Corona, Covid, Schule und Unterricht… Wo ist eigentlich das Problem?

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Ich habe diese Woche die Pressekonferenz geschaut, die gehalten wurde, um die neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Erkrankungen vorzustellen. Auf dieser Konferenz wurde sehr deutlich gesagt, warum man die Schulen und Kitas auflässt. Sicherlich gibt es da auch einen Bildungsauftrag, aber in erster Linie, so erschien es mir, war es eine andere Begründung.

Die eigentliche Begründung ist nämlich die, dass während des ersten LockDowns im Frühjahr 2020, die häusliche Gewalt an Kindern und Frauen stark angestiegen sei.

Ich habe das auf Twitter dann kurz so zusammen gefasst:

Symbolbild für Gewalt gegen Kinder
Sicherlich nicht die beste Wortwahl – aber richtig allemal

Wer möchte kann sich das Ganz auch nochmal hier anhören: https://www.youtube.com/watch?v=eWFXGzt8S9w&t=1035s1

Wo liegt das Problem?

Wenn die Regierung also weiß, dass viele Kinder und Frauen häusliche Gewalt erleben, wenn alle Familienmitglieder zu Hause sind, dann muss man doch mal die Frage stellen:

Was stimmt da in den Familien nicht?

Wieso kloppen sich die, wenn man mal Zeit zusammen verbringen muss? Und ich rede nicht davon, dass man sich mal gegenseitig auf die Nerven geht und sich in sein Zimmer verzieht, sondern um echte Grenzüberschreitungen! Da stellt sich doch die Frage, ob diese Corona-Zeit nicht einen (Oder mehrere!) Finger in unsere Wunden der Gesellschaft legt und man sich unter Umständen auch mal um diese Baustellen kümmern sollte.2

Wie? Ich habe keine geheimen Pläne in der Schublade, wie ich mir das gesellschaftliche Leben vorstelle, aber sicherlich nicht so, dass man seine Kinder und seine Frau vermöbelt, wenn man mal Zeit mit denen verbringen muss. Dieses Symptom kann doch ein Zeichen dafür sein, dass man seine Kinder nicht mehr gewohnt ist, weil man sie zu selten sieht. Also sollte man doch weniger arbeiten und mehr Zeit mit Familie verbringen. Aber da ist dann der schnöde Mammon, der Rubel der alles am Laufen hält – der Urlaub muss bezahlt werden, das Auto muss abgezahlt werden, die Netflix und Spotify wollen auch ihr Geld…

Dieses Auswirkungen erinnern mich ein bisschen an das Buch von Hilmar Grundmann – Berufliche Arbeit mach krank.

Fernunterricht – Ade!

Wie auch immer – eine Lösung, wie man sich Gesellschaft vorstellen kann habe ich eben nicht parat. Doch durch diese, dieses mal NICHT auf die Wirtschaft eingehende Argumentation der Regierung, die Schulen auf jeden Fall geöffnet zulassen, zeigt dass man sich nun in einer ethischen und humanistischen Zwickmühle befindet.

Alle digitalen Hybrid- und Fernunterrichtsideen sind durch die Begründung zur Nicht-Schließung von Kitas und insbesondere der Schulen auf einer ethischen Ebene ausgehebelt. Wer will sich schon für den tollen digitalen Unterricht einsetzen, wenn man weiß, dass dann die Kinder Zuhause vermehrt Gewalt erleben?

Ich hole auf jeden Fall schon mal meine Füllhalter heraus und lege mein Legalpad bereit.

Guckstu hier, wenn Du Hilfe benötigst:

  1. Das Einbetten des Videos geht leider nicht… []
  2. Hier ist auch die schlechte Unterstützung der Menschen zu nennen, die in der Unterhaltungsindustrie arbeiten, die Künstler, die Performer etc. Diese werden von den großen Rettungspaketen wenig bis gar nicht beachtet. Noch schlechter sind die, die in de 450 € Jobs arbeiten und für die auch in Deutschland das hire-and-fire-Konzept gilt. Die dürfen nämlich Grundsicherung aka. Hartz4 beantragen. []

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