Kindergarten stecken und andersherum und wählen somit einen zu ihrer Religion passend.
  2. Die Eltern wissen genau, was das Konzept beinhaltet, stehen nicht dahinter und schicken dennoch ihre Kinder in diese Bildungseinrichtungen. Beispiel: Eine nicht gläubige Familie schickt ihr Kind in einen christlichen Kindergarten, da die Umstände2 passend sind. 
  3. Die Eltern wissen gar nicht Bescheid, was das eigentliche Konzept der Schulen ist, welches Weltbild hinter den Lehrern steht und betrachten das Ganze nur oberflächlich. Beispiel: Eine Familie steckt ihr Kind in einen Waldorf Kindergarten, weil da alles so schön und nett ist.

Punkt 1 und 2 kann ich nachvollziehen: Wenn ich als Eltern ein gewisses Weltbild habe, dann kann ich es verstehen, dass mein Kind auch in und nach diesem Bild erzogen werden soll. Aus diesem Grund gibt es christliche Kindergärten oder Elite-Internate, dort ist es in der Regel auch eine Glaubensfrage oder aber eine bewusste Entscheidung für ein gewisses Weltbild. Wichtig ist in diesem Fall, dass die Eltern wissen, welche Philosophie von den Angestellten in der Bildungseinrichtung vertreten und vermittelt wird.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob alle Eltern, die Kinder auf Bildungseinrichtungen von Rudolf Steiner schicken, auch nur eine Idee davon haben, was Rudolf Steiner als Weltbild formulierte, woraus sich dann die Waldorfschulen entwickelt haben. Hier ein paar Beispiele:

„UNSERE ATLANTISCHEN VORFAHREN

Unsere atlantischen Vorfahren waren mehr verschieden von den gegenwärtigen Menschen als sich derjenige vorstellt, der mit seinen Erkenntnissen sich ganz auf die Sinnenwelt beschränkt. Nicht nur auf das äußere Aussehen erstreckt sich diese Verschiedenheit, sondern auch auf die geistigen Fähigkeiten. Ihre Erkenntnisse und auch ihre technischen Künste, ihre ganze Kultur war anders, als das ist, was heute beobachtet werden kann. Gehen wir in die ersten Zeiten der atlantischen Menschheit zurück, so finden wir eine von der unsrigen ganz verschiedene Geistesfähigkeit. (…)“3

Es geht hier tatsächlich um das ATLANTIS! Die untergegangene Stadt, die wir aus Erzählungen und Sagen kennen.

„Unsere Wurzelrasse, die arische, stammt von der höchstentwickelten Unterrasse der Atlantier, der ur semitischen, ab, die zuletzt ungefähr in der Gegend des heutigen Irland wohnte. Als letzter Rest der untergehenden Atlantis kann die von Plato erwähnte Insel Poseidonis angesehen werden. Manu, eine Führergestalt der Atlantier, führte die reifsten Menschen nach dem Osten.“4

Auch hier geht es um ARIER, die eine höchstentwickelte Unterrasse der Atlantier ist.  Hier geht es nicht um eine Folge von Stargate, sondern um die Grundlage der Lehre des pädagogischen Begründers der Waldorfschulen!

Alles ist so schön und alle sind so nett (Wolf im Schafspelz?)

Ich persönlich habe noch nie eine Einrichtung, die nach waldörflichen Maßstäben eingerichtet und aufgebaut ist, besucht.5  Die geschilderten Erzählungen von Personen, die zwar keine Ahnung von den Grundlagen der Lehre haben, die ich dennoch als kritische Geister erfahren habe, sind aber in der Regel alle ähnlich. Es ist so herzlich, es ist so warm, so liebevoll, die Menschen sind so nett, die Kinder waren so aufgeweckt – die Schilderungen sind alle recht positiv. Unbezweifelbar ist dieses Klima ein gutes! Auch der Umgang untereinander soll respektvoll sein. Die echte Frage ist aber, WARUM handhaben die Waldorfschulen das so?

Ein Beispiel: Als ich noch Kunde der Sparkassenniederlassungen in Hamburg war, hatte ich als Student wenig Geld zur Verfügung. Dennoch haben mir die Bankberater im C&A-Anzug die Tür geöffnet, mir sinnbildlich einen roten Teppich ausgerollt und mir den Aufenthalt in der Sparkasse so angenehm wie möglich gestaltet. Ich stelle die gleiche Frage: WARUM? Die Antwort liegt hier auf der Hand: Die wollten meine paar Kröten haben, um damit zu arbeiten und mich auch später auch als Kunden zu behalten, wenn ich unter Umständen mehr Geld verdienen würde.

Leider habe ich noch keine abschließende Idee, was die Bildungseinrichtung in der Tradition Steiners von den Kindern oder den Eltern wollen. Dennoch muss ganz klar gesagt werden: Die Waldörfler machen einiges Offensichtliches richtig: Sie haben lernförderliche Umgebungen geschaffen, die Öffentlichkeitsarbeit scheint  zu funktionieren,6 die Schülerinnen und Schüler scheinen in einer angstfreien Umgebung zu lernen7 und und und… Davon können die Regelschulen sich hier und da sicherlich eine Scheiben abschneiden.

Was will ich eigentlich?

Ich möchte nochmals ganz deutlich machen: Ob ich die Lehren von Steiner gut oder schlecht, logisch oder unlogisch, sinnvoll oder nicht-sinnvoll finde, steht hier nicht zur Debatte! Eine echte, abschließende Meinung habe ich mir noch nicht gebildet! Wichtig ist in meinen Augen nur ein Wissen der Eltern über die esoterische, rassenlehrende, anthroposophische Grundlage der Bildungseinrichtung und somit eine bewusste Entscheidung für oder gegen den Besuch der Kinder einer waldörf’schen Bildungseinrichtung.

Ich bin mir sicher, dass viele Eltern ähnlich reagieren werden, als wenn man ihnen erklärt, was Homöopathie wirklich ist.8  Denn auch hier manifestiert sich häufig ein falsches Bild in der Öffentlichkeit. Homöopathie wird nicht selten mit Naturheilkunde oder pflanzlichen Arzneimitteln in einen Topf geworfen. Wenn man den Menschen dann aber erklärt, dass Sie faktisch keinen Wirkstoff einnehmen, sondern prinzipiell nur Milchzucker, ist die Verwunderung recht groß.

Wie steht es mit Erfahrungen der Leser und Leserinnen?

  • Gibt es  Erfahrungen mit der Waldorfschule oder einem Waldorfkindergarten?
  • War bekannt, wer oder was hinter den Waldorfschulen steht?
  • Würde man die eigenen Kinder ruhigen Gewissens auf eine solche Bildungseinrichtung schicken?

 

  1. Ich schreibe es hier in Anführungsstrichen, da ich zu wenig Wissen habe, um tatsächlich für mich zu entscheiden, ob es sich um Pädagogik, Weltanschauung oder Sektentum handelt. []
  2. Es gehen vielleicht auch Freunde des Kindes in den Kindergarten oder der Kindergarten ist nahe gelegen. []
  3. AUS: RUDOLF STEINER – DER AKASHA-CHRONIK, Herausgegeben von Marie Steiner, 1986 RUDOLF STEINER VERLAG, DORNACH/SCHWEIZ. http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA011.pdf – Abruf: 2014-04-25 []
  4. GA 94, S 168 – https://anthrowiki.at/Arier – Abruf: 2014-04-25 []
  5. Das muss ich auf alle Fälle mal nachholen. []
  6. Wenn von der skurrilen Philosophie nicht viel an die Öffentlichkeit gelangt, scheint ja alles richtig gemacht zu sein. []
  7. In der Waldorfschule gibt es zum Beispiel keine Noten. []
  8. Hier gibt es auch Parallelen zur Medizin von Steiner: https://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophische_Medizin []

98 thoughts on “Pädagogik oder Sekte? Waldorf-Schule

  1. Eine Kritik der Waldorfpädagogik, Kritik der Waldorfschule und Kritik der Anthroposophie – von Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien – hier ein kurzer Auszug aus dem Interview „Man kann nicht nur ein bisschen Waldorf sein“:

    Prof. Hopmann: “(…) Tatsächlich sind der Rassismus, die Entwicklungslehre, die Geschichtsphilosophie und die übrigen Bausteine des Zeitgeists des späten 19. Jahrhunderts, die Rudolf Steiner zu einer eigenen Weltanschauung amalgamiert hat, so eng verbunden, dass man da nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein kann. Allerdings machen die Waldorfschulen das schon geschickt: Sie fallen nicht mit der Tür ins Haus, sie unterrichten nicht direkt aus Steiners Werken, sondern sie lassen ihre Weltanschauung eher still und heimlich in ihre Arbeit einfließen, in ihre Kinderwahrnehmung, in ihre Auswahl der Unterrichtsinhalte usw. Ähnlich wie auch bei anderen Sekten ist das ein schleichendes Gift, dessen Wirkung man oft erst merkt, wenn es fast zu spät ist (…)”

    zum Interview mit Prof. Hopmann: http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/30117

      1. Das google-ranking des Artikels „Pädagogik oder Sekte? Waldorf-Schule“ ist sehr gut, insbesondere zu den Suchbegriffen: > waldorfschule sekte <

        Deshalb gehe ich davon aus, dass hier vermehrt FAKE-Kommentare geschrieben werden, wie es schon bei folgendem Artikel des blogs "Ruhrbarone" der Fall war: "Ich würde mein Kind nie an einer Waldorfschule anmelden"

        Die FAKE-Kommentare vor allem in diesem Bereich: http://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952/comment-page-3#comments

        Die Fälschungen sind so offensichtlich, dass sie in anderen Kommentaren aufgegriffen wurden, ein Beispiel:

        "Erwin Francke
        2. Juni 2016 um 22:37

        (…)

        Einige Kommentare kommen mir, verzeiht, so vor, wie bestellt aus der Zentrale der Steiner Sekte.

        (…)"

        http://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952/comment-page-3#comment-1089022

  2. Ich war selbst auf einer Waldorfschule in den 90er Jahren… und ich muss sagen, was in diesem Artikel an Befürchtungen der Waldorfschule gegenüber durchkommt, kann ich nicht teilen.

    Atlantis? Ja, kam in der Schule vor. Als kurze Erzählung in einer Reihe mit babylonischer, ägyptischer, griechischer und noch ein paar weiteren Weltanschauungen. Für mich war es nur ein Teil von komparativer Weltanschauungsgeschichte, vermittelt als Erzählungen in den ersten vier Klassen (so würde ich es im Nachhinein bezeichnen).

    Rassenlehre? Kam nicht vor. (Von Steiners Rassenlehre hab ich erst nach der Schule gehört. Ich hab auch gehört, dass sie im Vergleich mit der vorherrschenden Meinung in der damaligen Zeit sehr progressiv war. Überprüft hab ich das nie. Ich halte Menschen für Menschen, das reicht mir.)

    Homoöpathie? Ja, meine Eltern fanden das interessant (ich selbst war und bin skeptisch). Trotzdem haben sie der Allgemeinmedizin eher vertraut, wenn es drauf ankam. (Nach dem Motto: „Homöopathie kann dem Körper helfen, sich selbst zu heilen. Aber es gibt Krankheitsbilder, wo der Körper das nicht allein kann, da kann auch Homöopathie nicht helfen.“)

    Meine persönliche Einschätzung, warum Waldorfschulen das „so machen“: Es sind Idealisten. Jede(r) einzelne meiner Lehrer/innen war/ist noch Idealist in Bezug auf „Kindern etwas beibringen“. Und sie haben in der Waldorfschule eine Umgebung gefunden, wo sie nicht den Mut verlieren, dies immer weiter zu versuchen.

    Und ich würde Prof. Dr. Stefan T. Hopmann widersprechen. Man kann durchaus ein bisschen Waldorf sein. Ich bin ein Beispiel dafür. Ich würde meine Kinder (hätte ich welche) auf eine Waldorfschule schicken — nachdem ich mir diese genau angesehen und mir ein Bild zu den Lehrern gemacht habe (ein zu hoher Anteil an „Erzwaldörflern“/Steiner-Dogmatikern wäre beispielsweise ein starkes Kriterium gegen diese Schule). Denn mit dem Lehrkörper steht und fällt die ganze Schulbildung und -erziehung. Unabhängig von der Schulform. (Daher gilt meine ganze Darstellung auch nur für die Waldorfschule, auf der ich war.)

  3. Hallo Dave,

    vielen Dank für Deine Sichtweise der Dinge.

    Auch wenn die Ideologie sich nicht offensichtlich in Deiner Erziehung und damit Deinem Wesen verankert hat, bin ich der festen Überzeugung, das die Eltern, die Ihre Kinder auf die Waldorf-Schule schicken von diesen Theorien des Gründers wissen sollten – und das unabhängig davon, ob die Theorie direkt oder indirekt bei den Schülerinnen und Schülern so ankommt oder eben nicht.

    Ich bin froh, dass es die Denkweise von Steiner nicht immer bei den Schülerinnen und Schüler ankommt.

    1. Hallo , ich gehe auch auf eine Waldorfschule und habe noch nie etwas von Atlantis gehört.
      Die Waldorfschule mag auf dem Prinzip von Rudolf Steiner gegründet sein aber die Kinder werden dort definitiv nicht weltanschaulich unterrichtet. Ich glaube das jeder der hier solch Dinge äußert noch nie eine Waldorfschule besucht hat oder sich genug damit befasst hat um so etwas zu behaupten.
      Mir ist bewusst das Waldorfschulen nichts für jeden sind aber ein Besuch bei dem Tag der offenen Tür einer Waldorfschule würde solche Vorurteile vielleicht endlich aus der Welt schaffen

      1. Hallo Hannah,
        vielen Dank für Deinen Kommentar und in der Tat habe ich noch nie eine Waldorfschule von innen gesehen. Es steht immer noch auf meiner Agenda. Und ich habe mich intensiv genug damit befasst, den obigen Artikel verfassen zu können, der, wie ich glaube, die Ideologie als solches nicht verteufelt, sondern nur darauf hinweist, dass es sinnvoll ist, als Schülerin oder Schüler von der Steinerschen Theorie zu wissen und als Elternteil bewusste Entscheidungen zu treffen.
        Außerdem gibt es auch Menschen, die sich intensiver mit der Ideologie Steiners auseinandergesetzt haben, die auch Artikel darüber verfasst haben und hier in den Kommentaren verlinkt sind. Unter Umständen sind das auch mal Texte, die Du Dir durchlesen kannst, um Deine Meinung zu erhärten oder zu relativeren.

        Danke für Deinen Beitrag!
        Marcel

      2. @ Hannah

        sind Sie vom „Bund der Freien Waldorfschulen“ und schreiben die üblichen FAKE-Kommentare?

        Ich bin ausgebildeter Waldorflehrer, und kenne verschiedene Waldorfschulen, inklusive ihrer Lehrerzimmer: mehr weltanschauliche Beeinflussung als in der Waldorfschule kann ich mir aktuell nicht vorstellen.

        Ich habe auch Info-Abende der Waldorfschulen besucht, hier ein Beispiel:

        „Die Waldorfschulen informieren

        Fünf vor Zehn. Und um Zehn soll der Eltern-Info-Abend zum Thema „Der musische, handwerkliche, künstlerische Unterricht“ an der Johannes-Schule vorbei sein. Da kann man doch mal fragen, oder?

        „Ich habe eine Frage zur Musik: Wir haben während meiner Ausbildung zum Waldorflehrer ganz oft Mozart gesungen und ich habe mich immer gefragt, was passiert wäre, wenn Mozart in den Genuss einer Waldorf-Erziehung gekommen wäre … hätten wir dann die Zauberflöte? Wenn für Kinder nur die Pentatonik richtig ist.“

        Tick-Tack, Tick-Tack, Tick-Tack. Drei Waldorflehrerinnen suchen eine Antwort. Tick-Tack, Tick-Tack, Tick-Tack. Endlich antwortet nicht die Musik-, sondern die Klassenlehrerin, Heilgart B.*.:

        „Mozart war eine Ausnahme. Und ich habe mit meinen Schülern ja auch nicht nur pentatonische Musik gemacht, wir haben auch mal was anderes gesungen.“

        „Wieso soll Mozart denn eine Ausnahme sein? Und wenn die Pentatonik nur eine Alternative wäre, gäbe es doch gar kein Problem. Aber Sie wissen doch genau, dass Rudolf Steiner mit seiner »Jahrsiebtelehre« vorgibt, was für das jeweilige Alter der Kinder richtig ist, und das ist laut Steiner in einem bestimmten Alter A U S S C H L I E S S L I C H pentatonische Musik, nichts anderes. Warum sagen Sie das den Eltern nicht?“

        „Es ist mir ja selber sehr schwer gefallen, mich an die Pentatonik zu gewöhnen, aber ich habe damit bei den Kindern gute Ergebnisse erzielt …“

        (…)“

        weiter: http://www.ruhrbarone.de/die-waldorfschulen-informieren/3445

        1. Hallo, ich binn jetzt in der achten klasse und mein lebenlang auf einer waldorfschule.
          Wenn wir in der klasse ein gespräch füren über ein philosofisches thema sagen meine lehrer immer das es nicht unbedingt stimmt was sie sagen und das wir unsere eigene meinung bilden sollen und auch alles in frage stellen sollen.Selbst wenn leute an Atlantis glauben, was ich nicht tu dann ist es ihr recht sowie andere glauben an Gott.
          Bevor sie dinge sagen die andere leute abschrekken könnten sollen sie darüber nachdenken, ach ja was ich auch noch sagen wollte ist:“Ich binn kein FAKE ? ??.

          1. @ Hannah Müller

            „… und mein lebenlang auf einer waldorfschule“

            also „lebenslänglich Waldorfschule“:

            wer einmal dabei ist, kommt nie wieder von der Waldorf-Sekte los – unten ein kurzer Auszug aus einem Interview mit Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien:

            „(…)

            Lichte: Ein Werbeslogan der Waldorfschulen lautet: „Im Mittelpunkt der Mensch“. Im Standard sagen Sie über die anthroposophische Pädagogik: „Denen geht es um das Kind so wie es der Bank ums Geld geht.“

            Hopmann: Im Mittelpunkt steht bei denen der Mensch, wie Rudolf Steiner ihn sieht, also als Reinkarnation, als Mitglied einer Rasse, als Charaktertyp usw. Ziel ist es, den jeweiligen Menschen entsprechend den Steinerschen Lehren zu formen bzw. sein „Wesen“ zu entfalten. So wie bei anderen Sekten verbindet sich damit ein Totalitätsanspruch: Wir wollen dich mit Haut und Haaren, mit deiner ganzen Persönlichkeit vereinnahmen – nicht anders als eine Bank dein Geld will: Nicht um nett zu dir zu sein, sondern um an dir Geld zu verdienen. Bloß blöd, wenn man zu jenen Wesen zählt, denen laut Steiner Dahinsiechen oder Verkümmern vorausbestimmt ist. Denen geht es dann wie bei der Bank, wenn die Kreditwürdigkeit dahin ist.

            (…)“

            zum vollständigen Interview: https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/30117

          2. @ Hannah Müller

            und woher wissen wir, dass Sie kein FAKE sind?

            Meinen Sie, einige Rechtschreibfehler und Emoticons machen einen (Waldorf-) Schüler?

  4. @ MAWSpitau

    was Dave schreibt, ist entweder ein nachträgliches Schönreden seiner Erfahrungen in der Waldorfschule, oder Propaganda vom „Bund der Freien Waldorfschulen“, wie ich sie schon ungefähr 1000x gehört habe.

    Dave schreibt: „Atlantis? Ja, kam in der Schule vor. Als kurze Erzählung in einer Reihe mit babylonischer, ägyptischer, griechischer und noch ein paar weiteren Weltanschauungen. Für mich war es nur ein Teil von komparativer Weltanschauungsgeschichte, vermittelt als Erzählungen in den ersten vier Klassen (so würde ich es im Nachhinein bezeichnen).“

    Da ist alles falsch. „Atlantis“ wird in der fünften Klasse der Waldorfschule unterrichtet. Und „Atlantis“ ist für einen Grundschüler REALITÄT: niemand kann in dem Alter und bei der waldorfüblichen Art der Vermittlung daraus einen „Teil von komparativer Weltanschauungsgeschichte“ machen, es fehlt die Distanz …

    Ich habe die Vermittlung von Atlantis in der Waldorfschule in einem Artikel (Vortrag) dargestellt:

    „Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’“

    http://www.ruhrbarone.de/geschichte-in-der-waldorfschule-atlantis-und-die-rassen/49644

    1. Hallo Andreas, vielen Dank.

      Ich habe Deinen Beitrag gelesen und es ist ja noch abgefahrener, als das, was ich oben geschrieben habe! Nehmen wir an, diese gesamte Ideologie würde den Lehrplan wirklich bestimmen, was ist die Absicht der Menschen, die hinter der Waldorfschule stehen? Wenn ich mit ehem. Waldorfschülern spreche, sind die meistens kein Fan von Steiner und ich hab auch keine Auswüchse von Rassenlehren oder dergleichen wahrgenommen. Sie scheinen auch nicht nach der Schule weiter in der Gemeinschaft der Schule zu tätig zu sein, sondern leben einfach und normal ein unbeschwertes (?) Leben. Ich sehe den Sinn noch nicht in dieser religiösen / sektenartigen Schule. Kannst Du mir auf die Sprünge helfen…

      1. … viele Fragen …

        also antworte ich erst einmal auf eine, die Du NICHT gestellt hast: Ich habe Geschichtsepochenhefte der Waldorfschule, die ich auch bei meinen Vorträgen (wie dem oben verlinkten zu „Atlantis“) gezeigt habe, als Beweis, man glaubt es ja sonst nicht …

        Du schreibst: „Sie [= ehem. Waldorfschüler] scheinen auch nicht nach der Schule weiter in der Gemeinschaft der Schule zu tätig zu sein, sondern leben einfach und normal ein unbeschwertes (?) Leben.“

        Ich habe keine unabhängige Statistik zu den Lebensläufen von Waldorfschülern, also bleibt diese Frage für mich offen. Aber ich kann Dir sagen, dass viele Waldorfpädagogen selber aus der Waldorfschule kommen, sie IST prägend …

        Du fragst: „was ist die Absicht der Menschen, die hinter der Waldorfschule stehen?“

        Anthroposophen verdienen mit der Waldorfpädagogik ihren Lebensunterhalt, sie ist ein Riesengeschäft … und Anthroposophen glauben sich, ihrer selbstgemachten Religion.

        Du bist erstaunt: „Ich habe Deinen Beitrag gelesen und es ist ja noch abgefahrener, als das, was ich oben geschrieben habe!“

        „Abgefahren“ finde ich (nur ein Beispiel), dass Rudolf Steiners Buch „Aus der Akasha-Chronik“, in dem es um „Unsere atlantische Vorfahren“ geht, auf der Literaturliste eines Waldorf-KINDERGARTENS steht …:

        „‘Unsere atlantischen Vorfahren’ im Waldorfkindergarten Schwerte

        Auf seiner Homepage stellt der Waldorfkindergarten Schwerte „Literatur zur Waldorfpädagogik“ vor. Darunter Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash „Aus der Akasha-Chronik“.

        Was hat sich die Verantwortliche, Jana Kowol, dabei gedacht, Steiners Buch „Aus der Akasha-Chronik“ auf die Literaturliste des Waldorfkindergartens Schwerte zu setzen? Das Buch wird so beschrieben, Zitat Literaturliste:

        „Schilderungen vergangener Entwicklungsstufen des Menschen und der Erde aus übersinnlicher Anschauung.“

        (…)“

        weiter: https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/02/08/unsere-atlantischen-vorfahren-im-waldorfkindergarten-schwerte/

        1. „Though this be madness, yet there is method in’t.“ – William Shakespeare

          Ist Anthroposophie schon Tollheit, so hat sie doch Methode –

          unten ein weiterer Beleg dafür, wie Anthroposophie an das Kind gebracht wird:

          „‘Ich würde mein Kind nie an einer Waldorfschule anmelden’

          Heidrun G. war ein Jahr lang Lehrerin an einer Waldorfschule im Ruhrgebiet. Heute unterrichtet sie an einer staatliche Schule und blickt kritisch auf ihre Zeit als Waldorfschullehrerin zurück.

          (…)

          „Die Waldorfpädagogik legt keinen Wert darauf, an den wissenschaftlichen Diskursen der Pädagogik teilzunehmen. Man hat ja Steiners Lehre.“ Waldorfschulen, das würden viele Eltern unterschätzen, seien vor allem die Schulen der anthroposophischen Bewegung.

          (…)

          In den unteren Klassen haben die Kinder Epochenunterricht über Zwerge und Gnome gehabt. Atlantis und Sagen waren Stoff im Fach Geschichte.

          (…)“

          zum vollständigen Artikel: http://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952

          1. Jetzt mal ehrlich. Als Vater oder Mutter eines Zöglings, der auf eine der oben genannten Schulen geht, muss ich doch mal nachdenklich werden, wenn in den Geschichtsheften der Kinder Atlantis und andere Sagen auftauchen? Oder sind die meisten Eltern Anhänger der Sekte?

          2. @ MAWSpitau

            Du fragst zu Recht: „Als Vater oder Mutter eines Zöglings, der auf eine der oben genannten Schulen geht, muss ich doch mal nachdenklich werden, wenn in den Geschichtsheften der Kinder Atlantis und andere Sagen auftauchen?“

            „Selig sind die Intellektuellen“, die von der ganzen Esoterik nichts mitbekommen haben wollen:

            »“Nichts am Hut“ habe er mit dieser „verschwommenen Lehre“ [= Anthroposophie], sagt der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. „Was Waldorf in der Praxis leistet“, zähle für ihn, und das sei „eine Menge“. Seine Tochter, 17, besucht die Steiner-Schule in München-Schwabing, sie absolvierte, wie üblich, ein handwerkliches und ein soziales Praktikum. Diese Schulform sei, so Enzensberger, „ein sozialer Ort, wie es ihn in Staatsschulen kaum noch gibt“.«

            zitiert aus: „Das Ende der Exorzisten“, Der Spiegel, 36/2004

            Man muß kein bekennender Anthroposoph sein, um den esoterischen Hintergrund der Waldorfschulen zumindest zu billigen, oder aber gar als Heimat zu empfinden:

            Wie weit die Identifikation geht, erkennt man an den regelmässig auftretenden Masern-Ausbrüchen an Waldorfschulen – sie sind nur möglich, weil die Impfquote an Waldorfschulen so niedrig ist, das heißt, weil ein großer Teil der Eltern die gleichen, „alternativen“ (esoterischen) Überzeugungen teilt, siehe:

            „Drei Gründe für die Waldorfschule“

            http://www.ruhrbarone.de/drei-grunde-fur-die-waldorfschule/11459

  5. … gerade bei „Mein Gezwitscher“ einen Hinweis auf den „Tag des Waldorflehrers“ und die „Alanus Hochschule“ gesehen … ich hab’ da was:

    „Prof. Jost Schieren, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft

    Der Waldorf-Werber

    BERLIN. (hpd) Jost Schieren ist Professor für Waldorfpädagogik an der anthroposophischen „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“, Leiter des „Fachbereichs Bildungswissenschaft“, und verantwortlich für die (Waldorf-) Lehrerbildung.

    Dem „Waldorfblog“ gab Jost Schieren ein ausführliches Interview, in dem er immer wieder das buzzword „Freiheit“ verwendet – in einer einzigen Antwort erstaunliche 7 mal:

    „Die Anthroposophie ist im Kern auf das Ideal des freien Menschen ausgerichtet.“
    „Freiheitsentwicklung als Teil des Weltgeschehens“
    „Freiheitsentfaltung unseres Menschseins“
    „Position der Freiheit“
    „Begriff der Freiheit“
    „Entwicklungsraum der Freiheit“
    „freien Persönlichkeitsentwicklung“

    Für Schieren macht einfach alles frei, was Anthroposophie ist. Wie die Waldorfpädagogik, die auf der Anthroposophie Rudolf Steiners (1861 – 1925) basiert.

    Über einen Vortrag Rudolf Steiners sagt Kurt Tucholsky: „Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.“

    „Freiheit“: mit diesem Riesenbegriff macht Jost Schieren Werbung für die Waldorfpädagogik.

    .

    Reinkarnation macht frei

    Beim Werber Jost Schieren ist „Reinkarnation“ normal, wird zu einer weiteren „Sichtweise auf den Menschen“, die – Verkaufsargument! – von „Fremdbestimmung“ befreit:

    Der Gedanke der Reinkarnation erlaube es, so Jost Schieren, „den Menschen nicht als irgendwie allein fremdbestimmtes Wesen (Gene, Sozialisation, Gehirnprägungen usw.) zu denken.“ Das Kind sei nicht das alleinige Resultat von Vererbung und Umgebung, sondern trage in sich „eine eigene auf sich selbst begründete Persönlichkeit“, die nicht zufällig entstanden sei, da „der Mensch sein eigenes Wesen selbstverantwortlich durch eine Reihe von Verkörperungen selbst bildet.“

    Doch was bedeutet „Reinkarnation“ überhaupt? Und bei Rudolf Steiner?

    Weit verbreitet ist die Idee im asiatischen Kulturkreis, im Hinduismus und den verschiedenen Erscheinungsformen des Buddhismus. Gemeinsam ist ihnen, daß das Ziel ist, dem „endlosen Kreislauf der Wiedergeburten“ zu entkommen, sich von der Fessel des „Karma“ zu befreien.

    Helena Petrovna Blavatsky und in ihrer Nachfolge Rudolf Steiner kehren die Idee in ihr Gegenteil um: Der Mensch soll im Kreislauf der Wiedergeburten bleiben, so kann er sich – und damit die Menschheit – perfektionieren. Das bedeutet: Pflichterfüllung. Von „Freiheit“ keine Spur.

    Rudolf Steiner verspricht eine Form der (geistigen) Unsterblichkeit und befriedigt zugleich das Bedürfnis seiner – zur Zeit der Begründung der Anthroposophie – aristokratischen und großbürgerlichen Klientel nach „Elite“: „WIR bringen die Menschheit (-sentwicklung) voran!“

    Und natürlich kann die Menschheit auch nicht an einem Tag an Ihrem Bestimmungsort, dem Planeten „Vulkan“, ankommen – dann wäre Steiners Geschäftsmodell sofort erledigt.

    .

    Anthroposophie: Seine Eltern sucht man sich selber aus …

    (…)“

    weiter (dort auch links zum „Waldorfblog“, etc.): http://hpd.de/artikel/waldorf-werber-12931

      1. … vielleicht sind wir noch nicht für die Erkenntnistheorie Rudolf Steiners bereit?

        „(…) Was ist die Hirnmasse? Die Hirnmasse ist einfach zu Ende geführte Darmmasse. Verfrühte Gehirnabscheidung geht durch den Darm. Der Darminhalt ist seinen Prozessen nach durchaus verwandt dem Hirninhalt. Wenn ich grotesk rede, würde ich sagen, ein fortgeschrittener Dunghaufen ist das im Gehirn sich Ausbreitende; aber es ist sachlich durchaus richtig. Der Dung ist es, der durch den eigenen organischen Prozess in die Edelmasse des Gehirns umgesetzt wird und da zur Grundlage für die Ich-Entwickelung wird (…)“

        Rudolf Steiner, „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft: Landwirtschaftlicher Kursus, Koberwitz 1924“, GA 327, Seite 201

        „Philosophie“ und Rudolf Steiner: http://www.schiebener.net/wordpress/ein-fortgeschrittener-dunghaufen-ist-das-im-gehirn-sich-ausbreitende/

  6. @ MAWSpitau

    ich habe Deinen Artikel jetzt zum 3 Mal gelesen (war ja schon so lang her) und sage:

    sehr gut !

    Ich sage das so deutlich wegen „Hannah“, oben, die eher ein FAKE ist, als eine „normale“ Waldorfschülerin. Wie dem auch sei, Deinen Artikel kannst Du vorzeigen, interessant ist GERADE die Aussenperspektive.

    Ich habe nur einen einzigen Fehler gefunden, diesen, Zitat Artikel: „Die Waldörfler machen einiges Offensichtliches richtig: Sie haben lernförderliche Umgebungen geschaffen, die Öffentlichkeitsarbeit scheint zu funktionieren,6 die Schülerinnen und Schüler scheinen in einer angstfreien Umgebung zu lernen7 und und und… Davon können die Regelschulen sich hier und da sicherlich eine Scheiben abschneiden.“

    Da stimmt nur, dass „die Öffentlichkeitsarbeit funktioniert“ …

    Apropos „Waldorfkindergarten“:

    Ich habe das Buch über den Waldorfkindergarten, das Aiga Stapf in „Hochbegabte Kinder“ zitiert, gelesen: sehr eindrucksvoll. Ich habe auch mit der Autorin gesprochen: sie wollte keine Veröffentlichung im internet, schrieb mir in einer e-mail: „Ich habe mit der Sache in gewisser Weise abgeschlossen und es ist anstrengend sich zu erinnern.“ Deshalb nur der Teil, der bei Aiga Stapf zu finden ist, und zusätzlich anonymisiert:

    Aiga Stapf, „Hochbegabte Kinder“, C.H.Beck, 2006, Seite 252:

    “ ‘…’ [Name von mir entfernt] (1997), die zwei Jahre einen Waldorfkindergarten besuchen musste, dann mit sechs Jahren für eine Weile in einen anderen Kindergarten wechselte, weil niemand auf die Idee kam, sie vorzeitig einzuschulen, schreibt in einem Buch, das sie auf eine Videokassette diktiert hat:

    «Aber nur, weil ich in diesem Kindergarten gesteckt hab’, passierte mir das ganze Leben meine Trauer. Wenn Sie Ihre Kinder in den Waldorf-Kindergarten schicken, so werden sie dumm, strohdumm. Sie kennen keine Musik mit Melodien. Sie müssen es in der Schule sehr schwer haben. Sie können keinen Text. Sie kennen keinen Text von der Musik. Sie wissen es nicht. Sie kennen keine Witzlieder. Es war einfach traurig, so traurig … Meine Eltern haben mich noch rechtzeitig aus diesem Kindergarten herausgeholt»“

    1. Hallo Andreas,

      vielen Dank für das Feedback.

      Mit der lernförderlichen Umgebung meinte ich eine Raumgestaltung, von der sich die Schulen in der Hand des Staates einiges abschneiden können und da ist es tatsächlich nur ein Eindruck aus Gesprächen und keine echte Erfahrung, die ich gemacht habe.

      1. Für eine schöne Raumgestaltung, benötigt man Geld.

        Ebenso wie für kleine Lerngruppen, Zusatzangebote etc.

        Privatschulen, u.a. Waldorfschulen können diese MEHR an Geld einnehmen, wenn sie z.B. hohe staatliche Finanzhilfen erhalten, (in HH, SH, Hessen, … 85 % , in NRW mind. 93 % der Schülerkosten staatlicher Schulen) und ihre ausgewählte Elternschaft zu hohen Elternbeiträgen verpflichten.

        Bevor sich staatliche Schulen ein Beispiel an der schönen Schulraumgestaltung privater Schulen nehmen, oder eigene Ideen verwirklichen können, benötigen sie mehr Geld. (Schließlich haben sie auch höhere Kosten, da sie mehr Inklusion, … anbieten und höhere Lehrergehälter zahlen müssen.)

    2. Hallo, wir haben unsere Tochter letztes Jahr nach 7 Monaten aus dem Alptraum Waldorfkindergarten befreit und sie ist wieder ein fröhliches lebensfrohes Mädchen! Ich kann leider nichts von den Methoden beweisen aber die Wesensänderung war unübersehbar! Gerichtlich haben wir verloren aber wir haben unser Kind gerettet!

  7. Meine Ex-Frau hat nach der Scheidung entschieden die Kinder auf die Steiner-Schule zu schicken. Dies, obwohl ich das während der Ehe ausdrücklich nicht wollte. Meine Ex-Frau, selber eine ehemalige Steiner-Schülerin realisierte dies gegen meinen Willen und mit wenig Geld. Warum sie das tat? Um den Kindern was gutes zu tun denke ich! Und ja, auch ich muss sagen, die haben da gute Ansätze und scheinen den Kindern eine gute Plattformen zu bieten. Und nun das „Aber“. Es geht nicht mehr auf mit dem Geld und der heutigen Zeit. Ich denke Ideologien verlieren einfach an Gewicht in der heutigen Zeit. Und so sind die Steinerschulen die ich in der Schweiz kenne, zu Auffangbehältern für „schwierige“ Kinder die in den Staatsschulen nicht mehr unterzubringen sind geworden. Das ist aus meiner Sicht ein arges Problem und bringt eine neue Ebene an Problemen für diese Schulen. Bei den jährlichen Theater Aufführungen in der Schule musste ich für mich feststellen, dass da kein Geld vorhanden ist,,, oder das Geld sicher nicht in die Schulhäuser fliesst. Ich hätte da nicht hin gewollt, alles alt, heruntergekommen, einfach altmodisch. Nun alles in allem, ich hoffe meine Kinder können mit dieser Steinergeschichte mit ihren Kindern brechen. Denn was bringt es unter dem Strich? Nichts? Einfach nichts?

    1. Steiner-Schulen – Waldorfschulen – sind Schulen der „Elite“, des Geldes:

      „Die teuren Schulen seien für die betreffende Bevölkerungsschicht nur ein Mittel zum Zweck, unter sich zu bleiben.“

      „Berliner Privatschulstudie: Freie Schulen sind zu teuer – und zu elitär“, Susanne Vieth-Entus, Tagesspiegel, 13.07.2017

      http://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-privatschulstudie-freie-schulen-sind-zu-teuer-und-zu-elitaer/20055828.html

      1. … Waldorfschulen verstoßen gegen das „Sonderungsverbot“ des Grundgesetzes:

        Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

        Artikel 7

        (4) Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist.

        https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_7.html

        1. „Nur drei Prozent arme Schüler an Berliner Privatschulen

          Ungewöhnlich deutlich kritisiert der SPD-Abgeordnete Joschka Langenbrinck die Berliner Privatschulen. „Sie schotten sich als exklusive Clubs ab, da ist so etwas wie eine Parallelgesellschaft entstanden“, sagte Langenbrinck am Montag. Anlass für seinen Unmut ist die Antwort der Bildungsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage Langenbrincks, die der Berliner Zeitung vorliegt.

          Demnach liegt der Anteil der armen Schüler an den 44 besonders beliebten allgemeinbildenden Privatschulen bei lediglich 3,7 Prozent, wie Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) mitteilte. Erstmals machte die Bildungsverwaltung diese Zahlen überhaupt öffentlich. Zum Vergleich: An den staatlichen Schulen ist der Anteil der armen Schüler gut zehnmal so hoch.

          (…)

          Mindestens 110 Euro Schulgeld werden fällig

          Beispiel: Freie Waldorfschule Kreuzberg. Hier müssen selbst Hartz-IV-Bezieher einen Beitrag von 110 Euro zahlen. Monatlich, auch während der Sommerferien. Das ist sehr viel Geld für Menschen, der nur einige Hundert Euro monatlich zur Verfügung haben.

          (…)

          Für Langenbrinck, der seine Parteifreunde in der Bildungsverwaltung und anderswo nicht schont, ist indes klar: „Die Privatschulen, die unsere Verfassung missachten, dürfen kein öffentliches Geld mehr bekommen“, fordert er. Der Senat habe dafür zu sorgen, dass das Grundgesetz eingehalten werde.“

          Quelle: „Neue Zahlen – Nur drei Prozent arme Schüler an Berliner Privatschulen“, Martin Klesmann, Berliner Zeitung, 12.09.17:

          http://www.berliner-zeitung.de/berlin/neue-zahlen-nur-drei-prozent-arme-schueler-an-berliner-privatschulen-28394146

          1. … zum Vergleich hier 2 Zitate aus meinem Artikel „Drei Gründe für die Waldorfschule“ von 2010 (zweitausendzehn!):

            „«Man bleibt gern unter sich» – Besserverdienende wollen eine Schule ohne Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen und ohne Ausländer.“

            „Kann sich eine demokratische Gesellschaft wie die Bundesrepublik Deutschland eine Parallelgesellschaft Waldorfschule leisten? Ist diese Parallelgesellschaft politisch gewollt?“

            Quelle: https://www.ruhrbarone.de/drei-grunde-fur-die-waldorfschule/11459

          2. @A. Lichte
            Zu Ihrem Zitat („Mindestens 110 Euro Schulgeld werden fällig“) aus der Berliner Zeitung, ist zu ergänzen, dass die Berliner Behörden davon ausgehen, dass ALG-II-Empfänger und ‚BerlinpassInhaber‘ monatliche Eigenleistungen in Höhe von 100 Euro zuzumuten sind.
            (Diese Erwartung mag auch den geringen Anteil (3 %) von Geringverdienern an Berliner Privatschulen erklären.)

            Hier, ein Link zur Beitragstabelle einer Berliner Waldorfschule, gültig seit 4/2018
            http://www.waldorfschule-kreuzberg.de/wp-content/uploads/2013/08/Beitragstabelle-Stand-2013_04-und-Einstufungshilfe-Stand-2013.pdf

            Danach werden bei Jahreseinkommen von 17.500 Euro für das erste Kind monatliche Beiträge von 110 Euro erwartet.
            Von ALG II-Empfängern mit 3 Schulkindern werden monatlich 187 € erwartet.

            Will man bewerten, ob die verlangten Schulgelder zumutbar sind, muss daher zwischen dem Schulgeld für das erste Kind und
            den durchschnittlichen Schulgeldern unterschieden werden.

            „Die durchschnittlichen Elternbeiträge für Schulgeld und Investitionen lagen im Jahr 2012 bei monatlich € 171,00 (Quelle: Institut für Bildungsökonomie, Alfter).“
            Quelle: „Was kostet der Besuch einer Waldorfschule“ https://www.waldorfschule.de/eltern/schulgeld/

        2. @Andreas Lichte.
          Klar, auch die meisten Waldorfschulen werden ihre Schüler und Eltern nicht nur nach der passenden Gesinnung, …. auswählen, sondern auch nach den Besitzverhältnissen.

          Ganz korrekt wäre aber die Feststellung, dass nicht die Privatschulen (z.B. Waldorfschulen) gegen das GG (Art. 7 IV 3) verstoßen, sondern die Behörden.

          Denn lt. GG Art. 7 Abs. 4 darf eine Sonderung nicht gefördert werden, ganz egal, ob Privatschulen die Förderung auch nutzen würden.

          Das GG verbietet den Behörden, eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern zu FÖRDERN, wenn sie Privatschulen als Ersatzschule genehmigen wollen.
          (Diese Genehmigungsvoraussetzungen müssen Behörden nur für Ersatzschulen beachten. Ergänzungsschulen bedürfen keiner Genehmigung, sie müssen den Behörden nur angezeigt werden.)

          Da die Behörden jedoch auf Vorgaben und Kontrollen verzichten, lohnt es sich für Privatschulen (zwecks finanzieller Mehreinnahmen), ihre Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern auszuwählen.
          Die Behörden der Bundesländern fördern durch ihr Wegschauen, dass die Privatschulen ihre Schüler nach den Besitzverhältnissen auswählen/sondern.

          Dies wurde auch mit den Studien (2016 und 2017) zum Umgang mit dem Art. 7 IV 3 GG von den Wissenschaftlern (Wrase/Helbig) vom ‚Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung‘ festgestellt. (https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/genehmigung-von-privatschulen-bundeslaender-missachten-grundgesetz )

          Bereits am 14.2.2008 haben die Richter des FG Köln festgestellt, dass „Auch andere Privatschulen zeigen, dass die Bundesländer das Verbot einer Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen nicht ernst nehmen.“ (10 K 7404/01 Rn. 47 https://openjur.de/u/124190.html ).

          Dazu erschien am 26.3.2008 im STB-WEB ein Artikel, Auszug:
          “ …Das FG Köln begründete seine abweichende Entscheidung damit, dass dieses „Sonderungsverbot“ in der Anerkennungspraxis der Bundesländer nicht Ernst genommen werde. So gebe es beispielsweise staatlich anerkannte Ersatzschulen mit einem Schulgeld bis zu 30.000 Euro jährlich.“
          https://www.stb-web.de/news/article.php/id/2682

          Natürlich verlangen nicht alle Ersatzschulen jährliche Schulgelder von 30.000 Euro. Aber auch geringere Schulgeldeinnahmen werden häufig nicht notwendig sein, um eventuell verbleibende Kosten für den anzubietenden Schulbetrieb zu decken. Schließlich soll der Unterricht nicht besser und teurer als an staatlichen Schulen sein, sondern gleichwertig.

          In Baden-Württemberg (Finanzhilfen i.H. v. 80 %) erhalten Ersatzschulen nur 1032 € (mtl. 86 €) bis 1788 € (mtl. 149 €) weniger als staatliche Schulen. (Siehe S. 15 der Drs. 16/2333 https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/2000/16_2333_D.pdf )

          Dort werden

          Lt. Hessenschau v. 13.7.2017 sind den von Hessischen Ersatzschulen ausgewählten Privatschuleltern durchschnittlich monatliche Schulgelder von 312 Euro möglich).
          https://www.hessenschau.de/gesellschaft/hessen-verstoesst-laut-studie-bei-privatschulen-gegen-grundgesetz,studie-privatschulgeld-100.html (s.a. Drs. 19/1632)

          Solche Schulgelder und die von den Bundesländern gezahlten hohen staatlichen Finanzhilfen (häufig 80 % bis 85 %, tw. auch 100 % der Schülerkosten staatlicher Schulen) ermöglichen den Privatschulen nicht nur die Finanzierung des „normalen“ Unterrichts, sondern auch die Finanzierung attraktiver Wettbewerbsvorteile.
          (Dabei müssten Zusatzangebote, etc. mit anderen Eigenleistungen oder Spenden finanziert werden. Einfacher ist die Finanzierung durch Steuergelder u. Schulgelder.)

          Häufig werden sich Eltern gerade wegen dieser Wettbewerbsvorteile für Privatschulen, z.B. Waldorfschulen entscheiden. Oft auch dann, wenn sie (noch) kein Anhänger der dort vermittelten Religion/Weltanschauung/ und angewandten Pädagogik sind.

  8. Ich war in einen Waldorf Heim und somit auch auf einer Schule bis zur 7 Klasse und ich hege offen heute noch eine Abneigung gegen diese allerdings nicht wegen irgendwelchen Nazi quatsch den auf Waldorf Schulen gehen auch Ausländer ich selbst habe einen Russischen vor und Nachnamen.
    Und mit Rassen Theorien oder Atlantis bin ich dort auch nie in Berührung gekommen meine Persönliche Abneigung am System Waldorf ist das ich es sehr Konservativ erlebt habe in Punkten
    kein Fehrnseher,
    keine Computer,
    kein Internet,
    keine Videospiele,
    eingeschränkte Printmedien,
    kein Kugelschreiber immer schön mit Füller schreiben ewig lange Aufsätze mehre Seiten
    lang auch zur Strafe,
    eingeschränkter Kontakt zu den Eltern in meinen damaligen Heim alle 2 Wochen 1 Tag.
    Ausgiebige Bestrafung seitens Erzieher und Lehrerschaft auch Körperliche Gewalt
    Bestrafung gehört zum System Waldorf man wurde damals wegen jeder Kleinigkeit bestraft.
    Beispiel sich in die ecke stellen und 45 Minuten stehen auch 2-8 Stunden im Einzelfall und
    das war noch eine Standard strafe wenn man morgens nicht aufgestanden ist ich im Doppelbett ich schlief oben 2 Meter hoch ist man gerne mal abrupt runter gezogen worden und dann mit den Kopf auf den Boden geknallt wenn man nicht gehorcht hat wurde man an den Ohren gezogen Backpfeifen und so weiter.
    Ich war bis 2002 in den Heim, Caroline von Heydebrand Heim in Berlin Zellendorf und der Grund meiner Abneigung geht noch weiter.
    ich bin damals auf bemühen des Jugendamtes zuerst in eine Kinderpsychiatrie der Berliner Havel höhe zu Diagnose und dann auf bemühen eines Arztes und des Jugendamtes in dieses genannte Heim gekommen unter Androhung das meine Eltern das Sorgerecht verlieren. Dieser Arzt war selber ein Anhänger des Waldorf Systems die Mitarbeiter in diesen Krankenhaus ebenfalls es werden dort auch heute noch bevorzugt Anthroposophische Therapien angeboten und fast alle Kinder in den genannten Heim sind damals auf eine ähnliche weise wie ich Quasi gezwungener maßen in diesen Heim Interniert worden meine Vermutung ist das die Ärzte zusammen mit dem Jugendamt und Heim damals gemeinsame Sache gemacht haben.
    Aus welchen gründen auch immer auf bemühen des Jugendamtes in ein Krankenhaus zu kommen voller Anthroposophischer Ärzte und angestellter die dann eine Unterbringung in einen Anthroposophische Heim befürworten übrigens mit anschließender Anthroposophischer Medikation wir mussten dort alle Medikamente schlucken empfinde ich heute als sehr Verdächtig.

    Mehr will ich jetzt erstmal nicht schreiben hab noch anderes zu tun.

    MfG

    1. Oh ha… das sind da Horrorstorries, da sind die Geschichten rund um Atlantis ein Zuckerschlecken… Ich hoffe, Du hast die Zeit von Damals gut verarbeitet.

      1. … die „Havelhöhe“ ist eine durch und durch anthroposophische Klinik, hast Du schon gesehen, wenn Du noch nichts gesehen hast – an der Typo von „Havelhöhe“: http://www.havelhoehe.de/

        Ich hab mir die „Havelhöhe“ aber auch mal im Original angesehen, so weit man als Aussenstehender was sehen konnte, hab mir den Geburtsraum zeigen lassen – „meine Freundin erwartet ein Kind“ – was soll ich sagen, war sowas wie „Gebärmutter-Rot“ angemalt … usw. usw.

        „Anthroposophie“ und „Waldorfschule“ sind „ganzheitlich“ …

        ganzheitlich wie „totalitär“, und auch, wenn man’s selber nicht bemerkt hat, doch, das gehört dazu:

        „Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’

        (…)

        Anthroposophen arbeiteten in allen für sie wichtigen Praxisfeldern mit nationalsozialistischen Organisationen zusammen, im Überblick:

        – Waldorfschulen: „Das Motto der Waldorfbewegung im »Dritten Reich« lautete: »Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft.«1 Ihrer Selbstdarstellung zufolge lieferte die anthroposophische Pädagogik einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des neuen Deutschlands durch »die Pflege des völkischen Gedankens und die Betonung des Wesens und der Aufgaben des deutschen Geistes« und stand damit »im Einklang mit der Grundgesinnung des nationalsozialistischen Staates«.2“3

        – Anthroposophische Medizin: „Die Vereinigung anthroposophischer Ärzte stellte eine Hauptstütze der NS-treuen »Reichsarbeitsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde dar«.“4

        – „Biologisch-dynamische“ Landwirtschaft: „1935 wurde der »Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise« korporatives Mitglied der nationalsozialistischen »Deutschen Gesellschaft für Lebensreform« (Motto: »Die Weltanschauung der Deutschen Lebensreformbewegung ist der Nationalsozialismus«).“5

        (…)“

        zum vollständigen Artikel: https://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft/44449

        1. „Wer heute Rudolf Steiner sät, wird Neurechte ernten“

          sagt Caroline Sommerfeld, Co-Autorin des Buches „Mit Linken leben“ –> Eklat auf der Frankfurter Buchmesse – im Interview über die Waldorfschule:

          „(…)

          Info-Direkt: „Die Waldorfschule orientiert sich an dem pädagogischen Konzept von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Lässt sich eine solche Anschauung überhaupt mit einem Engagement bei der Neuen Rechten vereinen?“

          Caroline Sommerfeld: „Absolut. In einem kritischen Blog las ich kürzlich den feinen Satz „Wer heute Rudolf Steiner sät, wird Neurechte ernten“. Der Blogger hatte beobachtet, dass sich offenbar im anthroposophischen Milieu immer wieder Stimmen regen, die seinem Suchbild „Hilfe, das ist rechts!“ entsprechen. Ich denke, es verhält sich so: Steiners Grundgedanken sind ziemlich deckungsgleich mit dem, was Identitäre „Ethnopluralismus“ nennen, mit dem, was die bewusste Verwurzelung in der Tradition, im Volk, in Europa ausmacht, mit christlichem Selbstverständnis und auch einem bewahrenden Naturverständnis. Außerdem natürlich ist Waldorfpädagogik, gerade, weil sie nicht „mit der Zeit geht“, sondern manchmal ziemlich anachronistisch ist, was Handwerk und Handarbeit, Lehrerautorität, Auswendiglernen, klassische Bildungsinhalte usw. betrifft, viel „rechter“, als sie selber momentan sein will.“

          (…)“

          Quelle: „Politische Diskriminierung an Waldorfschule – Nach politisch-motivierter Kündigung: Jetzt spricht Caroline Sommerfeld“, Info-Direkt, 2. November 2017

          http://info-direkt.eu/2017/11/02/nach-politisch-motivierter-kuendigung-jetzt-spricht-caroline-sommerfeld/

  9. @ MAW Spitau
    Sie fragen im Kommentar vom 1.5.2016, ob die Lehrer Anhänger einer Sekte sind.

    In einem Interview (Deutschlandfunk) informierte Ursula Caberta* , dass Scientologen ihre Kinder gerne auf Waldorfschulen schicken.*

    * U. Caberta ist eine deutsche Politikerin (ehemals SPD und WASG) und ehemalige Leiterin der Hamburger Arbeitsgruppe Scientology und der Obersten Landesjugendbehörde und Autorin, u.a. von „Schwarzbuch Esoterik“.

    *4.7.2012 http://www.deutschlandfunkkultur.de/hochachtung-muss-man-vor-katie-holmes-haben.954.de.html?dram:article_id=211332
    Zitat, Caberta: „Deutsche Kinder … scientologische Eltern …. beliebt sind auch immer Waldorfschulen…“

    1. Korrektur zu meinem Beitrag v. 4.6.2018.
      Sie fragten am 1.5.2016 nicht danach, ob die Lehrer Anhänger einer Sekte sind, sondern ob die Eltern dies seien.

  10. Vor der Entscheidung einer Privatschule, z.B. Waldorfschule, sollte man folgendes wissen:

    „An freien Schulen hingegen haben Eltern und Schüler kaum verbriefte Rechte, es kann ohne konkrete Angaben von Gründen gekündigt werden. ….So könnten lange Rechtsstreitigkeiten vermieden werden. Der mögliche Nebeneffekt: Eltern, die Kritik üben, können besser diszipliniert werden.

    Waldorfschulen: Das gilt auch für Waldorfschulen. „Alles andere wäre rechtlich sofort angreifbar“, sagt Detlef Hardorp, der Sprecher der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg. Würden Eltern den Schulvertrag aufkündigen, führen einige Waldorfschulen ein sogenanntes Exit-Gespräch, um die Gründe für die Abmeldung zu erfahren.“
    Aus: „Evangelische Grundschule Friedrichshain Berlinerin fliegt grundlos von der Schule“ – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/22572706 ©2018

    1. Oha, das sind Informationen, die ich so noch nicht wusste. Das heißt ja, dass man als Eltern auf einer Privatschule eher dazu genötigt wird, keine oder wenigstens keine fundamentale Kritik zu üben. Vielen Dank für den Einblick.

      1. @ MAWSpitau

        wer sich für die Waldorfschule entschieden hat, übt sowieso keine Kritik, ich hab’s mal so beschrieben:

        „(…) Von den Eltern kommt keine ernstzunehmende Kritik an Rudolf Steiner und seiner „Waldorfpädagogik“, die für den Bildungswissenschaftler Prof. Dr. Stefan T. Hopmann ein „heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze“ ist. Steiner ist schließlich der Begründer der Schule, für die man sich „bewusst“ entschieden hat, auch bereit ist, Schulgeld zu zahlen: Kritik an Steiner würde bedeuten, sich selbst in Frage stellen zu müssen (…)“

        aus: „Rudolf Steiner, ‘Philosoph’?“, https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2014/12/01/rudolf-steiner-philosoph/

        1. @ Andreas Lichte
          Sie schreiben, dass Waldorf-Eltern auch bereit sind, Schulgeld zu zahlen.

          Die Rechtsprechung erwartet von den Schulträgern (und den Schul-Nutzern), dass diese für die Verwirklichung ihrer Wünsche, (bildungspolitische Ziele oder eigene Ideen im schulischen Bereich umzusetzen), erforderliche Eigenleistungen erbringen.

          Zitat:
          „Der Staat darf erwarten, dass der Schulträger seinem Interesse an der Verwirklichung eigener Ziele und Vorstellungen im schulischen Bereich eigenes finanzielles Engagement folgen lässt. Er beteiligt sich nur an diesem zuvörderst privaten Engagement (BVerfG, Beschluss vom 9. März 1994 a.a.O. S. 117 f.).“
          Quelle: Urteil Bundesverwaltungsgericht, am 14.12.11, 6 C 18/10 Rand-Nr. 37, , https://www.bverwg.de/141211U6C18.10.0

          Diese Eigenleistungen sind also eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

          Allerdings sollte von niemandem so viel verlangt werden, dass eine Schulgründung unmöglich, oder ein Zugang zur Schule versperrt ist, bzw. die Schule ihre Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern auswählt, um möglichst hohe Schulgelder einnehmen zu können.
          D.h. den Schulgeldern müssen auch Kosten gegenüberstehen, die mit Schulgeld zu decken sind.
          (Wettbewerbsvorteile wie kleine Lerngruppen, Zusatzangebote, bessere Ausstattung etc. sind nicht mit dem zu 30 % steuerlich absetzbarem Schulgeld, sondern mit anderen Eigenleistungen (z.B. Spenden) zu finanzieren.)

          Dies zu gewährleisten, ist eigentlich ebenfalls Aufgabe der Schulaufsicht.
          Der Art. 7 I (Schulaufsicht) ist neben Art. 7 IV 3 damit ein weiterer Artikel, der von den Behörden missachtet, bzw. nicht ernst genommen wird.

          Erstaunlich ist eher, dass der Steuerzahler „bereit“ ist, den Privatschulen (Waldorfschulen, u.a.) so hohe Finanzhilfen zu gewähren.
          Lt. Rechtsprechung ist der Staat ja erst dann zu Finanzhilfen verpflichtet, wenn das Existenzminimum der Institution „Ersatzschulwesen“ evident gefährdet ist. (s.a. Bundesverwaltungsgericht 6 C 18/10 Rn. 21 https://www.bverwg.de/141211U6C18.10.0 )

          Der Staat müsste also nur das Überleben einer einzigen Privatschule gewährleisten;
          … aber der Steuerzahler, der zurzeit überwiegend staatliche Schulen nutzt, wird wahrscheinlich zu mehr Finanzhilfen verpflichtet, da dadurch letztlich den von ihnen mehrheitlich genutzten staatlichen Schulen die Mittel gekürzt werden können:

          Zitat: „Mehr Schülerinnen und Schüler an privaten Schulen ermöglichen
          Einsparungen bei öffentlichen Schulen. “
          Quelle: Bemerkungen 2011 des Landesrechnungshofes Schleswig-Holstein, http://www.landesrechnungshof-sh.de/file/bm2011-tz9.pdf.

          Auch in Schleswig-Holstein erhalten Waldorfschulen u.a. sehr hohe Finanzhilfen.
          „Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass die Schüler-Kostensätze für Waldorfschulen und Gemeinschaftsschulen seit 2014 gleichgestellt sind. Demnach erhalten sie in diesem Jahr 4.985 Euro für jeden Schüler von Klasse 5 bis 10 und 4.901 Euro in den Jahrgangsstufen 11 bis 13. Im Vergleich dazu beträgt der Kostensatz an Gymnasien 5.038 Euro für Schüler der Klassen 5 bis 10 und 4.954 Euro für die Stufen 11 bis 13. Weniger Förderung pro Schüler als an den weiterbildenden Schulen gibt es für die Grundschulen in privater Trägerschaft: Hier sind es für 2016 rund 4.161 Euro.“ aus Hintergrund, Stand 12.12.2016 zu Top 48 – Schülerkostensätze / Privatschulen http://www.landtag.ltsh.de/plenumonline/archiv/wp18/48/debatten/48.html

          Da Privatschulen, z.B. Waldorfschulen, trotzdem weiterhin mtl. Schulgelder verlangen, kommen da pro Schüler bzw. Schule einige zig-Tausend Euro zusammen, mit denen sich viele Ideen verwirklichen lassen, wovon staatliche Schulen nur träumen können, da sie dafür mühsam um Spenden bitten müssten.

  11. @Andreas Lichte

    von den Eltern wird oft auch deshalb keine Kritik kommen, da die Alternative ggf. der Besuch einer überforderten unterfinanzierten staatlichen Schulen wäre.

    Wer dann meint, er müsse nach Kritik quasi zwischen „Pest oder Cholera“ entscheiden, benötigt mehr Informationen, z.B. ihre zu Waldorfschulen.

    Viele Eltern würden keine Privatschulen wählen, wenn die staatlichen Schulen finanziell so ausgestattet wären, dass sie trotz Herausforderungen (Inklusion, …) ein gleichwertiges (!) Bildungsangebot anbieten können, was lt. GG ARt. 7 IV ja eigentlich auch gefordert ist.

    Solange Versuche*, den Art. 7 V aus dem GG zu streichen, erfolglos bleiben, werden nur Privatschulen zugelassen, deren pädagogigische/weltanschauliche Ausrichtung sich von staatlichen Schulen unterscheidet.
    (*Gesetzentwurf der FDP, Drs. 16/10235 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/102/1610235.pdf ).

    1. @ Müller

      ich hab kein Verständnis für Eltern, die Elite spielen wollen, und eine „ausländerfreie Schule“ wollen:

      „(…) Spricht man mit Eltern über deren Beweggründe, sich für eine Waldorfschule zu entscheiden, so hört sich das oft so an, als lese man eine Imagebroschüre der Waldorfschulen. Fragt man freundlich aber beharrlich nach, so lösen sich die pastellfarbenen Traumbilder nach und nach in Luft auf. Und schliesslich hört man: „Ich wohne in (Berlin) Kreuzberg. Da schicke ich mein Kind doch nicht in eine Schule mit hohem Ausländeranteil!“ (…)“

      aus: „Drei Gründe für die Waldorfschule“, https://www.ruhrbarone.de/drei-grunde-fur-die-waldorfschule/11459

      1. @Andreas Lichte
        Ich gebe Ihnen vollkommen recht.

        (Auch die Taz schreibt am 30.3.18: „In Elternbefragungen ist die soziale Mischung mit über 40 Prozent der häufigste Grund für die Wahl einer privaten Schule.“ http://www.taz.de/!5491326/ , s.a.
        http://www.taz.de/Segregation-an-Berliner-Schulen/!5484809/)

        Aber – wie – wollen Sie daran etwas ändern?

        Zwar sollte ‚man‘ (insbesondere der Gesetzgeber) kein Verständnis mit derartigen Wünschen haben, oder diese gar fördern, da diese nur zu Lasten der Gesellschaft verwirklicht werden können.
        (S.a. am 1.4.2018 http://www.taz.de/Debatte-Schulpolitik/!5491363/ )

        Deswegen halte ich auch die gleichzeitige finanzielle Vernachlässigung der staatlichen Schulen und die hohen staatlichen Finanzhilfen für Privatschulen für verwerflich und gesellschaftsschädlich.

        Aber, wie ich, … oder Sie das sehen, ist denjenigen, die das anders sehen, vollkommen egal. Dort interessiert nur, dass die Steuergelder weiterhin in Richtung Privatschulen fließen, um einer Minderheit (10 % Schüler nutzen Privatschulen) einen (besseren?, aber zumindest anderen und teureren) Unterricht – fernab von Geringverdienern, Ausländern, … – zu finanzieren.

        Die Berliner Steuerzahler werden die Erwartungen nach noch höheren Finanzhilfen für Privatschulnutzer in 2019 erfüllen: https://www.morgenpost.de/berlin/article210749651/Privatschulen-sollen-ab-2019-besser-finanziert-werden.html

      2. @ Andreas Lichte

        Mein Kommentar v. 5.6., 23:28 sollte darauf hinweisen, dass die Waldorf-Eltern und Waldorf-Lehrern nicht nur aus Scientologen, überzeugten Rudolf-Steiner-Anhängern und anderen sich „elitär“ fühlenden Personen bestehen, welche sich durch Ihre oder meine Kritik sowieso nicht überzeugen lassen, …
        (uns könnten deren Argumente ja ebenso wenig überzeugen.:))
        … sondern auch aus Eltern, die ggf. noch nicht wissen, was ihrem Kind an privaten Schulen „blühen“ kann, oder hoffen, dass ihr Kind davon verschont bleibt, oder das diese Erfahrungen immer noch besser / oder nicht so schlimm wären, wie die Lernangebote, Erfahrungen usw., die ihr Kind an den unterfinanzierten staatlichen Schulen erhält oder bloß erhalten könnte.

        Das auch Menschen nur Gutes oder Bestes für ihre Nachkommen wünschen, gehört zu ihrer Natur.
        Zu beanstanden ist meiner Ansicht nach nur, wenn die Gesetzgeber diesen Wunsch nur für 10 % der Schüler erfüllen.
        Denn auch die Eltern der restlichen Schüler (90 %), die staatliche Schulen nutzen, werden sich dort ebenfalls beste Lernbedingungen wünschen.

        Solange sich kein Widerstand gegen diese Ungerechtigkeit regt, wird der Staat deren Wünsche weiterhin ignorieren.
        Dabei ist ihm bewusst, dass es zu seiner „verdammten Pflicht“* gehört, nach bestem Wissen und Gewissen für das Schulwesen all seiner Bürger zu sorgen.
        (*Siehe dazu Aussage von Th. Heuss, der das Recht auf Privatschulen in das GG aufgenommen hat. Zitat aus dem Urteil ‚Privatschulfinanzierung I‘ des BVerfGE 75, 40 RandNR. 79 http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv075040.html )

        Deswegen kann man nur hoffen, dass Informationen über die finanzielle Besserstellung der Privatschulen (Anerkennung höherer Schülerkosten) bzw. Benachteiligung der staatlichen Schulen, und über die tatsächlichen Lernziele (z.B. der von ihnen kritisierten Waldorfschulen) irgendwann auf fruchtbaren Boden fallen, um die Bildungschancen für 90 % der Schüler zu verbessern.
        Bisher fehlen den meisten Bürgern jedoch die Informationen, mit denen sie ihre Ansprüche erkennen und einfordern könnten.
        (oder mit denen sich ggf. einige der Privatschüler (10 %) wieder umbesinnen würden.)

        1. @ Müller

          Sie schreiben: „Das auch Menschen nur Gutes oder Bestes für ihre Nachkommen wünschen, gehört zu ihrer Natur.“

          Wenn das Mittel dazu ist, sich als „Elite“ vom „Gemeinen Volk“ abzugrenzen – wie es in Privatschulen passiert –, finde ich das schlicht „asozial“.

          Siehe auch das Fazit meines Artikels „Drei Gründe für die Waldorfschule“:

          „Fazit und Fragen

          – Kultusministerien beschließen Gesetze, die die Waldorfschulen bevorzugen. Das Grundgesetz findet bei den Waldorfschulen keine Beachtung.

          – Eine „Elite“ lebt auf Kosten der Allgemeinheit: Waldorfschulen werden zum grössten Teil aus öffentlichen Steuermitteln finanziert, sind aber eine geschlossene Gesellschaft von Privilegierten.

          – Aus ideologischen Gründen setzen die Waldorfschulen die Gesundheit von Menschen aufs Spiel [= durch die Verbreitung der „Masern“]. Die Gesundheitsbehörden engagieren sich zwar sehr bei der Minimierung der Risiken für die Allgemeinheit, bekämpfen aber nicht die eigentliche Ursache des Problems.

          Kann sich eine demokratische Gesellschaft wie die Bundesrepublik Deutschland eine Parallelgesellschaft Waldorfschule leisten? Ist diese Parallelgesellschaft politisch gewollt?“

          Quelle: https://www.ruhrbarone.de/drei-grunde-fur-die-waldorfschule/11459

          1. Da stimme ich Ihnen vollkommen zu.
            Mein erster Kommentar, in dem ich das heute schrieb, ist noch nicht freigeschaltet.

  12. @ Andreas Lichte, 6.6. , 10:32

    Will man etwas ändern, muss man auch wissen, an wen man die berechtigte Kritik an der Missachtung des GG, der – mit Blick auf die Rechtsprechung – unnötig hohen Finanzhilfen, die zu Lasten der staatlichen Schulen erfolgen und der rechtswidrigen Genehmigung von Ersatzschulen ist, an denen Schülern viel zu häufig etwas gelehrt wird, was weiter hinter dem zurücksteht, was sie als Schüler an staatlichen Schulen lernen könnten.

    (Als Schüler einer staatlichen Schulen blieben sie vor pädagogischen Ansichten und Unterrichtsinhalten, die Sie an Waldorfschulen kritisieren, oder andere z.B. an den Kreationistischen Privatschulen beklagen, verschont.
    6.3.2018 https://www.morgenpost.de/vermischtes/article213625319/Kreationistische-Bewegung-draengt-an-deutsche-Schulen.html )

    Deswegen ist die finanzielle Benachteiligung der staatlichen Schulen fatal.
    Staatliche Schulen, die sich ihre Schüler nicht frei auswählen können, deswegen mehr Inklusion, Integration, etc. leisten müssen und den Lehrern derzeit noch höhere Gehälter als Privatschulen zahlen, benötigen mehr (!!) und nicht weniger Geld, als Privatschulen.

    Wer dennoch privaten Unterricht wünscht, soll ihn so finanzieren, wie das auch bei anderen privaten Wünschen üblich ist: aus eigener Tasche.

    Ich sehe daher die politischen Entscheidungsträger verpflichtet, zu handeln.
    Von diesen gewählten Volksvertretern darf ich und jeder anderer erwarten, dass sie nicht nur eigene Interessen und die einer Minderheit (hier: die Betreiber und Nutzer der Privatschulen) vertreten.

    Solange Kreationisten, … oder Waldorfschulbefürworter (darunter auch viele Politiker und Eltern,die an staatlichen Schulen unterrichten) nur für ihre persönliche Ansichten kritisieren, die sie anderen nahe bringen wollen, kritisieren, wird das nur wenig tangieren.

    Denen ist nur wichtig, dass durch Kritik nicht der stetige Fluß von Steuergeldern in Richtung Privatschulen behindert wird.
    Denn das und die in solchen Kreise stets gefürchtete Aufklärung könnte ihren Einfluss tatsächlich bremsen oder gar reduzieren.

    (Mein erster Kommentar ist bisher noch nicht freigeschaltet? In dem verwies ich noch auf diese Artikel:
    http://www.taz.de/!5491326/ wg. „In Elternbefragungen ist die soziale Mischung mit über 40 Prozent der häufigste Grund für die Wahl einer privaten Schule.“
    und den nächsten bei Privatschulen zu erwartenden Geldsegen aus Steuermitteln: https://www.morgenpost.de/berlin/article210749651/Privatschulen-sollen-ab-2019-besser-finanziert-werden.html

  13. In diesen TV-Sendungen erhält man auch einen Einblick in Waldorfschulen und sieht, wie u.a. was an Waldorfschulen (Theaterbühne, Holzwerkstatt, Schulgarten, ..) möglich ist.
    (Hier bezogen auf die Sachausstattung).

    17.5.2018 ARD Monitor: „https://www.ardmediathek.de/tv/Monitor/Bildungssystem-Wie-der-Boom-der-Privats/Das-Erste/Video?bcastId=438224&documentId=52502150“

    8.10.2017 WDR Westpol, zu christlichen Schulen u. Waldorfschulen
    https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/westpol/video-nachgehakt-verbotene-schulgebuehren-102.html

    vorausgegangen ist die WDR-Sendung v. 7.9.2017
    https://www1.wdr.de/nachrichten/westpol-privatschulen-gebuehren-102.html

    Der 3-sat- Bericht vom 3.5.2017 „Eliteschulen“ zeigt auch, wer heute Eliteschulen besucht, kann später häufig auch entscheiden, wie diese von der Gesellschaft finanziert gefördert werden.
    Dass u.a. Kultusminister (Ba-Wü A. Storch, in Bayern M. Hohlmeier) Waldorfschulen nutzten, wird ebenfalls zu Nutzen der FWS gewesen sein.
    Im TV-Bericht kommen auch die Autoren der WZB-Studie zu Wort.
    http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=66367

  14. Aus dem Berliner Kurier von heute, 6.6.2018:
    Die Idee: Eine neue Partei, deren Hauptthema „Bildung“ ist:

    „Nach Skandal-Film Dieser deutsche Schauspieler möchte eine neue Partei gründen – ….Vor allem in Sachen Bildungspolitik. „Es geht gar nicht um die Inhalte – Bildung findet bei uns doch überhaupt nicht mehr statt“, schimpft er im Interview. „Die Klassen sind zu groß, es sind zu wenig Lehrer da, die Schulen sind in einem katastrophalen Zustand. Ich habe nicht den Eindruck, dass da wirklich etwas passiert. An den Schulen ändert sich seit Jahren nichts.“
    Edgar Selges Freunde schicken Kinder in Privatschulen
    Er will das ändern. „Das könnte mich sogar dazu bringen, mit anderen Menschen eine Partei zu gründen, die sich nur darum kümmert, dass Bildung bei uns wieder stattfindet und mehr Geld da reingesteckt wird…..“
    – Quelle: https://www.berliner-kurier.de/30578254 ©2018

  15. @ Müller

    versuchen Sie doch mal, einen Artikel aus Ihren vielen – zu vielen, um sie alle zu lesen? – Kommentaren zu machen – inhaltlich dürften Sie beispielsweise in Übereinstimmung mit dem „Humanistischen Pressedienst“ sein. Die Herausforderung besteht darin, etwas gut lesbares zu schreiben, das:

    „Sehr guter, belegter und NICHT ZU LANGER Beitrag der Aufklärung …“

    weiter: https://hpd.de/comment/34477#comment-34477

  16. @ müller

    falls Sie mit Ihrem Kommentar – http://www.taz.de/!1219178/ – andeuten wollten, dass Sie Angst vor der Verfolgung durch die „Sekte“ Anthroposophie haben: man kann einen Artikel auch anonym veröffentlichen, habe ich hier gemacht (siehe letzen Satz):

    „Wie gut sind Waldorfschulen?

    Eine Antwort einer Mutter aus dem Ruhrgebiet auf die gleichnamige TV-Dokumentation des SWR.

    (…)

    Danke für die ganzheitliche Erfahrung der „Freien“ Waldorfschule. Geläutert machte ich mich auf den Weg zu der in Waldorfkreisen geächteten, bösen „Staatsschule“ (so der Waldorf-Sprachgebrauch). Ich ging mit meinem Sohn zu einer öffentlichen Grundschule, um ihn dort einschulen zu lassen. Wie die erfahrenen Pädagogen durch einen Test feststellten, entsprach der Wissensstand meines damals 10 Jahre alten Sohnes dem eines Zweitklässlers: die Direktorin, sowie die anwesende Lehrerin schüttelten ungläubig den Kopf. Alle waren sich sehr schnell einig, dass es nicht an meinem Sohn lag, auch dass er vom Auftreten und von der Größe her (1.52m), nicht in die 2. Klasse passte – für die weitere schulische Laufbahn wäre es auch nicht sinnvoll gewesen.

    Wie ich rückblickend sagen muss, ist das Waldorfsystem raffiniert und an Verlogenheit nicht zu überbieten. Ist man einmal in dessen Fänge geraten, kommt man nur ganz schwer wieder heraus. Mit dem Eintritt in die Waldorfschule begibt man sich automatisch in ein Abhängigkeitsverhältnis – ohne sich dessen bewusst zu werden. Der Lehrstoff der Waldorfschulen ist so angelegt, dass Kinder beim Wechsel in eine öffentliche Schule erhebliche Lücken haben, die nur sehr schwer, oder gar nicht, wieder zu schließen sind – mein Sohn hatte diese erheblichen Wissenslücken und wurde schliesslich in die 4te Klasse zurückversetzt. Ein Schulwechsel geht auf Kosten der Kinder und Jugendlichen, die sich als Versager fühlen müssen, auch wenn sie keine sind. Ich hatte Glück, da wir an der öffentlichen Schule auf kompetente, erfahrene und verständnisvolle Pädagogen trafen.

    Die Waldorfschul-Karriere meines Sohnes erschien der jetzigen Lehrerschaft anfänglich eher unglaubwürdig. Die Waldorfschule verkauft sich nach außen hin sehr gut. Kennt man sie aber von innen, wird man eines Besseren belehrt. Die große Waldorf-Gemeinschaft lebt nach der Devise: „Bist du nicht für uns, bist du gegen uns.“ Die gegen uns sind, lassen wir außer Acht und entledigen uns dieser Eindringlinge schnellstmöglich, egal wie … Die Wahnvorstellungen Rudolf Steiners werden in der Waldorfschule ausgelebt – mit kräftiger finanzieller Unterstützung des Staates. Dieser lässt diese Sekte schalten und walten, wie es ihr gefällt. Ohne Gegenleistung, ohne Auflagen, ohne wirksame Kontrollen. Wo leben wir? Der Gesetzgeber verpflichtet die Schulaufsicht, auch die Qualität von Privatschulen zu überprüfen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass nur kompetente, gut ausgebildete Lehrer Schüler unterrichten dürfen. Selbstverständlich sollte es auch sein, dass jederzeit die Möglichkeit gegeben ist, an eine andere, auch öffentliche Schule zu wechseln – ohne riesige Wissenslücken und seelische Schäden aus der Waldorfschule im Ranzen mitzunehmen. An der PISA-Studie haben sich die Waldorfschulen gar nicht erst beteiligt …

    Zugesand von Andreas Lichte“

    https://www.ruhrbarone.de/wie-gut-sind-waldorfschulen/3101

  17. @A. Lichte
    Ein anonym veröffentlichter Beitrag von einzelnen Bürgern wird kaum etwas daran ändern können, dass Privatschulen Finanzhilfen erhalten, die ihnen eine bessere Ausstattung als staatlichen Schulen ermöglicht.
    Die Mehrheit der Bürger stört sich auch nicht daran, dass das GG Art. 7 IV 3 (Sonderungsverbot) missachtet wird, wodurch Privatschulen (Waldorfschulen und die der Kirchen, …) finanziell so ausgestattet sind, dass sie nicht nur eine attraktivere Schülerschaft, sondern auch Zusatzangebote finanzieren können.
    Kein Wunder, dass manche dadurch ihre Schülerzahlen sogar verdoppeln können UND ein großes Interesse an (erneuten) Neugründungen besteht/geweckt wird.
    Ob überhaupt ein Umdenken erfolgen wird?
    Sicher nicht bevor nicht noch deutlich mehr staatliche Schulen durch Privatschulen ersetzt werden.

    Die meisten Privatschulen befinden sich in der Hand der Kirchen, die ebenfalls einflussreich sind und ihre finanzielle Vorteile verteidigen werden, ganz unabhängig davon, ob dies mit GG und der Rechtsprechung zu vereinbaren wäre.
    (S.a. https://www.amazon.de/Kirchenrepublik-Deutschland-Carsten-Frerk/dp/3865691900 ).

    Zuletzt in HH, wo Finanzhilfen in Höhe von 85 % der Schülerkosten staatlicher Schulen gezahlt werden. (d.h. Privatschulen der Kirche erhalten in HH ca. jährlich 900 Euro weniger als staatliche Schulen, und dürfen jährlich 2.400 Euro Schulgeld verlangen.)
    https://www.abendblatt.de/hamburg/article214808397/Zusaetzlicher-Millionensegen-fuer-Hamburgs-Privatschulen.html

    Ist Ihnen schon bekannt, dass die wegen der Reichsbürger-Nähe (Schuldirektor) in die Schlagzeilen geratene und zwischenzeitlich in die Insolvenz gegangene Rendsburger Waldorfschule lt. Shz neu gegründet werden soll?
    26.6.2018: https://www.shz.de/lokales/landeszeitung/bildungsinitiative-will-waldorfschule-neu-gruenden-id20260367.html

    http://www.taz.de/!5492905/
    „Rechtsdrehend an der Waldorfschule
    Das autoritäre Erbe
    Die Rendsburger Waldorfschule hatte einen Geschäftsführer, der den Reichsbürgern nahe stand. Ein Einzelfall – oder strukturell bedingt?“

  18. @ müller

    Sie schreiben: „Ein anonym veröffentlichter Beitrag von einzelnen Bürgern wird kaum etwas daran ändern können, dass Privatschulen Finanzhilfen erhalten, die ihnen eine bessere Ausstattung als staatlichen Schulen ermöglicht …“

    Aber anonym veröffentlichte Kommentare ändern etwas? Ich verstehe nicht so recht, was Sie beabsichtigen … ich wünsche mir jedenfalls einen Beitrag von Ihnen, der Ihre vielen Kommentare – gut lesbar – zusammenfaßt (wie bereits ähnlich oben gesagt).

  19. @ müller

    … über die „rechtsdrehende“ Rendsburger Waldorfschule bin ich informiert – ich habe online beim Artikel der taz kommentiert, und die taz hat eine Zusammenfassung der Diskussion in der Printausgabe gebracht (natürlich ist das gehäufte Auftreten von Rechten in Waldorfschulen kein „Betriebsunfall“):

    „WOCHENSCHNACK
    Steiners autoritäres Erbe
    Sind Rechte an Waldorfschulen ein Betriebsunfall oder ein anthroposophisches Strukturproblem?

    (…)“

    http://www.taz.de/!5494451/

  20. @ müller

    wie gesagt: ich freue mich auf Ihren Artikel zu (sowas in der Art):

    „die Privatschulen und das Sonderungsverbot des Grundgesetzes“

    Ich habe gestern zufällig einen Artikel von Henning Kullak-Ublick, PR-Chef des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, dazu gefunden – für Kullak-Ublick sehr hilfreich, dass er Steiner-Fan ist, da hat er gelernt, die Wirklichkeit seinen Wünschen anzupassen …:

    _

    „Staatlich sanktionierte Selektion

    Von Henning Kullak-Ublick, Juli 2018

    Im November 2016 sorgte eine Studie für einigen politischen Wirbel, weil ihre Autoren die These aufgestellt hatten, »Privatschulen« verstießen, da ihnen bei der Erhebung der Schulgelder nicht genügend auf die Finger geschaut werde, gegen das im Grundgesetz verankerte »Sonderungsverbot«, das sicherstellen soll, dass »eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird« (Art. 7, Abs. 4 GG).

    Die Verantwortung für die Folgen einer Schulgesetzgebung, die durch die finanzielle Ungleichbehandlung von Schulen in freier und staatlicher Trägerschaft erst dafür sorgt, dass die unabhängigen Schulen, die im Bundesdurchschnitt nur 69 Prozent der vergleichbaren Kosten staatlicher Schulen erstattet bekommen, wurde also kurzerhand auf diejenigen abgewälzt, die Schulgeld erheben müssen, um überhaupt von ihrem Grundrecht Gebrauch machen zu können.

    (…)“

    weiter: https://www.erziehungskunst.de/artikel/standpunkt/staatlich-sanktionierte-selektion/

    1. … nicht genug, dass Kullak-Ublick die Wirklichkeit seinen Wünschen anpasst, er macht aus Privatschulen auch noch soziale Institutionen:

      „Die meisten freien Schulen leiden aber unter dem gesetzlich verordneten Zwang zur Erhebung von Schulgeld, weil sie sich der sozialen Integration ausdrücklich verpflichtet fühlen. Soziale Gerechtigkeit entsteht niemals durch Gleichschaltung und erst recht nicht durch staatlich sanktionierte Selektion, sondern durch ein durchlässiges und vielfältiges Schulwesen, das den Familien eine echte Wahlfreiheit gibt, indem es die Schulen unabhängig von ihrer Trägerschaft nach der Anzahl ihrer Schüler finanziert. Das zu gewährleisten ist die eigentliche Aufgabe des Staates in einer Zivilgesellschaft.“

      https://www.erziehungskunst.de/artikel/standpunkt/staatlich-sanktionierte-selektion/

  21. @Andreas Lichte
    Sie fragen, was ich erreichen möchte?

    Da 90 % der Schüler staatliche Schulen nutzen, sollten diese MINDESTENS einen Unterricht anbieten, der zwar anders, als der an den – religiös/weltanschaulich ausgerichteten – Privatschulen sein kann, aber (siehe GG Art. 7 IV) GLEICHWERTIG sein muss.
    Dafür benötigen sie viel mehr Geld als Privatschulen, da staatliche Schulen sich ihre Schüler nicht selbst auswählen dürfen und ihren Lehrern höhere Gehälter zahlen müssen.

    Sie wissen selbst, wer von Rudolf-Steiner überzeugt ist, wird jegliche Kritik nicht davon abbringen. Es wäre also schon viel gewonnen, wenn nur noch diejenigen eine Privatschule wählen, die deren esoterische, religiöse, pädagogischen Ansichten teilen.
    Durch die finanzielle Besserstellung (bessere Ausstattung, andere Schülerschaft, kleine Lerngruppen, …) interessieren sich aber auch viele andere Eltern für die diversen Privatschulen. Diese Eltern werden dann erst dort zum überzeugten Anhänger der dort vermittelten Lehren und lehnen z.B. Impfungen ab.

    Abgesehen davon, dass das Schreiben eines von den Medien (hpd, …) veröffentlichten Artikel arbeitsaufwändiger ist, als ein hiesiger Kommentar, wird man mit beidem zu wenig Leser/Wähler erreichen, die die Politiker ggf. erfolgreich zum Handeln auffordern würden:
    (Ernst-Nehmen des GG Art. 7 IV 3: Schulgeld-Grenzen u.a. d. Berücksichtigung der Deckungslücken, Kontrollen u. Vorgaben zur Zusammensetzung der Schülerschaft, Vorgaben zur Verwendung der staatl. Finanzhilfen, Ende der Unterfinanzierung der staatl. Schulen.)

    Die ca. 240 Waldorfschulen und deren ca. 87.000 Schüler machen unter den ca. 1 Mio Schülern und den ca. 7.000 Privatschulen, die von dem Umgang der Behörden mit GG und Rechtsprechung profitieren (können), nur einen kleinen Teil aus.

    Derzeit finanzieren die Bürger also nicht nur den teureren Privatschul-Unterricht der Waldorfschulen, sondern auch den an vielen anderen Privatschulen, die von Medien-Vertretern und Politiker ausgewählt wurden, weil diese dem eigenen Kind das marode staatliche Schulsystem nicht zumuten möchten.

    1. Übrigens hat sich Frau Professor Frauke Brosius-Gersdorf in der Zeitschrift NVwZ 2018 Heft 11, 761 – 769 erneut zum Thema geäußert.
      „Das Sonderungsverbot für Ersatzschulen“
      https://www.jurion.de/news/379734/Brosius-Gersdorf-erlaeutert-das-Sonderungsverbot-fuer-Ersatzschulen/

      Evtl. diesmal als Antwort auf das Diskussionspapier aus 8/2017 der WZB-Forscher:
      „Übersicht über die Vorgaben zur Einhaltung des Sonderungsverbots in den Bundesländern“ https://bibliothek.wzb.eu/pdf/2017/p17-004.pdf

      Prof. Brosius-Gersdorf hatte zuvor im Juli 2017 im Auftrag der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung auf die Feststellung (Missachtung des GG Art. 7 IV 3 Sonderungsverbot) des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (Prof. Wrase/Helbig vom Nov. 2016 reagiert

      Brosius-G.: „Das missverstandene Sonderungsverbot …“ https://www.freiheit.org/sites/default/files/uploads/2017/08/01/gutachtensonderungsverbotfuerpriversatzschulen.pdf

      und im Sept. 2016 erschien im Auftrag der Waldorfschulen dieses Rechts-Gutachten http://kreiselternrat-celle.de/wp-content/uploads/2016/11/Rechtsgutachten-Schulaufsicht-C3BCber-Schulen-in-freier-TrC3A4gerschaft-in-Nds-von-Frau-Prof-Brosius-Gersdorf.pdf

      Ich finde, es wird Zeit, dass sich auch andere Juristen zum Thema äußern und eine Überprüfung der diversen Auffassungen und offenen Fragen veranlassen.

    2. @ Müller

      Sie schreiben: „Abgesehen davon, dass das Schreiben eines von den Medien (hpd, …) veröffentlichten Artikel arbeitsaufwändiger ist, als ein hiesiger Kommentar, wird man mit beidem zu wenig Leser/Wähler erreichen, die die Politiker ggf. erfolgreich zum Handeln auffordern würden …“

      EIN Artikel erreicht sicher nichts, aber VIELE schon, es kommt nur darauf an, anzufangen …:

      „Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, / incipe.“

      „Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! Fange nur an!“

      oder auch, volkstümlich: „Frisch gewagt ist halb gewonnen!“

      so geht’s (zum Beispiel): https://hpd.de/autor/andreas-lichte

  22. @Andreas Lichte

    Eins ist wohl klar.

    Ein Herangehen an die Privatschulfinanzierung würde einem Öffnen der ‚Büchse der Pandora‘ gleichkommen.*

    Das werden sehr viele nicht wollen und mit allen Mitteln verhindern.

    *Siehe Zitat des Hamburger Chef-Justiziars der Hamburger Schulbehörde auf der DGBV-Fachtagung am 2.11.2017 zum Sonderungsverbot.
    (Siehe Seite 4: http://www.dgbv.de/mediapool/118/1188921/data/2017/Tagung_AG_Bildungsrecht_2017_-_Tagungsbericht.pdf )

    1. @ Müller

      jetzt habe ich doch tatsächlich den von Ihnen verlinkten Tagungsbericht gelesen – eine Strafe, dieses miserable Juristen-Deutsch …

      Aber immerhin habe ich noch einen prägnanten Satz gefunden, Zitat:

      „Es ergäbe sich aus Artikel 7 nicht, dass die Privatschulen ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellen müssten.“

      Wo kämen wir da hin, wenn alle gleich wären? Dann hätte das Wort „Elite“ ja gar keine Bedeutung mehr!

      Sie schreiben: „Ein Herangehen an die Privatschulfinanzierung würde einem Öffnen der ‚Büchse der Pandora‘ gleichkommen.“

      Das hoffe ich doch! Und deshalb bitte ich Sie noch einmal darum, darüber irgendetwas zu schreiben …

  23. Frau Prof. Brosius-Gersdorf wird man zustimmen müssen, falls sich nur Familien aus einer bestimmten sozialen Schicht für das von Privatschulen angebotene Profil (religiöse Ausrichtung, Weltanschauung, Pädagogik) interessieren würden.
    Dann würde sich logischerweise auch die Schülerschaft von anderen Schulen unterscheiden müssen.
    Aber: Angenommen, es würden sich nur reiche Eltern für eine xy-Privatschule entscheiden, dann wären sie i.d.R. auch ganz allein in der Lage, die Kosten zu tragen und staatliche Finanzhilfen i.H. v. 80 %, 85 %, … wären UNNÖTIG!

    Aber: selbst wenn sich nur reiche Eltern für eine Privatschule xy entscheiden, gilt dennoch GG Art. 7 IV 3 und GG Art. 3.
    Art. 7 verbietet Behörden eine Auswahl der Schüler nach den Besitzverhältnissen zu FÖRDERN, wenn sie Ersatzschulen genehmigen wollen.

    GG Art. 3 verbietet, dass Bürger (z.B. Schüler staatl. Schulen, die sich z.B. wegen ihrer fehlenden Religon NICHT esoterisch, religiös erziehen lassen) benachteiligt werden, bzw. Privatschüler Anspruch auf eine bessere teurere Schulbildung hätten.

    Durch den derzeitigen Umgang mit GG u. Rechtsprechungen, d.h. die hohen Finanzhilfen trotz der hohen, den Eltern möglichen Schulgeldern, wird derzeit vom Gesetzgeber gegen GG Art. 7 UND 3 verstoßen.

  24. „100 Jahre Waldorfschule 2019:

    Staatlich anerkannte Reinkarnation

    hpd, Andreas Lichte, 9. August 2018

    Mit einem skurril anmutenden Dialog beginnt ein Artikel, in dem der Autor klarstellt, wie abwegig die Glaubenslehren sind, nach denen in Waldorfschulen gelehrt wird. Umso unverständlicher, dass diese Schulen staatlich unterstützt werden.

    „Warum liest man ein Märchen von ‚Novalis‘, dem Romantiker?“, frage ich.

    Achselzucken.

    „Weil ‚Novalis‘ eine Reinkarnation von ‚Johannes dem Täufer‘ ist, wie ‚Raffael‘, der Maler. Die Inkarnationsfolge ist, in der Kurzfassung, an die lange Version erinnere ich mich gerade nicht: Johannes der Täufer, Raffael, Novalis.“

    (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“: https://hpd.de/artikel/staatlich-anerkannte-reinkarnation-15846

  25. Dritter Artikel der hpd-Reihe „100 Jahre Waldorfschule 2019“ von Prof. Klaus Prange:

    „100 Jahre Waldorfschule 2019:

    Die Waldorfschule als Bekenntnisschule

    Wenn Anthroposophen bei Artikeln von Andreas Lichte zur Waldorfpädagogik kommentieren, ist sicher, dass sie irgendwann schreiben: „Anthroposophie wird an Waldorfschulen nicht unterrichtet!“ Der Erziehungswissenschaftlers Professor Klaus Prange widerspricht dieser Auffassung (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/waldorfschule-bekenntnisschule-15939

  26. Ich habe eine staatliche Schule besucht und habe in einer anthroposophischen Klinik bei stuttgart meine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert.
    Ich empfand meine Lehrzeit anfangs sehr seltsam weil ich nie mit Antros zu tun hatte.
    Allerdings muss ich rückblickend sagen das ich viel für mich gelernt habe.
    Natürlich in erster Linie meinen Beruf, aber auch noch viele andere Dinge,von denen ich heute profiere:
    Fernsehen ist nicht mehr wichtig, ich hatte die ganzen Lehrjahre keinen,nicht mal einen Fernsehanschluss(erstmal ein Schock mit 16 Jahren).
    Ich brauche nicht viel um mich wohl zu fühlen (mein möbliertes Zimmer bestand aus 1 Regal,1 Schrank,1 Tisch mit 2 Stühlen und ein Schreibtisch, Kochnische).
    Ich habe gelernt mich zu beschäftigen und habe neue Interessen und Fähigkeiten an mir entdeckt.
    Ich hab die Natur und das was sie biete neu zu schätzen gelernt.
    Ich hinterfrage

    Das sind so die wichtigsten Sachen,die ich aus meinen 3 Jahren Waldorf mitgenommen habe.

    Meine Meinung ist:
    Die Dosis macht das Gift.
    Verliert man sich in der anthroposophischen Welt und zieht alles knallhart durch was da gewollt ist (kein Fernsehen, usw) ist es sehr wahrscheinlich das dass eigene Leben dem einer Sekte gleicht.Gerade die Hardliner sind von einem anderen Stern,allerdings sind die mir während meiner Lehrzeit nur als Patienten untergekommen. Unsere Lehrer waren im gesunden Umfang anthroposophisch und kamen mir nicht komisch vor.
    Auch Steiner war nicht groß ein Thema. Wir haben zwar gehört wer er war aber das war nur das wesentliche (geburtsort,werdegang,Gründung erste Waldorfschule).

    Waldorf von morgens bis abends kann nicht gesund sein.
    Allerdings finde ich eine Waldorfschule in Kombi mit einer normalen Erziehung Zuhause als gut verträglich.
    Erlernen sollte frei und ungezwungen sein (waldorf) und daheim muss auf den Tisch gehauen werden(wenn nötig).

    Man muss als Eltern hinterfragen und nicht blind vertrauen. Man selbst muss an den Kindern dran bleiben und ihnen ein reales Bild vom Leben geben.
    Es ist meine Verantwortung als Mutter/Vater ein Auge drauf zu haben was gelehrt wird,auch kritisch zu sein.
    Schule Waldorf, Zuhause Realität – das scheint mir eine gesunde Mischung.
    Und die Mischung kann ich an meine Kinder weiter geben weil ich beide Formen der “Bildung ” kenne.

    Die Schreibfehler(Groß -Kleinschreibung) liegen an meinem kaputten Display!

    1. @ DANI

      dass Sie jetzt auf das Fernsehen verzichten können, und insgesamt „bewusster“ leben, scheint mir überhaupt kein Grund dafür zu sein, Ihre Kinder auf eine Waldorfschule zu schicken.

      Ich möchte Sie auch noch auf das Interview mit dem Bildungswissenschaftler Prof. Dr. Stefan T. Hopmann aufmerksam machen, hier nur ein kurzer Auszug:

      Prof. Hopmann: “(…) Tatsächlich sind der Rassismus, die Entwicklungslehre, die Geschichtsphilosophie und die übrigen Bausteine des Zeitgeists des späten 19. Jahrhunderts, die Rudolf Steiner zu einer eigenen Weltanschauung [„Anthroposophie“] amalgamiert hat, so eng verbunden, dass man da nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein kann. Allerdings machen die Waldorfschulen das schon geschickt: Sie fallen nicht mit der Tür ins Haus, sie unterrichten nicht direkt aus Steiners Werken, sondern sie lassen ihre Weltanschauung eher still und heimlich in ihre Arbeit einfließen, in ihre Kinderwahrnehmung, in ihre Auswahl der Unterrichtsinhalte usw. Ähnlich wie auch bei anderen Sekten ist das ein schleichendes Gift, dessen Wirkung man oft erst merkt, wenn es fast zu spät ist (…)”

      zum Interview „Man kann nicht nur ein bisschen Waldorf sein“: http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/30117

    2. Hallo DANI, vielen Dank für Deinen Beitrag. Auch wenn Du einen Weg der Mitte vorschlägst, sollte man immer im Auge behalten, woher die Lehre kommt und auf welcher Basis die Lehren beruhen, wenn sich entscheidet eine solche Einrichtung zu besuchen oder ihre Kinder dahin schicken.

  27. „Rudolf Steiner kafkaesk

    Franz Kafka in seinem Tagebuch, 28. März 1911:

    „Mein Besuch bei Dr. Steiner“

    „(…) In seinem Zimmer suche ich meine Demut, die ich nicht fühlen kann, durch Aufsuchen eines lächerlichen Platzes für meinen Hut zu zeigen, ich lege ihn auf ein kleines Holzgestell zum Stiefelschnüren. (…)

    Er hörte äußerst aufmerksam zu, ohne mich offenbar im geringsten zu beobachten, ganz meinen Worten hingegeben. Er nickte von Zeit zu Zeit, was er scheinbar für ein Hilfsmittel einer starken Konzentration hält. Am Anfang störte ihn ein stiller Schnupfen, es rann ihm aus der Nase, immerfort arbeitete er mit dem Taschentuch bis tief in die Nase hinein, einen Finger an jedem Nasenloch.“

    Damit ist Franz Kafkas Verachtung für Rudolf Steiner auch schon zusammengefasst.

    (…)“

    weiter: https://www.schiebener.net/wordpress/rudolf-steiner-kafkaesk/

  28. „100 Jahre Waldorfschule 2019

    Alan Poseners Waldorf-Propaganda im Deutschlandfunk Kultur

    15. Januar 2019

    Der Deutschandfunk Kultur lädt den Journalisten Alan Posener zum Gespräch ein, um den 100. Geburtstag der Waldorfschule zu feiern. Was dieser dabei sagte, entsetzte hpd-Autor Andreas Lichte.

    (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/alan-poseners-waldorf-propaganda-im-deutschlandfunk-kultur-16386

  29. „100 Jahre Waldorfschule 2019:

    SWR, das „SuperWaldorfRadio“?

    Der „Deutschlandfunk Kultur“ ist nicht der einzige öffentlich-rechtliche Sender, der für die Waldorfschule wirbt, beeindruckend auch der SWR mit dem Beitrag: „100 Jahre Waldorfschule: Steiners Erben im Aufbruch“, in dem der „Waldorf-Werber“ Jost Schieren einen großen Auftritt hat.

    Kein Wort vom SWR dazu, dass die „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“, an der Professor Jost Schieren „Waldorfpädagogik“ lehrt und Dekan ist, eine antrophosophische Einrichtung ist (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/swr-superwaldorfradio-16662

    1. „Werbeunterbrechung für Waldorfschulen in den Tagesthemen

      Öffentlich-rechtliche Berichterstattung sollte ausgewogen sein und bei strittigen Themen stets alle Seiten zeigen. Doch genau dies geschah in einem völlig kritikfreien Beitrag über Waldorfschulen, der gestern von den ARD-Tagesthemen ausgestrahlt wurde, nicht. Ob es daran liegen könnte, dass die SWR-Journalistin, die den Beitrag erstellt hat, selbst eng mit der Waldorfschul-Welt verbunden ist?

      „Wir unterbrechen die Tagesthemen für eine Werbesendung der Waldorfschulen“, wäre meine Anmoderation für den Beitrag „100 Jahre Waldorfschule“ in den Tagesthemen vom 3. September 2019 gewesen – Caren Miosga sagt aber (ab 0:23:40):

      (…)“

      weiter beim „Humanistischen Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/werbeunterbrechung-fuer-waldorfschulen-den-tagesthemen-17166

      1. Sehr scharfe Kritik der Waldorfschule vom rbb Politikmagazin „Kontraste“, Sendung am 26.09.2019:

        „100 Jahre Waldorf-Bewegung:

        Siegeszug einer fragwürdigen Ideologie

        Die Wiege der Menschheit liegt in Atlantis. Ein Kind ist eine wiedergeborene Seele und hat ein schicksalhaftes Karma. Mit sieben Jahren wird der Ätherleib geboren, mit 14 Jahren der Astralleib. Dies sind nur einige der Überzeugungen des Anthroposophen Rudolf Steiner, die bis heute Form und Inhalt des Unterrichts in den Waldorfschulen prägen. Kontraste hat zum 100. Waldorf-Geburtstag mit Experten, ehemaligen Schülern und Lehrern sowie Vertretern der Waldorf-Schulen über das seltsame Weltbild der Waldorf-Bewegung gesprochen.

        Anmoderation: Aber jetzt zu einem Jubiläum – das auch hier im Ersten sehr bejubelt wurde [Anm. Lichte: in den „Tagesthemen“, siehe Kommentar, oben]: 100 Jahre Waldorfpädagogik – herzlichen Glückwunsch auch nochmal von unserer Seite! Vor allem zu dem heilen Bio-Bild, was jetzt viele im dazu Kopf haben: Waldorf, die Vollwert-Schule: Da zählt eher Gartenbau als gute Noten, Lernen ohne Leistungsdruck – so modern. Und so verlockend, dass viele Eltern nicht genau hingucken, wo sie ihre Kinder da eigentlich hinschicken. Andrea Everwien und Markus Pohl

        (…)“

        weiter (mit Video): https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-26-09-2019/100-jahre-waldorf.html

  30. Die „Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ („EZW“) über 100 Jahre „Weltanschauungsschule Waldorfschule“:

    „Waldorfschule feiert 100-jähriges Jubiläum

    Im Jahr 2019 feiert die weltweite Waldorfschulbewegung das hundertjährige Gründungsjubiläum. In Stuttgart hatte der Unternehmer und Rudolf-Steiner-Anhänger Emil Molt (1876-1936) nach dem Weltkrieg eine Schule für die Kinder der Arbeiter seiner Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik gründen wollen. Es war eine unbürokratischere Zeit: Zwischen der Idee und der Schulgründung verging nur ein gutes Jahr, nachdem Molt den Gründer der Anthroposophie für seine Idee hatte interessieren können. Am 7. September 1919 wurde die erste „Freie Waldorfschule“ im Stuttgarter Stadtgartensaal von Rudolf Steiner feierlich eröffnet. Das Lehrerkollegium, bestehend aus jungen Anthroposophen – Durchschnittsalter 32 Jahre – war kurz vorher von Steiner zwei Wochen lang „impulsiert und geschult“ worden. Ein Lehrplan wurde erst nach und nach entwickelt. Die angesichts der Kürze der Zeit erstaunlich umfassenden inhaltlichen Vorgaben, die Steiner für das Unternehmen gemacht hatte, gelten bis heute. Sie ergeben sich nach Steiners Angaben aus seinen „wissenschaftlichen“ Einsichten in die „Akasha-Chronik“, ein übernatürliches „Weltgedächtnis“, in das er als Initiierter Einsicht besaß und dessen Erkenntnisse er allein vermittelte. Große Teile der Lehre sind dabei aus der Theosophie übernommen, in der Steiner lange gewirkt hatte.

    (…)

    Für Steiner (1861-1925) war die Waldorfpädagogik nur einer von mehreren Pfeilern zur Verbreitung seiner Weltanschauung in der Gesellschaft. Dazu gehören auch die Anthroposophische Medizin und der biologisch-dynamische Landwirtschaft (Demeter), die beide ähnlich erfolgreich wurden. Auch auf diesen Gebieten reichen Verbreitung und gesellschaftlicher Einfluss weit über die Kreise der mitgliederschwachen Anthroposophischen Gesellschaft hinaus.

    (…)

    Die Ziele der Waldorfpädagogik, die sich in Schulen, Kindergärten und Heilpädagogik auffächerte, sind hochgesteckt und gehen wie schon bei ihrem Schöpfer weit über das einzelne Kind hinaus. Das spiegelt sich im Jubiläumsmotto „Learn to change the world“ wider. Die Waldorfpädagogik will mehr sein als eine von vielen reformpädagogischen Ansätzen des 20. Jahrhunderts. Sie sieht sich als Teil einer umfassenden anthroposophischen Welterneuerung.

    (…)

    Die Waldorfschule ist damit in Deutschland die erfolgreichste Weltanschauungsschule überhaupt. Allerdings wird der Begriff „Weltanschauung“ von der Anthroposophie ebenso wie von ihren Schulen abgelehnt. Man versteht das eigene Konzept als eines, das auf „wissenschaftlichem“, nicht weltanschaulichem Fundament gründet. Diese „Wissenschaft“ besteht freilich nur in den Offenbarungseinsichten Rudolf Steiners; es hat daher mit Wissenschaft im herkömmlichen Sinne nichts zu tun.

    (…)

    Betrachtet man Steiners Lehre, erstaunt es, dass die Waldorfschule sich so stark als freiheitlich und am Individuum orientiert präsentieren kann. „Im Mittelpunkt steht der Mensch“ heißt es zwar allenthalben in Waldorfpublikationen, aber Steiners Weltsicht ist ausgesprochen schematisch aufgebaut. Die Gesellschaft unterliegt einer „Sozialen Dreigliederung“ (Geistes-, Rechts- und Wirtschaftsleben), der Mensch ist dreiteilig (Leib – Seele – Geist), bzw. viergliedrig (physischer Leib, Ätherleib, Astralleib, das Ich als geistiger, unsterblicher Kern). Es gibt drei grundsätzlich ordnende Seelenfähigkeiten (Denken, Fühlen, Wollen), denen in der Pädagogik die Förderung der kognitiven, künstlerisch-kreativen und handwerklichen Fähigkeiten entsprechen. Kinder zerfallen nach der Temperamentenlehre in vier Gruppen: lebhafte, schwermütige, leidenschaftliche und bedächtige. Die Entwicklung des Kindes findet in drei „Jahrsiebten“ statt, in denen jeweils unterschiedliche Gaben ausgeprägt werden und zu denen je eigene Sichtweisen auf Selbst und Welt gehören. Das prägt die pädagogischen Methoden in den Altersstufen: Auf die ersten sieben Jahre bis zum Zahnwechsel („Die Welt ist gut“ – Geschichten und Märchen) folgen die zwei für die Schule relevanten Phasen. Vom 8. bis 14. Jahr prägt sich der Ätherleib aus („Die Welt ist schön“ – kreative und handwerkliche Tätigkeiten) und in der letzten Phase der Astralleib („Die Welt ist wahr“ – kognitive Erkenntnis). Alle diese Elemente fließen in die Waldorfpädagogik ein.

    (…)“

    Zum vollständigen Artikel: http://ezw.kjm6.de/nlgen/tmp/1547715516.html

  31. „100 Jahre Waldorfschule: Rudolf Steiners ‘survival of the whitest’

    hpd, 7. Juni 2019

    „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse“ ist ein Ausspruch Rudolf Steiners, der die vom Begründer der Waldorfschulen behauptete Überlegenheit der „Weißen“ zusammenfaßt. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Heiner Ullrich behauptet dagegen in der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Rassentheorien spielen meiner Einschätzung nach aber in der heutigen Waldorf-Pädagogik keine Rolle.“ Passt das zusammen?

    (…)“

    weiter beim „Humanistischen Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/100-jahre-waldorfschule-rudolf-steiners-survival-of-the-whitest-16893

    1. „100 Jahre Kunst in der Waldorfschule:

      Die Golems – und wie sie in die Welt kommen

      Waldorfschulen erzählen den Mythos einer ‘Erziehung zur Freiheit’. Aber ‘auch in den musischen und künstlerischen Bereichen besteht nicht wirklich kreative Freiheit, wie ständig propagiert wird’, schreibt Volker Kirsch in seinem offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Eine Begegnung mit der ‘Kunst’ der Waldorfschule von Andreas Lichte (…)“

      weiter beim „Humanistischen Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/golems-und-sie-welt-kommen-17096

  32. Um Himmels Willen.
    Ich habe noch nie SO viel Unwissen auf einen Abschlag gehört.
    Zunächst bitte unbedingt auch mal raus aus dem so scheinbar großen Internetkosmos rauskommen und real einen Fuß in eine Waldorfschule setzen.
    1. die Pauschalisierung jeder Waldorfschule ist genau so klug wie die jeder Real-Haupt-oder Gesamtschule.
    Auch wenn Steiner der Ideengeber und Urinitiator war sind wir doch in 2019 angelangt. Keiner spricht im Unterricht mehr von Atlantis, niemandem wird (wie angeblich in dem Kindergarten) das Wort verboten und den Namen „tanzen“ zu können ist ein verschwindend kleiner Teil in der Unterstufe. Hier ist es Teil eines Faches was, typisch für die Waldorfschulen, die Schüler von ihren Stühlen und Tischen wegholt und gerade den jungen Kindern körperliche Bewegung ermöglicht. Wohl angeleitet und mit viel Denkvermögen geht es dort um Bewegung, später aber auch Dreiecks- und Vierecksverschiebungen im Raum.
    2. es gibt keine Noten: so ein Schwachsinn. Es gibt ab dem Alter „normale“ Noten wenn die Kinder reflektieren können und dadurch nicht mehr extrem unter Druck gesetzt werden wie tumb Beispiel in den ersten vier Klassen. Zuvor gibt es aber immer Beurteilungen aus denen jeder Mensch mit halbwegs vorhandenem Verstand sich eine „Note“ also eine Eingruppierung seiner Leistung ableiten kann.
    3. was will die Waldorfschule? Vergleich mit Banken. ??‍♀️
    Was möchten denn „normale“ Gesamtschulen? Zunächst ein interdisziplinäres Lernen in der die Inklusion einen großen Stellenwert hat. Auch das ist einer der allerwichtigsten Punkte im Waldorfsystem. Im Gegensatz zu den Regelschulen steht hier der Schüler im Fokus. Es herrscht eine sozialere Stimmung weil die Lehrer sich dort überhaupt für ihre Schüler interessieren.
    Natürlich kämpft jede Waldorfschule finanziell um ihr Leben und finanziert sich durch das Schulgeld. Einen noch größeren finanziellen Teil machen aber die dauerhaften Spenden Bonbon Stand und Land aus.
    4. „wohlhabende Eltern“. Ähm: ne. Auch da mal wieder ein Beispiel schlechtes Informierens. Keineswegs sind auf Waldorfschulen nur Kinder aus vermögenden Familien. Auch der Otto-Normal-Verbraucher kann sich eine Waldorfschule „leisten“ da das Schulgeld prozentual zum Einkommen der Eltern berechnet wird. Auch finanziell größere Sachen wie zum Beispiel Klassenfahrten werden oft im Solidarprinzip organisiert. Das heißt: die weniger gut verdienenden Eltern geben das was sie können-die besser verdienenden fangen dies auf (freiwillig!!! Gezwungen wird dort keiner).
    5. die Eltern sollen sich mit dem Grundgedanken auseinandersetzen.
    Sicher. Auf jeder halbwegs vernünftigen Waldorfschule gibt es aber zunächst einen ganz großen Infotag für die zukünftigen Erstieltern um Ihnen genau das zu erklären: was war der Grundgedanke, was hat sich seitdem geändert, was ist heute wichtig, was ist anders als bei anderen Schulen…

    Also mein Fazit (ich durfte ab der weiterführenden Schule auch eine Waldorfeinrichtung besuchen und denke dass genau das mir unfassbar viel gegeben hat): leider von hinter dem Schreibtisch schlecht informiert. Bitte unbedingt mal überhaupt so eine Schule aufsuchen und sich dort denn Alltag mal anschauen.

      1. @ MAWSpitau, Zitat: „Der reale Besuch einer Waldorfschule steht noch immer auf meiner Agenda.“

        Das ist eine gute Idee! Aber es gibt ein Problem … der Erziehungswissenschaftler Professor Klaus Prange sagt in seinem Artikel „Die Waldorfschule als Bekenntnisschule“, Zitat:

        „(…) Steiner hat das auch klar gesagt: Wer die Waldorfschule kennen lernen und verstehen wolle, der solle nicht hospitieren, um sich mal einen Eindruck zu verschaffen, das sei naiv; er würde das Eigentliche gar nicht bemerken. Das könne er erst, wenn er Anthroposophie gelernt und studiert habe. Darin ist Steiner beizupflichten; man muss den anthroposophischen Blick wenigstens probeweise übernehmen, sonst versteht man gar nicht, wie das gemeint ist, was man da zu sehen bekommt. Das gilt für die Waldorfschule, das gilt im Übrigen auch sonst für Hospitationen. Daraus folgt aber nicht, dass man nicht kritisch und distanziert beobachten könne und nur versteht, was einem von Herzen zusagt. (…)“

        Quelle (und Leseempfehlung): https://hpd.de/artikel/waldorfschule-bekenntnisschule-15939

        Ich stimme Prof. Prange zu: ich habe selbst bei meiner Ausbildung zum Waldorflehrer ca. ein halbes Jahr gebraucht, um WIRKLICH zu verstehen, wo ich gelandet war. Zu meinem Erlebnisbericht „Waldorflehrer werden! – am ‘Seminar für Waldorfpädagogik Berlin’“ schreibt eine Kommentatorin, die Jahre nach mir das Berliner Waldorfseminar besuchte, Zitat:

        „Dr. Nicole Glocke
        5. März 2011 um 17:22

        Mit diesem Beitrag hat Andreas Lichte in anschaulicher Weise meine Erfahrungen im Lehrer-Seminar für Waldorfpädagogik in Berlin bestätigt.

        Inmitten von Seminaristen, von denen einige noch nicht einmal ein Studium absolviert hatten, oder an staatlichen Schulen gescheitert waren, lernte ich das kennen, was als „totalitäre Gruppe“ bezeichnet wird:

        Die Dozenten des „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ erhoben Rudolf Steiner zum allwissenden Guru, wir Seminaristen mussten nachsprechen, aber nicht widersprechen. Wer das tat wie ich, hatte ein Problem. Am Waldorfseminar musste ich einen Lernprozess durchlaufen, der mir zeigte, wie rasch der Mensch bereit ist, seine Freiheit des Denkens aufzugeben und blindlings den Vorgaben Anderer zu folgen.

        Obwohl meine Erlebnisse im Berliner Waldorf-Seminar vier Jahre zurückliegen, entsetzt mich immer noch der Gedanke, dass derart gleichgeschaltete Menschen Kinder für das Leben vorbereiten sollen. Daher werde ich mich zukünftig bei meinen politischen Kontakten dafür einsetzen, dass nicht nur die Scientologen vom Verfassungsschutz beobachtet werden müssen, sondern auch sämtliche Einrichtungen der Steiner-Jünger.

        Dr. Nicole Glocke“

        Quelle: https://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“/23428#comment-78486

  33. Die Standard-Verteidigung von Befürwortern der Waldorfschule ist: „Waldorfschulen sind nicht alle gleich“

    Damit wird jede Kritik zum „bedauerlichen Einzelfall“ erklärt.

    Natürlich sind nicht alle Waldorfschulen „gleich“, aber gleich ist für alle Waldorfschulen, dass sie zentral vom „Bund der Freien Waldorfschulen“ gelenkt werden:

    „Waldorfschule“ darf sich nur nennen, wer vom „Bund der Freien Waldorfschulen“ die Zustimmung dazu bekommt. Um sie zu bekommen, schickt der „Bund der Freien Waldorfschulen“ einen „Gründungslehrer“, der auf die richtige, anthroposophische Ausrichtung achtet … (fast) alles gleich macht.

    Die Waldorfschule ist eine anthroposophische Schule, ALLES basiert auf Rudolf Steiner.

    Der Erziehungswissenschaftler Professor Klaus Prange bezeichnet „Die Waldorfschule als Bekenntnisschule“, siehe: https://hpd.de/artikel/waldorfschule-bekenntnisschule-15939

  34. „100 Jahre Waldorfschule

    „Waldorf hat den Charakter einer Sekte“

    Süddeutsche Zeitung, 7. September 2019

    (…)

    Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht gut. Er war Waldorflehrer in Baden-Württemberg – und hat der Schule inzwischen den Rücken gekehrt. Ein Protokoll.

    (…)

    Was ich da zuletzt erlebt habe, hat mich verstört: Es geht in den Waldorfschulen viel esoterischer zu, als ich mir das früher je gedacht hätte. Waldorf hat den Charakter einer Sekte, und mittlerweile bin ich überzeugt: Waldorf richtet Tag für Tag Schaden an.

    (…)“

    zum vollständigen Artikel der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339

  35. Wie wird eine öffentliche Diskussion von Rudolf Steiners Rassismus verhindert? Wie werden irritierte Waldorfeltern beruhigt? Mit der „Stuttgarter Erklärung“ …:

    „Rudolf Steiners Rassismus und die ‘Stuttgarter Erklärung’

    Humanistischer Pressedienst, 23. Juni 2020

    Wenn irgendwo über Rudolf Steiners Rassismus gesprochen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Anthroposoph zur Verteidigung Steiners die „Stuttgarter Erklärung“ präsentiert. Der „erste Anthroposoph“ ist dann auch schon mal der Sprecher und Vorstand des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, Henning Kullak-Ublick (…)“

    weiter: https://hpd.de/artikel/rudolf-steiners-rassismus-und-stuttgarter-erklaerung-18182

    1. „Offener Brief an Henning Kullak-Ublick,

      Sprecher und Vorstand des ‘Bundes der Freien Waldorfschulen’.

      Berlin, 10. Juli 2020

      Sehr geehrter Herr Kullak-Ublick,

      ich bitte um Ihre Stellungnahme zur „Stuttgarter Erklärung“ des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, zum Artikel des Humanistischen Pressedienstes: „Rudolf Steiners Rassismus und die ‚Stuttgarter Erklärung‘“.

      Meine Frage an Sie: Wieso spricht der „Bund der Freien Waldorfschulen“ in der „Stuttgarter Erklärung“ noch im Jahre 2020 von „vereinzelten Formulierungen“ Rudolf Steiners, die diskriminierend „wirken“?

      Unabhängige Anthroposophie-Experten wie Prof. Helmut Zander, Prof. Peter Staudenmaier und andere haben schon vor Jahren nachgewiesen, dass Rudolf Steiners Rassismus durch seine anthroposophische „Evolutionslehre“ – Steiners „Menschheitsentwickelung“ – verursacht ist. Steiners „Menschheitsentwickelung“ ist zentraler Bestandteil der Anthroposophie, ihr Beweggrund und Ziel. Steiners Rassismus ist also wesenhafter Bestandteil der Anthroposophie.

      Rudolf Steiner weist menschlichen „Rassen“1 unterschiedliche Wertigkeit zu. Nur die „Weiße Rasse“ ist laut Steiner zur Höherentwicklung fähig, andere „Rassen“ sind dem Untergang geweiht, Zitat Steiner:

      „Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. (…) Und so ist es wirklich ganz interessant: Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…) Und so werden in der Zukunft gerade aus den Rasseeigentümlichkeiten solche Dinge hervorgehen, die man kennen muss, damit man sich richtig hineinstellt ins Leben.“ (Rudolf Steiner, „Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums“, GA 349)

      Dazu sagt Prof. Helmut Zander: „Diese Aussagen, die Steiner 1923, zwei Jahre vor seinem Tod, von sich gab, sind kein Betriebsunfall in seinem Denken, sondern eher ein zusammenfassender Schlussstrich unter Überzeugungen, die Wurzeln in seiner Kindheit haben und die er seit seiner theosophischen Zeit evolutionstheoretisch aufgeladen und immer wieder geäußert hatte. ‚Degenerierte Indianer‘ und ‚passive Negerseelen‘ gehörten schon 1909 zu seinem weltanschaulichen Inventar, dazu kommen vergleichbare Vorstellungen zum Judentum (…)“ (Helmut Zander: „Die Anthroposophie – Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik“, Ferdinand Schöningh, 2019, Seite 196)

      Mit freundlichen Grüssen

      Andreas Lichte“

      veröffentlicht bei „Humanistischer Pressedienst“: https://hpd.de/artikel/anthroposophie-und-rassismus-18249

  36. „Kannst Du ’sachadäquat multiperspektivieren‘?“

    „Die Alanus-Hochschule erfindet einen neuen Steiner

    hpd, 22. September 2020

    „Esoteriker“, „Rassist“, „Scharlatan“ sind heute übliche Bezeichnungen für Rudolf Steiner. Das möchte die anthroposophische Alanus Hochschule ändern: „Philosoph“ oder „Wissenschaftler“ hört sich einfach besser an und verkauft sich auch viel leichter. Ein Dialog über den neuen Steiner.

    „Kannst Du ’sachadäquat multiperspektivieren‘?“

    (…)“

    die Erklärung gibt’s hier, „Humanistischer Pressedienst“: https://hpd.de/artikel/alanus-hochschule-erfindet-einen-neuen-steiner-18488

  37. [Anm. Marcel Spitau: Ich habe in diesem Beitrag die Namen der Lehrpersonen unkenntlich gemacht.]
    Ohje dieses heim kenne ich.
    Ich war Tagesschüler.
    Mein Bruder war auch in dem Heim.
    Ähnlich Geschichte wie bei dir.
    Meine Mutter hat leider auch sehr viel Vertrauen in diese Institution gehabt. Mein Papa hat es vonAnfang an gut durchschautnund wollten uns auf eine staatliche Schule in der Nähe schicken.
    Frau ****** war die Klassenlehrerin meines Bruders .
    Kennst du auch noch den Englischlehrer ******? Der war sehr aggressiv.
    Ich muss dazu sagen ich habe da auch schöne Zeiten gehabt und bin nach 7 Schuljahren auf Waldorfschulen in eine stattliche Schule gekommen.
    Da war alles ganz anders .

    Mein Bruder hat auch stark gelitten da.
    Ich habe unter dem Namen antreiber bei Google eine Bewertung geschrieben wie ich das damals alles empfunden habe in kurz Fassung.
    Komischer Weise kam direkt danach eine andere Bewertung von jemand der die Schule in den Himmel gelobt hat obwohl vorher Monate lang keiner eine Bewertung geschrieben hat.
    Ziemlich verdächtig das ganze.
    Ich denke die cvh schule ist schon eine der extremsten. Ich war danach noch ein Jahr in Kreuzberg und da war es schon deutlich entspannter.

    1. @ Realist @ Marcel Spitau

      worauf bezieht sich folgendes, Zitat Realist: „Ohje dieses heim kenne ich.“

      vielleicht auf diesen Kommentar: https://herrspitau.de/2014/05/02/paedagogik-oder-sekte-waldorf-schule/#comment-328449

      Es wäre höchste Zeit, dass Waldorfschulen – und „Heime“ – systematisch staatlich kontrolliert werden. Aber das wird wohl nie passieren … hier etwas aus einem anderen anthroposophischen „Heim“:

      „Waldorfschule Schloss Hamborn, das anthroposophische Zentrum in Ostwestfalen

      Ein Artikel des WDR über ein Gewaltopfer in der Waldorfschule Schloss Hamborn erinnerte unseren Gastautoren Andreas Lichte an seine dortige Hospitation.

      (…)

      In der Internatsschule Schloss Hamborn gibt es auch „schwererziehbare“ Kinder. Meine Gastmutter erzählt mir, wie sie sie empfängt: Wenn die Kinder im Internat ankommen, ringt meine Gastmutter sie erst einmal nieder, um klar zu machen, wer das Sagen hat: Die Rangordnung muss hergestellt werden … Ich denke, das kann nur ein Spiel sein und frage nicht nach. Mit einem komischen Gefühl. Jahre später lese ich dann von Kindesmisshandlung in einer anderen Waldorfschule, der „Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Alte Ziegelei Rädel“, und dem „Gilde-Griff“ der ehemaligen Leiterin Angelika Gilde. Ist das vielleicht gar nicht Gildes Erfindung? Und aus dem komischen- wird ein mieses Gefühl: was hat meine Gastmutter wirklich mit den Kindern gemacht?

      Und dann kommt ein Artikel des WDR, „Hinter privaten Schultüren“, von Nina Magoley. Dort berichtet Jan Schrecker, Zitat WDR, „von Demütigungen und Misshandlungen während seiner Schulzeit, die ihm noch immer zu schaffen machen. Schrecker war bis 1996 Schüler an der Waldorfschule Schloss Hamborn in der Nähe von Paderborn. Seine damalige Lehrerin, so berichtet er, habe ihn und andere Schüler jahrelang geschlagen und massiv eingeschüchtert. Er sei Zeuge gewesen, wie die Lehrerin Mitschüler ohrfeigte oder schmerzhaft an den Haaren zog, nur weil sie Haargel benutzt hatten. Einmal habe sie den Kopf eines Jungen, der ein bedrucktes T-Shirt trug, »mit voller Wucht« auf den Tisch gehauen, so dass dessen Nase blutete.“

      Nein, Jan Schreckers Lehrerin ist nicht meine Gastmutter. Aber das macht es nur noch schlimmer. Denn in Schloss Hamborn habe ich selber ein Hänsel und Gretel Gefühl: Die „anthroposophische Lebensgemeinschaft“ liegt mitten im Wald, in einem Tal-Kessel, es ist eine verschworene Gemeinschaft, ich denke: „Von hier dringt niemals etwas nach draussen!“ Und dann doch. Und was passiert?

      Weiter der WDR: „Eine Strafanzeige gegen die Lehrerin, die Schrecker im Jahr 2002 bei der Staatsanwaltschaft Dortmund stellte, wurde wegen Verjährung abgewiesen. Als er sich daraufhin an die Bezirksregierung Detmold wandte, habe man ihm dort erklärt, dass die Behörde für private Schulen, wie Waldorf- oder auch kirchliche Schulen, nicht zuständig sei. Auch auf eine Petition beim Landtag NRW hin bekam der ehemalige Schüler dieselbe Auskunft. Das »Verhalten der Lehrkraft«, heißt es in einem Antwortschreiben, das WDR.de vorliegt, »konnte keine schulaufsichtliche Maßnahme auslösen«, da die Lehrkraft nicht Bedienstete des Landes Nordrhein-Westfalen war, sondern in einem privatrechtlichen Vertragsverhältnis zum Schulträger stand« (…)“

      (…)“

      zum vollständigen Artikel: https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-schloss-hamborn-das-anthroposophische-zentrum-in-ostwestfalen/15711

  38. „Interview

    Anthroposophie und Antisemitismus

    Auf den Querdenker-Demonstrationen der vergangenen Monate traten Anthroposophen Seite an Seite mit Rechten auf. Tipps gegen den hierdurch entstandenen Imageschaden holte sich die „Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland“ beim Antisemitismus-Beauftragten der baden-württembergischen Landesregierung Dr. Michael Blume. Und das obwohl Anthroposophie-Begründer Rudolf Steiner selbst als Antisemit gilt. hpd-Autor Andreas Lichte sprach hierüber mit dem Religionsphilosophen und Anthroposophie-Experten Ansgar Martins.

    (…)“

    weiter: https://hpd.de/artikel/anthroposophie-und-antisemitismus-18761

    1. „Der Antisemitismus-Beauftragte und die Anthroposophie

      hpd, 9. März 2021

      Michael Blume, Antisemitismus-Beauftragter Baden-Württembergs, hatte bereits im Herbst 2020 die „Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland“ besucht, nun gab er der anthroposophischen Zeitschrift „info3“ ein Interview. Schon die Überschrift des Interviews macht deutlich, wie wertvoll Blume die Anthroposophie ist: „Eine Anthroposophie in der Defensive wäre ein Verlust“.

      (…)“

      weiter bei „Humanistischer Pressedienst“: https://hpd.de/artikel/antisemitismus-beauftragte-und-anthroposophie-19076

  39. „Rassismus-Zeitmaschine Anthroposophie

    hpd, 21. Mai 2021

    „die Drei“, „Zeitschrift für Anthroposophie in Wissenschaft, Kunst und sozialem Leben“, „herausgegeben für die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland“, stellt in ihrer März/April-Ausgabe 2021 „das heiße Eisen“ Rassismus und Antisemitismus in der Anthroposophie vor. Wenn Anthroposophen über Rudolf Steiners Rassismus urteilen, steht der Freispruch bereits vorher fest, aber die Begründung überrascht doch immer wieder. Der Anthroposoph Ralf Sonnenberg markiert hier einen neuen alten Tiefpunkt (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, hpd: https://hpd.de/artikel/rassismus-zeitmaschine-anthroposophie-19292

  40. Was glauben Anthroposophen? Viel … je wilder, desto besser. Ansgar Martins Artikel zeigt das:

    „Anthroposophische Apokalypse: Die Oper Leipzig zeigt ‘Der Sturz des Antichrist’

    hpd, 26.10.2021, von Ansgar Martins

    Die Oper Leipzig führt die selten gezeigte anthroposophische Weltanschauungsoper „Der Sturz des Antichrist“ von Viktor Ullmann auf und – eine echte Premiere! – begleitet die Aufführung mit einem kritischen, wissenschaftlichen Symposium. Einer der Referenten ist der Religionsphilosoph Ansgar Martins. Sein mit Genehmigung der Oper Leipzig beim hpd veröffentlichter Programmheft-Text bietet einen tiefen Einblick in die Zukunftsängste und -hoffnungen der Anthroposophie nach dem Tod ihres Propheten Rudolf Steiner. Und wir erleben den Einsatz der anthroposophischen Wunder-Waffen gegen die tödliche nationalsozialistische Ideologie: apokalyptische und zahlenmagische Spekulation. (…)“

    weiter bei „Humanistischen Pressedienst“, hpd: https://hpd.de/artikel/anthroposophische-apokalypse-oper-leipzig-zeigt-sturz-des-antichrist-19802

  41. „‘Rudolf Steiner war kein Rassist’

    hpd, 27. April 2022

    Es gibt eine jahrzehntelange anthroposophische Tradition des Leugnens von Rudolf Steiners Rassismus. In der vom „Bund der Freien Waldorfschulen“ herausgegebenen Zeitschrift „Erziehungskunst“ führt Jost Schieren, Professor an der anthroposophischen Alanus Hochschule, diese alte Tradition unter dem neuen Label „Waldorf & Wissenschaft“ fort. In seinem Artikel „Anthroposophie in der Kritik“ schreibt Schieren: „Rudolf Steiner war kein Rassist“. Eine Aussage, die an Eindeutigkeit nicht zu überbieten ist, nicht wahr?

    „Andreas, ich habe das nicht ganz geschafft, mir wurde förmlich schlecht (…)“, sagt Hans Trutnau, Autor des Humanistischen Pressedienstes, in seinem Kommentar über Rudolf Steiners Rassismus. Hans Trutnau hat es getan: einen Vortrag Steiners im Original gelesen!

    Was einem da begegnet, ist eine ganz spezielle Mischung aus knallhartem Rassismus und absurdesten Begründungen Steiners, bei denen man sich fragen kann, ob sie mit „Esoterik“ noch richtig charakterisiert sind, oder „Wahnideen“ nicht doch treffender wäre. Ein kurzer Auszug aus dem Vortrag wird Hans Trutnaus Erleben sicher nicht gerecht, vermittelt aber zumindest einen ersten Eindruck, Zitat Rudolf Steiner:

    „Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. (…) Und so ist wirklich ganz interessant: Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…) Und so werden in der Zukunft gerade aus den Rasseeigentümlichkeiten solche Dinge hervorgehen, die man kennen muss, damit man sich richtig hineinstellt ins Leben.“1

    (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, hpd: https://hpd.de/artikel/rudolf-steiner-war-kein-rassist-20317

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