Autor: MAWSpitau
Das wichtigste im Leben ist die Zeit. Leben heißt, mit der Zeit richtig umgehen.

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Nachtrag: Fitnesstracker und die globale Sicherheit

Nachtrag: Fitnesstracker und die globale Sicherheit

Ich bin kein Soldat. Ich bin kein Träger eines Geheimnisses, durch das die nationale Sicherheit gefährdet wird. Wieso ich darauf komme? Naja, in dem letzten Beitrag habe ich von FitnessTrackern gesprochen und dass ich gerne Herr über meine Daten wäre und nun trudelt das Teil in meine abendliche Internet-Routine:

via: https://www.wimp.com/how-a-fitness-app-revealed-secret-military-bases/ – Abruf: 2020-06-16

In dem Beitrag wird beschrieben, dass die Soldaten so dumm waren, dass Sie in der App das öffentliche Bereitstellen der Daten hätten ausschalten können. Ja, hätten sie… Und dennoch hätte STRAVA die Daten der geheimen Stationen gehabt und ich bin mir nicht sicher, was passieren würde, wenn die von einem Unternehmen aufgekauft würden, die unter Umständen Kontakte zu feindlichen Ländern hätte. Und da gibt’s bei den USA ja einige – habe ich gehört. Wie auch immer, wieso gibt es keine gute FitnessApp, die die erzeugten Daten nicht in die Cloud ballert?

Aber… Es sind doch meine Daten…

Seit gut drei Wochen habe ich wieder begonnen zu Laufen. Nicht aus Spaß, denn das macht es mir nicht. Ich habe auch noch nicht diesen Kick erlebt, der immer wieder geschildert wird, wenn andere (normale ?) Menschen laufen gehen. Für mich ist es eine Qual. Weniger eine körperliche, mehr eine Kopfsache!

Wie auch immer… Ich trage das Mi Band 41. Das trage ich aus drei Gründen:

  1. Stiller Wecker – Wenn in unserem Familienbett morgens ein Wecker bimmeln würde, stünden viele Mitbewohner im Bett. Die sollen und dürfen aber noch schlafen. Daszu nutze ich seit Jahren Sleep
  2. Armbanduhr – Ich habe gerne eine Uhr am Handgelenkt, um zu schauen, wie spät es ist.
  3. Günstiges Modell – Das Mi Band 4 gibt es für unter 30 Euro und hat dafür recht viele Funktionen.

Zum Laufen, kann ich das Gadget nun auch nutzen. In der MiFit-app werden die Daten des Laufs aufgezeichnet, wenn man sein Handy dabei hat auch GPS-genau die Strecke notiert etc.

Soweit so gut. Was mich aber wirklich stört, ist, dass meine gesamten Daten, die das Band — und dann auch die Kombination mit den Daten vom Mobiltelefon — an den chinesischen Hersteller des Bandes xiaomi versendet wird. Also habe ich mich auf keine kurze Recherche begeben, ob es unter android auch Laufsoftware gibt, die die Daten nicht an den Hersteller der App überträgt.

Leider… Nein. Also doch… Aber nicht richtig.

Ich habe die App RunnerUp gefunden. Es handelt sich um eine OpenSource Software, die die Daten auf dem Handy speichert und dennoch einen großen Umfang hat. Ich habe die App noch nicht richtig getestet – werde ich aber. Was mich aber stört ist, dass die Pulsedaten von meinem MiBand nicht übertragen werden. Aber das ist ein Feature, das ich gerne hätte. Also wahrscheinlich nur bedingt brauchbar und ich werde der Einfachheit halber wieder die MiFit nutzen und den Chinesen meine Daten in den Rachen schmeißen.

Unbekannte App
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Entwickler: Jonas Oreland
Preis: Kostenlos
Unbekannte App
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Fragen

  1. Welches FitnessArmband / Smartwatch nutzt du?
  2. Können andere Apps ohne Probleme auf das Gadget zugreifen?
  3. Gibt es Lauftrackinglösungen, bei denen die Läufer:in volle Kontrolle über die eigenen Daten hat?
  1. AmazonAffiliateLink []

Mein neues Notizsystem

Ich bin schon lange auf der Suche nach einem Notizsystem… Bisher war ich erfolglos – habe nun aber ein Plugin für den Atom-Editor gefunden, das mein kleines Nerd-Herzchen höher schlagen lässt. Hier ein kleines Video, das das System vorstellt.

Für die Mausschubser unter Euch 🙂 :

  • Ja, das ganze ist Nerd-Kram.
  • Ja, es ist minimalistisch.
  • Ja, es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen.
  • Ja, plaintext ist ein mächtiges Werkzeug.

Nagut… Es ist eben doch Homeschooling!

Manchmal muss man auch klein bei geben können. Hilbert Meyer hat unlängst einen Artikel zum Corona-Fernunterricht veröffentlicht. Und dort zitiert er die Arbeitsdefinition des Begriffs Homeschooling durch einen Lehrstuhlnachfolger so:

Arbeitsdefinition: Homeschooling ist ein durch die Schule organisierter, Fernunterricht, in dem das gemeinsame Arbeiten in der Klasse/im Lernverband  zeitlich befristet aufgehoben und durch individualisierte Hausarbeit ersetzt wird. Sie wird in unterschiedlichem Umfang von den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten beaufsichtigt und von der Schule durch die Arbeit mit Bildungsservern und den Einsatz digitaler Medien unterstützt.

https://unterrichten.digital/2020/05/07/hilbert-meyer-homeschooling/ – Abruf: 2020-05-13

Wie die Mathematiker

So kann man es eben auch machen. Wie die Mathematiker: „Ich definiere…“

Der Artikel ist aber durchaus lesenswert, da Hilbert Meyer sich nicht nur auf der Definition ausruht, sondern didaktische Ansprüche definiert, die meinem Wertekanon für Unterricht entsprechen. Also eine Empfehlung für alle, die einen Handlauf für Ihren Corona-Fernunterricht brauchen:

Es ist KEIN Homeschooling!!!11!1

Aus einem mir nicht bekannten Grund spricht nun alle Welt davon, dass wir Lehrer:innen nun die damit verbundenen Schüler:innen und die mit im Boot sitzenden Eltern Homeschooling betreiben! Schön wär’s… Dann würde meine Tochter vielleicht etwas lernen 😉

Zur Begrifflichkeit habe ich einen schönen kleinen Text gefunden, der das Ganze kurz und prägnant darstellt:

Also das was wir da gerade haben, ist ein fieses Konglomerat aus homeschooling, Fernunterricht und Lernen mit digitalen Medien. Damit wir uns aber über diese Art des Unterrichts, wie er gerade stattfindet unterhalten können, nenne ich diese Konstruktion Corona-Fernunterricht – kurz CFU. Damit ist genau der Unterricht gemeint der in der Zeit stattfindet, wenn Schüler:innen und Kolleg:innen nicht zusammenkommen können oder dürfen, um gemeinsamen Unterricht zu machen, relativ konzeptlos ist und in der Regel die Leistungen der Schüler:innen nicht bewertet werden.

Deutsch, Mathe, Englisch!!!!

Das was wirklich wichtig ist… Nun soll der Unterricht ja aufrecht erhalten bleiben und wenigstens die Hauptfächer weiter „unterrichtet“ werden. Das finde ich aus vielerlei Hinsicht schade und nicht zielführend.

Wenn wir uns vorstellen, dass die Eltern und die Kinder nun schon seit Wochen aufeinander hocken und die Lage in der einen oder anderen Familie sicherlich schon (an)gespannt1 ist, sollte dann die Schule nicht wenigstens dafür sorgen, dass die gehassten Hausaufgaben ein wenige Freude bereiten?

In der ersten Woche des Fernunterrichts meiner Tochter durfte Sie ein Bild im Stile Hunderwassers malen und der Lehrerin schicken. Warum nicht mehr davon? Musik, Kunst, Philosophie – das sind doch Fächer, die durch kreative Aufgaben Licht in den Alltag der Kinder bringen könnten. Stattdessen sitzen die zu Hause, müssen Arbeitsblätter ausdrucken (lassen), seitenweise Matheübungsaufgaben machen, langweilige Gramatikübungen durchführen, Texte abschreiben (sic!) etc.

Also in der Regel die Dinge, bei denen ein Erwachsener dahinter stehen muss und die Kinder antreiben muss. Wissen eigentlich alle Kinder, dass die Aufgaben die sie jetzt machen, nicht zur Bewertung herangezogen werden dürfen?!

  1. In den Medien wird das Thema der häuslichen Gewalt – also der Gewalt gegenüber Menschen, die sich nicht wehren und jetzt nicht einmal weg rennen können – immer wieder kurz angesprochen. Was das aber wirklich für viele Familien und deren Kinder bedeutet wird nicht geschildert und dem wird auch nicht nachgegangen. []