Eines der Kerngeschäfte einer Lehrperson ist das Vor- und Nachbereiten des Unterrichtes. Leider macht es den Eindruck, dass in der Regel mehr vor- und seltener nachbereitet wird. Ich gehe aber davon aus, dass das Nachbereiten doch der entscheidende Schritt ist, Unterricht zu verbessern! Auch wenn es auf den ersten Blick viel mehr Zeit kostet, sind die anschließenden Resultate von höherer Qualität für alle Beteiligten. Eine Methode der durchgängigen Verbesserung des Unterrichts hat der Lehrerfreund vorgestellt: Das ADA-System
Die Nachbereitung klassisch
Bei der Nachbereitung von Unterricht sollte es nicht darum gehen:
Was mache ich das nächste Mal, wenn ich diesen Unterricht mache, genauso oder was müsste ich anders machen?
Wenn ich mir diese Frage als Evaluationsfrage stelle, dann ist in meinen Augen eine Entwicklung zu erfolgreichem Unterricht fast ausgeschlossen. Warum? Relativ einfach: Wenn ich ein Thema nochmal machen werde, dann vergeht in der Regel mindestens ein Schuljahr ((Vorausgesetzt, ich unterrichte nicht in Parallelklassen.)) Wenn ich also das Thema, das ich in der Schublade liegen habe, wieder 1:1 so machen werde, ((… oder aber auch mit den oben genannten Veränderungen aus der Klasse aus einem Jahr zuvor.)) gestehe ich mir zum Einen ein, dass ich mich in der Zeit nicht entwickelt habe und zum Anderen, dass die Schülerinnen und Schüler in der neuen / anderen Klasse exakt die gleichen Voraussetzungen ((Vorwissen, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Selbstkompetenz etc.)) mitbringen, wie die Klasse in der ich den Unterricht zuletzt durchgeführt habe.
Die Nachbereitung aus meiner Sicht
Sinniger ist nach einem Unterricht doch die Frage:
Welche Vorgehensweise hat in dieser Klasse zu den gewünschten Ergebnissen geführt?
Und hier liegt ganz schnell der Fokus bei den Schülerinnen und Schülern, denn diese müssten in der Regel ihre persönlichen Ziele definieren. Also müssen genau diese gefragt werden, ob die Erwartungen eingetroffen sind, ob die Ziele erreicht wurden oder welche Probleme aufgetaucht sind. Ich sehe ein, dass nicht alle Kolleginnen und Kollegen nach jeder Stunde ((Das muss auch nicht, da wir in der Regel in Unterrichtseinheiten arbeiten und es in den meisten Fällen mehr Sinn macht, eine Unterrichtseinheit zu evaluieren, als eine 45- oder 90-Minuten-Stunde )) die Schülerinnen und Schüler befragen wollen. Somit reicht in meinen Augen auch hier der Blick der Lehrkraft aus:
Welche Methodik, welches Vorgehen, welche spontanen Entscheidungen verhalfen zu einem erfolgreichen Unterricht?
Und:
Was mache ich mit dieser Erkenntnis in meinem Unterricht am nächsten Tag – vielleicht in einer anderen Lerngruppe, vielleicht in der gleichen Gruppe.
Mein Interesse
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