Veränderungen sichtbar machen mit der ABC-Liste

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Der Mensch ist nicht dazu gemacht, Veränderung wahrzunehmen. Ganz im Gegenteil: „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“, sagt der Volksmund. Aber gerade die Veränderungen sind es, die das Lernen sichtbar machen können.

In der Regel bekommt man morgens nicht mit, dass man älter geworden ist, dass wieder eine Falte hinzugekommen ist oder schon wieder mehr Haare die Farbe verloren haben und man langsam aber sicher grau1 wird. Erst wenn man mit der Nase darauf gestoßen wird, erkennen wir unser Abbild als gealtert.

Das was hier als Selbsterkenntnis dargestellt wird, ist im Unterricht Gang und Gäbe. Sie Schülerinnen und Schüler arbeiten zu bestimmten Themen und lernen Fertig- und Fähigkeiten und man selbst ist stolz wie Bolle, wenn die jungen Leute plötzlich etwas können, was sie vorher noch nicht konnten.

Leider merken diese Jungen Leute das nicht immer selbst, weil sie die Veränderung nicht wahrnehmen und nicht merken, was sie Neues können.

Damit man den Lernenden die Chance gibt, diese Lernerfolge zu merken kann man diverse Methoden einsetzen. Hier zum Beispiel die gute alte ABC-Liste.

ABC-Liste

Die Schülerinnen und Schüler füllen zu Beginn einer Unterrichtseinheit eine ABC-Liste zu einem Thema aus. Dabei lassen Sie nur eine kurze Zeit2die Augen über das Alphabet schweifen und schreiben die Begriffe hin, die sie mit der Thematik assoziieren. Dabei gibt es kein richtig und kein falsch, sondern nur freie Assoziation. Die Unterlagen, die die Lernenden in der Phase ausfüllen, dürfen selbstverständlich nicht zur Bewertung herangezogen werden.

Arbeitsauftrag

  1. Erstellen Sie eine ABC-Liste zum Thema „XXXXXXXXX“. 
  2. Notieren Sie die Dinge die Ihnen einfallen zu den entsprechenden Anfangsbuchstaben.
  3. Es ist egal ob Ihnen viel oder wenig einfällt, die Hauptsache ist, Sie notieren das, was Ihnen einfällt.
  4. Die Liste wird nicht bewertet oder benotet und es bekommt Sie niemand anderes zu Gesicht als Sie.
  5. Zum Ausfüllen der Liste haben Sie 90 Sekunden Zeit.
  6. Falten Sie die Liste so, dass nicht zu sehen ist, was geschrieben wurde. 
  7. Kleben Sie die Liste mit einem Klebestreifen zu und notieren Sie Ihren Namen auf dem Zettel. 
  8. Geben Sie den Zettel zur Lehrperson.
Download “ABC-Liste” 2018-abc-liste.pdf – 2238-mal heruntergeladen – 20,23 kB

Durchführen der Unterrichtseinheit 

Jetzt führst Du den Unterricht so durch, wie Du es gewohnt bist. In der Regel macht es Sinn, wenn die Sequenz über mehrere Wochen oder Sitzungen andauert. Nachdem das Thema ausreichend behandelt wurde, lässt Du die Lernenden alle Materialien außer einen Zettel und einen Stift wegpacken und lässt wieder eine ABC-Liste zum gleichen Thema erstellen.  Es brauchen aber nur die Punkte 1-5 bearbeitet werden.

Reflexion

Jetzt teilst Du die ABC-Listen vom Anfang der Sequenz wieder aus und lässt diese Listen miteinander vergleichen. Leitfragen zur Reflexion können sein:

  • Notieren Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden ABC-Listen. 
  • Begründen Sie, warum es zu diesen Unterschieden gekommen ist. 
  • Entscheiden Sie, ob die Begriffe, die sie zuerst aufgeschrieben haben, nach Ihrer heutigen Sicht richtigfalsch oder ungenau sind.
  • Notieren Sie, zu welchem Themenbereich Sie gerne noch mehr wissen würden.

 

Die Schülerinnen und Schüler können so entdecken, dass Sie eine Entwicklung durchgemacht haben und zu einem Themenbereich mehr und neue Assoziationen haben.

Und du?

  • Hast Du die ABC-Liste schon in Deinen Unterricht integriert?
  • Welche Ergebnisse kamen dabei heraus?
  • Hast / Kennst Du Variationen, die Du hier vorstellen kannst?

Nutze einfach die Kommentarfunktion 😉

 

  1. Auch wenn es die Haarfarbe grau gar nicht gibt. Die Haare werden weiß und erscheinen nur grau durch die anderen Haare, die noch im Naturton verweilen 😉 []
  2. In der Regel nicht mehr als 90 Sekunden. []

4 thoughts on “Veränderungen sichtbar machen mit der ABC-Liste

    1. Moinsen. Ja, die Idee stammt leider nicht von mir 😉 Ist eine uralte Methode von Frau Birkenbihl, die ich im Unterricht und in Seminaren immer wieder gerne einsetze. Lass dann mal hören, wie es Dir und Deinen Schülerinnen und Schülern ergangen ist.

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