Autor: MAWSpitau

  • Start 2024 – Gedanken, Video und so …

    Yes! Dieses Jahr gab es keinen RTW zur Bescherung! Das ist schon mal viel Wert!

    Drüben im Bildungstaxi gibt es eine neue Folge zum Anhören: https://bildungstaxi.de/btx035-strukturiertes-durcheinander-zum-jahreswechsel/ . Da ist wieder ein schönes Stück Audio bei herausgekommen.

    Ich fühle mich gerade so, dass ich hier mal wieder öfter etwas schreiben könnte. Ich denke aber, dass die Artikel sich eher auf spontane Dinge beziehen werden, als auf vorbereitete und gut verfasste Artikel.

    Was mich gerade stört …

    Die ganzen Plattformen, die im Netz gerade wieder hypen, sprießen oder zu Grunde gehen, sind quasi alles geschlossene Systeme! Das ist im Prinzip das Gegenteil von dem wie das Netz mal gedacht war. Somit: Lasst die Blogs wieder leben.

    Sei es Instagram, X (würg!), threads, Bluesky etc. Alle diese Viecher machen nichts anderes, als uns mit Werbung zu zu ballern und unsere Daten genau für so etwas zu nutzen! Das nervt – Beides.

    Warum lassen wir uns das Internet wegnehmen? Ich denke, weil es vielen

    1. (noch) egal ist, ob die Daten genutzt werden oder nicht; man habe ja nichts zu verbergen,
    2. (noch) egal ist, dass man als aus der einen Blase nicht in die andere Blasen verlinken und einbetten darf.

    Wie auch immer, das Netz ist toll und voller toller Leute:

    Ein paar Typen haben sich mal diese Toonie-Boxen angeschaut.

  • Ersten kommt es anders und zweitens als man will.

    Flamme des ECWK23

    Wir schreiben das Jahr 2022 – das vierte Quartal. Meine Freund und Podcastkollege Ralf Appelt fragt mich, ob wir nicht mal das EduCamp nach Schleswig-Holstein holen sollen. Als Austragungsort soll der Neubau der Schule dienen, in der er unterrichtet. Endlich mal eine Berufliche Schule!

    Die Örtlichkeiten sind der Hammer und für ein Barcamp wunderbar geeignet. Ich habe keine Ahnung, was das für Arbeit ist und wie ich von meinem Wohnort helfen kann, aber die Idee ist top. Also ging es los.

    Zeitsprung: Heiligabend 2022 – nach Bescherung und Abendessen. Mir geht es nicht gut. Sehstörungen auf dem rechten Auge. Ich lege mich auf’s Sofa. Ich kann meinen Arm und mein Bein der linken Körperhälfte nicht ordentlich bewegen. Meine Frau ruft den Rettungswagen. Die Jungs bringen mich samt Sonderrechten ins UKSH nach Kiel. Neuroschockraum – Stroke-Unit. Diagnose Schlaganfall.

    Glücklicherweise bin ich einen Tag später zwar ordentlich groggy, aber habe keine weiteren neuronalen Ausfälle. Silvester schon wieder daheim, aber Krankschreibung den ganzen Januar. Bei der Nachsorge gibt es einen weiteren ernsten Zufallsbefund. Das ganze zieht mich runter. Ich bin gut in der Lage, meine Familie und meine Arbeit unter einen Hut bekommen. Ja – hier und da mehr recht als schlecht. Aber mehr ist nicht drin: Kein Podcast und erst recht keine EduCamp-Planung.

    Das was mich außerdem stark nervte, war das mindestens dreimonatige Fahrverbot. (Sollte ich hier vom Dorfe pünktlich auf der Arbeit sein wollen und nur Öffis benutzen, müsste ich um 19:15 Uhr am Vorabend losfahren.) Lass mal rechnen: Frühstens 3 Monate: Stichtag 24. März. Yes! EduCamp gerettet.

    In der Vorbereitung dazu kann ich nichts übernehmen. Zu viel geht in meinem Hirn herum.

    Am Dienstag vor dem Camp kommt die Freigabe vom Krankenhaus wieder fahren zu dürfen! Super! Also muss ich starten das Wohnmobil zu packen. Und Freitag geht es nach der Arbeit ab nach Heide.

    Donnerstagnachmittag: Ich komme nach Hause, meine Frau liegt mit Fieber, Hals- und Kopfschmerzen auf dem Sofa. Muss sie sich wohl von dem beiden Kleinen geholt haben, die die Woche über schon nicht in den Bildungeinrichtungen waren – wegen eben gleicher Symptome! Soll heißen: 3 von 5 Personen im Haushalt krank. Eine davon Erziehungsberechtigte und der Rest noch unter 10 Jahren. Meine Frau hatte an dem Wochenende auch einen Trip mit den Kindern in die alte Heimat geplant. Somit: EduCamp gestrichen!

    Das EduCamp stand für mich nicht unter einem guten Stern. Ich wusste es aber in guten Händen bei Steff und Ralf und habe versucht einiges über den socialen Medien mitzubekommen. Ich hätte mich so gefreut die eine oder den anderen (wieder-)zusehen. Es hat nicht sollen sein.

    Ich freue mich aber schon auf die nächsten Veranstaltungen, bei denen man sich live und in Farben treffen kann. Vor allem freue ich mich bald mal wieder einen Podcast aufnehmen zu können.

  • KI wird unseren Unterricht nachhaltig verändern

    In aller Munde ist gerade das Thema KI. Alles wird sich verändern. Der Unterricht, der Alltag, die Arbeit. Einfach alles!!111!eins elf!!

    Was sich aus vielerlei Mund wie Panikmache anhört ist nun einmal der Lauf der Dinge. Die Welt verändert sich. Der historische Buddha soll gesagt haben: „Leben ist Wandel“. Recht hat er …

    Wir müssen nur gucken, wie wir mit dem Wandel umgehen. Wir haben es geschafft, digitale Medien in den Unterricht zu etablieren und nun müssen wir es nur noch schaffen, den Schülerinnen und Schülern die Kompetenzen zu verleihen, sich in der Welt sicher zu bewegen.

    Angst und Unsicherheiten mit den neuen Dingen sind normal und gehören ebenso zu Leben dazu. Außerdem können diese KI-Dinger echt nützlich sein. Hier ein Beispiel, wie man das Ganze gut nutzen kann, anhand von chat.openai.com

    E-Mailerinnerungen versenden

    Verfasse eine E-Mail in der ich freundlich darauf hinweise, meine letzte Mail zu beantworten. Nutze das förmliche Sie.


    Betreff: Bitte um Antwort auf meine letzte E-Mail

    Sehr geehrte/r [Name des Empfängers],

    ich hoffe, dass diese E-Mail Sie bei bester Gesundheit erreicht. Ich wollte mich kurz bei Ihnen erkundigen, ob Sie meine letzte E-Mail erhalten haben. Ich habe bisher noch keine Antwort erhalten und wollte sicherstellen, dass sie nicht in Ihrem Spam-Ordner gelandet ist.

    Ich würde mich sehr freuen, bald von Ihnen zu hören und stehe Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen, [Ihr Name]


    Super. Das Ganze bitte auch noch einmal mit Du in der Ansprache.


    Betreff: Bitte um Antwort auf meine letzte E-Mail

    Hallo [Name des Empfängers],

    ich hoffe, es geht dir gut. Ich wollte dich nur kurz fragen, ob du meine letzte E-Mail erhalten hast und ob du mir dazu eine Antwort geben kannst. Ich habe bisher noch nichts von dir gehört und wollte sicherstellen, dass meine E-Mail nicht im Spam-Ordner gelandet ist.

    Ich würde mich sehr freuen, bald von dir zu hören und stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

    Liebe Grüße, [Ihr Name]


    Und nun einmal in Reimform.


    Betreff: Antwort auf E-Mail, ich flehe
    Hallo [Name des Empfängers], mein Freund
    Mir liegt am Herzen, dass du mir bald antwortest, das ist kein Freud‘
    Hast du meine letzte Mail empfangen?
    Oder ist sie in deinem Spam-Ordner verschwunden?
    Bitte lass es mich wissen, ich bin in Sorge gebunden
    Ich hoffe, dass du bald antwortest, das wäre wundervoll
    Und dann ist alles wieder im Lot, das wäre wirklich toll
    Ich stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung
    Bis dahin, liebe Grüße, das ist meine Mission
    [Ihr Name] ist mein Name, ich freue mich auf deine Replik
    Und hoffe, dass ich bald wieder von dir höre, das ist kein Trick

    Nun als Elfchen.


    E-Mail
    Antwort erwünscht
    Bitte um Rückmeldung
    Danke im Voraus
    Freue mich auf Antwort.


    Und als Haiku?


    E-Mail gesendet,
    Antwort harrt ungeduldig,
    Stille in der Luft.


    Und nun aus der Sicht eines Mafia-Bosses, der mit dem Schlimmsten droht, es aber nicht ausspricht.


    Betreff: Antwort auf meine E-Mail – Ultimatum

    Mein lieber [Name des Empfängers],

    Ich hoffe, du hast die Dringlichkeit meiner letzten E-Mail verstanden. Es wäre äußerst unklug, mich warten zu lassen, denn ich habe Möglichkeiten, die dir nicht gefallen würden.

    Ich erwarte daher eine sofortige Antwort auf meine E-Mail. Es wäre für dich und deine Familie von Vorteil, wenn du das ernst nimmst und meine Bitte erfüllst.

    Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, was passieren könnte, wenn du mich nicht zufriedenstellst. Doch lass mich dir versichern, dass ich keine Zurückhaltung üben werde, wenn es darum geht, meine Interessen zu schützen.

    Ich hoffe, du verstehst mich deutlich.

    Hochachtungsvoll, [Name des Mafia-Bosses]


    Gut, am Ende bin ich dann doch ein bisschen eskaliert.

    Fakt ist, es sind brauchbare Ergebnisse, die dabei herauskommen. Aber was hat das nun mit Unterricht zu tun?

    So kann es gehen.

    Hier nur ein paar Ideen, die man direkt umsetzten kann: (Ein bisschen deutschlastig… )

    1. Überprüfe, ob die von der KI erstellte Inhaltsangabe den von uns aufgestellten Kriterien entspricht.
    2. Markiere in dem Text der KI die Stellen, bei denen du vermutest, dass sie inhaltlich falsch liegt. Überprüfe anschließend die Stellen mit dem Buch.
    3. Schreibe die Hausaufgaben zunächst alleine. Lasse Sie dann von einer KI machen und vergleiche die beiden Texte.
      • Wo sind die Unterschiede zu finden?
      • Wie lassen sich die Unterschiede erklären?
      • Was habt ihr gleich?
    4. Lasse Dir von der KI einen Vortrag zu einem Thema erstellen. Diesen musst du vor der Klasse halten und auf Fragen von Deinen Mitschülern antworten.
    5. Lies den Text. Lasse dir Begriffe, die du nicht kennst oder verstehst, von der KI erklären.
    6. Schreibe ein Gedicht zum Thema XXX. Lasse die KI ein Gedicht zum Thema XXX schreiben. Schreibe das Gedicht der KI ab. Lasse Deinen Tischnachbarn raten, welches Gedicht von dir und welches von der KI ist. Die Vermutungen sollen begründet werden. Sammelt die Hinweise, dass ein Text von einer KI stammt.

    Welche Ideen hast du noch? Lasse es mich wissen!

  • Deine Handschrift ist wichtig

    An der Schule an der ich arbeite, gibt es Klassen, die in Gänze mit IPads ausgestattet wurden. In diesen Klassen sind die Kolleg:innen angehalten möglichst nur digital zu arbeiten. Auch in meinem Unterricht brauche ich nichts mehr kopieren, sondern kann Arbeitsbögen digital zur Verfügung stellen.

    Die Geräte, die die Schule geliefert hat, habe alle eine Hülle mit einer integrierten Tastatur und dennoch schreiben die Schüler:innen in meinem Unterricht, wenn es um Textproduktion geht, mit einem Stift.

    Tippen oder mit dem Stift schreiben?

    Im Unterricht ist es mir egal, wie die Schüler:innen mitschreiben und welche Software sie benutzen. Einige tippen viel mit und nutzen die Apple-Notizen. Andere nutzen Notability oder Goodnotes und sind damit zufrieden.

    Sollten die Schüler:innen mir etwas abgeben müssen, also einen Text, den ich korrigiere oder mit den Schülerinnen und Schüler ins Gespräch gehe, dann werden diese Dinge mit den Stift geschrieben — gerne auch auf dem Tablett, aber mit dem Stift. Das gibt immer mal wieder Diskussionen mit den Schüler:innen, warum sie nicht einfach etwas tippen dürfen.

    Nach hinten raus …

    Alle Abschlussarbeiten, die in den Bildungsgängen in denen ich arbeite, werden mit einem Stift auf Papier geschrieben. Teilweise bis zu 5 Zeitstunden. Auf der einen Seite müssen die Schülerinnen und Schüler die Muskelgruppen trainieren, die sie diese Aufgabe bewerkstelligen lassen. Auf der anderen Seite ist das Arbeiten mit Papier und Stift, ein anderes, als mit einer Tastatur.

    Das Gehirn arbeitet doch anders.

    Wenn ich einen Text am Rechner schreiben, dann weiß ich genau, dass ich zunächst in die Tasten haue und dann im folgenden Schritt das Ganze überarbeiten kann. Ich kann Formulierungen anpassen, Sätze kürzen, aus Satzgefügen einzelne Sätze machen ganze Absätze verschieben uns so weiter. Während des Schreibens entwickelt sich die Struktur des Textes und die Gedanken können diesem folgen.

    Wenn ich einen längeren Text mit der Hand schreibe — was selten vorkommt — dann muss ich diesen zumindest vordenken, bevor ich ihn aufs Papier bringe. Das heißt, die Denkarbeit muss stattfinden, bevor ich in die Textproduktion gehe. Beim Schreiben mit Tastatur findet dieser Prozess gleichzeitig statt.

    Beides hat seinen Reiz

    Ich kann und will gar nicht beurteilen, welche Art des Schreibens die bessere ist. Fakt ist nur, dass wir unterschiedlich denken und sich ein Text unterschiedlich entwickelt.

    Damit die Schülerinnen und Schüler, dann wenn Sie einen linearen Text mit Stift und Papier herstellen können, müssen sie das trainieren. Das geht bestimmt am besten, wenn sie mit Papier und Stift arbeiten. Wenn sie aber digital arbeiten wollen, dann müssen solche Texte eben mit einem Stift in das Tablett geschrieben werden.

    Fazit

    Viele wünschen sich, dass die Arbeiten auch getippt werden können, aber solange das nicht möglich ist oder nur als Nachteilsausgleich herangezogen werden kann, sehe ich mich gezwungen, die Schülerinnen und Schüler unter Anderem auf das vorzubereiten, was da in der Abschlussprüfung auf sie zu kommt. Und da ist die Handschrift eben noch immer wichtig.

  • Danke Böhmi!

    Danke Böhmi!

    Als ich heute durch meine Sozialen Medien streifte, viel mir auf einmal die Schriftart ins Auge, die immer wieder von den Verfechtern der Waldorf-PädagogikSekte genutzt wird. Aber was war das? Da war auch noch das Gesicht von unserem Böhmi.

    Endlich hat sich mal einer für die breite Öffentlichkeit die Waldorf-Sekte vorgenommen. Viele Dinge die Böhmi nannte, sind nicht nur richtig, sondern — wenn man Aussteigern und Insidern glauben will — nur die Spitze des Eisberges.

    Auch ich habe hier ja bereits über die Sekte des Rudolf Steiners geschrieben und dort auf Seiten und Quellen verlinkt, die einen den Kopf schütteln lassen. In dem Bericht von Böhmi war für mich neu, dass die Kinderaufbewahrungsanstalten der Waldorf-Sekte nicht nur von den Eltern der Kinder bezahlt werden, sondern auch von uns Steuerzahlern. Ich würde mich freuen, wenn das nicht so wäre.

    Screenshot von Böhmi und der Waldorfschrift
    Screenshot von https://www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-royale/zdf-magazin-royale-vom-18-november-2022-100.html am 2022-11-18

    Interessant ist auch, dass Böhmi von den Krautreportern unterstützt wurde und diese das Material, welches sie für die Reportage zusammengetragen haben, veröffentlichten. Leider muss man sich für deren Newsletter anmelden, um an das Material zu kommen. Naja, entweder eine Fake-Adresse angeben, vom Newsletter schnellstmöglich anmelden oder aber sich über News von den Krautreportern freuen. Ich werde zunächst Nummer drei probieren.

    Wenn Du noch nie Kritik über die Waldorf-Leute gesehen oder gelesen hast, dann sieh Dir unbedingt die Sendung von Böhmi an. Wenn Du dann angefixt bist, dann empfehle ich für einen tieferen Einstieg in den Kanninchenbau den Podcast von hoaxilla über die Waldorf-Sekte.