Ja, es kann sein, dass ich ein Spielverderber bin – das macht mir aber gar nichts aus. Ich möchte nur, dass man kurz über den das Vorgehen nachdenkt und sich dann selbst entscheidet, wie man das Ganze findet.
Vor nicht allzu langer Zeit kam meine Tochter nach dem Kindergarten nach Hause und erzählte von zwei Männern die dort waren und mit den Kindern gezaubert hätten. Außerdem hatten Sie eine Schlange und auch ein Babykrokodil dabei. Die Schlange durfte gestreichelt werden. Diese Männer waren von einem Zirkus, der gerade in der größeren Stadt der Gegend gastiert. Natürlich bekamen die Kinder jeder eine Freikarte für ein Kind und einige Ermäßigungkarten in Anzahl der Familienmitglieder.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich einen Zirkus in der heutigen Zeit nicht mehr gut heißen kann, wenn dort Tiere gehalten werden. In der Regel werden diese unter den schrecklichsten Bedingungen gehalten und auch das Training innerhalb des Zirkus hat den Ruf, nicht besonders gut zu sein.
Abgesehen von dieser – vielleicht für den einen oder anderen übertriebenen – politischen Korrektheit, habe ich auch das Geschäftsgebaren dieses Unternehmens hinterfragt. Wie würden Eltern und Erzieherinnen reagieren, wenn anstelle des Zirkus zum Beispiel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einer großen Kette von Spielzeugläden in den Kindergarten kämmen und dort die neuesten Spielzeuge vorstellen würden. Zum Ende der Spielzeugvorführung gäbe es noch Gutscheine, für die Kinder und die Geschwister.
Um das Ganze noch deutlicher zu machen, wie wäre es, wenn jeden Monat ein anderes Fastfood-Unternehmen in den Kindergarten käme, vorstellt was gerade in den verschiedensten Aktionen für die Kinder als Spielzeug bereitgestellt wird und auch dort Gutscheine zur Verfügung gestellt würden…
Ich bin mir sicher, dass an dieser Stelle Eltern, Erzieherinnen und Erzieher auf die Barrikaden gehen würden.
Obwohl… Würden Sie das? – Oder würde sich die Masse bei Macces einen Burger reinziehen, um nachher neue Bausteine mit Elfen und Ninjas zu kaufen?