Kategorie: Erfahrungen

HerrSpitau.de > Erfahrungen
Kannst Du auch etwas ganz besonders gut, …

Kannst Du auch etwas ganz besonders gut, …

… das Dir aber gar keinen Spaß macht? Ich kann so etwas.

Ich kann laufen. Augenscheinlich recht schnell und gut:

Screenshot von Instagram
Zeiten, für die andere ordentlich trainieren müssen

Aber ich hasse es. Es macht mir keinen Spaß. Jeder Schritt ist eine Qual. Der erste Kilometer ist in der Regel davon geprägt, dass ich mich frage, was ich hier mache, warum ich mir das antue und ob ich nicht einfach umkehren könne.

Dann wird es auch schnell langweilig. Schritt links, Schritt rechts. Schritt links, Schritt rechts.

Viele mit denen ich über das laufen spreche, sprechen immer von einem Hochgefühl, einem Zustand der Mediation, der Extase, der Laufen bis zum Ende der Welt.

FUCK! Nein, kenne ich nicht, noch nie gehabt. Ich habe keine Schmerzen oder andere körperlichen Wehwehchen, es ist einfache eine Kopfsache und das macht es dann auch so einfach, Strecke oder Zeit zu machen. Denn es ist nur Kopfsache. Nur den Geist bei Laune halten und die bewusste, willentliche Kontrolle über den Körper zu behalten.

Wenn ich meine Runde geschafft habe, bin ich außer Atem, manchmal auch groggy, aber nach einer Dusche ist’s wieder in Ordnung.

Du fragst Dich nun vielleicht: Warum macht der Vogel das dann?

Ja, richtig. Gute Frage. Antwort: arterielle Hypertonie. Mit anderen Worten: Isch hab Blutdruck. Mehrere Ärzte empfahlen: Gehen Sie mal Laufen. Mehrmals die Woche. Das habe ich auch gemacht, aber leider hat das auch nichts gebracht. Die 4-5 Kilometer Runden waren nach 30 Minuten zu ende und ich hatte das Gefühl, gerade mal warm zu sein. Außerdem muss man wohl öfter und regelmäßiger Laufen. Das ist leider gerade im privaten und beruflichen Umfeld schwerlich zu organisieren. (Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, aber ich habe hier und da andere Prioritäten.)

Was will Euch damit sagen?

  1. Es gibt Dinge, die kann man gut und findet sie scheiße!
  2. Es gibt Dinge, die muss man heute machen, damit sie morgen (oder übermorgen) wirken.
  3. Hör auf zu jammern.

Hö? Punkt drei mache ich doch gerade hier … Ich heule doch schlimmer ’rum wie ein Mann mit grippalem Infekt.

Jep! Und damit ist jetzt Schluss. Ich habe mich entschieden, mich nicht mehr über das Laufen aufzuregen und meine tiefe und innere Abneigung gegen diese sportliche Betätigung nicht mehr zum Thema zu machen.

Ersten nervt das die Umwelt nur, wenn da einer kommt, mal eben Strecke und Zeit macht und dann noch erzählt, er sei nicht im Training… Blah! Das ist so, wie diese Mädels: Du, ich kann essen was ich will, ich werde einfach nicht dick! Letzte Woche erst, habe ich auf meine Fertigpizza noch ordentlich Käse drauf…. Und man denkt sich so: Halt die Fresse, wenn ich den Kuchen nur angucke bin ich 3 Kilo schwerer…

Zweitens ist es ein Selbstversuch im Reframing. Dingen einfach eine andere Emotion erteilen und sich so das Leben einfacher machen. Mit dieser Technik habe ich mein Referendariat und auch die nachher kommenden immer wieder neuen Situationen im beruflichen Kontext anders wahrgenommen. Immer wenn ich aufgeregt war und auch ein bisschen Schiss vor einer Situation hatte, habe ich es es versucht als Vorfreude wahrzunehmen. Die körperlichen Reaktionen sind ähnlich und somit, konnte ich mir das gut einreden. Und im eigentlichen Sinne sind es auch die die gleichen Emotionen, aber eben in einem anderen Kontext.

So werde ich es nun auch mit dem Laufen machen:

  • Wenn mein ich denke, was soll das oder warum mache ich das, versuche ich es einfach als eine Herausforderung anzunehmen.
  • Wenn mir einer mitteilt, dass ich ganz gute Werte habe, werde ich mich bedanken und mir auf die Zunge beißen.
  • Sollte ein Gespräch zustande kommen, über das Laufen, werde ich mitteilen, dass ich noch nicht so lange diese Strecken laufe und augenscheinlich ein Naturtalent oder so sei – vielleicht ist auch meine App kaputt!
  • Wenn ich loslaufe, werde ich nicht mehr Trübsal blasen, sondern hoch die Tassen das Grundstück verlassen.
  • Auch in den Sozialen Medien werde ich nun vermehrt, meine Zeiten nicht herunterspielen und Fishing for Kompliments betreiben, um dann der Welt mitzuteilen, dass ich nichts dafür getan habe, sondern die Erfolge feiern.

Die Idee dahinter ist, das Laufen positiv zu besetzen. Ich bin mir nicht sicher ob das klappen wird, aber einen Versuch ist es allemal wert.

Vielleicht halte ich Dich hier auch auf dem Laufenden, wenn es Veränderungen in meiner Wahrnehmung gibt. Interesse?

Nachtrag: Fitnesstracker und die globale Sicherheit

Nachtrag: Fitnesstracker und die globale Sicherheit

Ich bin kein Soldat. Ich bin kein Träger eines Geheimnisses, durch das die nationale Sicherheit gefährdet wird. Wieso ich darauf komme? Naja, in dem letzten Beitrag habe ich von FitnessTrackern gesprochen und dass ich gerne Herr über meine Daten wäre und nun trudelt das Teil in meine abendliche Internet-Routine:

via: https://www.wimp.com/how-a-fitness-app-revealed-secret-military-bases/ – Abruf: 2020-06-16

In dem Beitrag wird beschrieben, dass die Soldaten so dumm waren, dass Sie in der App das öffentliche Bereitstellen der Daten hätten ausschalten können. Ja, hätten sie… Und dennoch hätte STRAVA die Daten der geheimen Stationen gehabt und ich bin mir nicht sicher, was passieren würde, wenn die von einem Unternehmen aufgekauft würden, die unter Umständen Kontakte zu feindlichen Ländern hätte. Und da gibt’s bei den USA ja einige – habe ich gehört. Wie auch immer, wieso gibt es keine gute FitnessApp, die die erzeugten Daten nicht in die Cloud ballert?

Aber… Es sind doch meine Daten…

Seit gut drei Wochen habe ich wieder begonnen zu Laufen. Nicht aus Spaß, denn das macht es mir nicht. Ich habe auch noch nicht diesen Kick erlebt, der immer wieder geschildert wird, wenn andere (normale ?) Menschen laufen gehen. Für mich ist es eine Qual. Weniger eine körperliche, mehr eine Kopfsache!

Wie auch immer… Ich trage das Mi Band 41. Das trage ich aus drei Gründen:

  1. Stiller Wecker – Wenn in unserem Familienbett morgens ein Wecker bimmeln würde, stünden viele Mitbewohner im Bett. Die sollen und dürfen aber noch schlafen. Daszu nutze ich seit Jahren Sleep
  2. Armbanduhr – Ich habe gerne eine Uhr am Handgelenkt, um zu schauen, wie spät es ist.
  3. Günstiges Modell – Das Mi Band 4 gibt es für unter 30 Euro und hat dafür recht viele Funktionen.

Zum Laufen, kann ich das Gadget nun auch nutzen. In der MiFit-app werden die Daten des Laufs aufgezeichnet, wenn man sein Handy dabei hat auch GPS-genau die Strecke notiert etc.

Soweit so gut. Was mich aber wirklich stört, ist, dass meine gesamten Daten, die das Band — und dann auch die Kombination mit den Daten vom Mobiltelefon — an den chinesischen Hersteller des Bandes xiaomi versendet wird. Also habe ich mich auf keine kurze Recherche begeben, ob es unter android auch Laufsoftware gibt, die die Daten nicht an den Hersteller der App überträgt.

Leider… Nein. Also doch… Aber nicht richtig.

Ich habe die App RunnerUp gefunden. Es handelt sich um eine OpenSource Software, die die Daten auf dem Handy speichert und dennoch einen großen Umfang hat. Ich habe die App noch nicht richtig getestet – werde ich aber. Was mich aber stört ist, dass die Pulsedaten von meinem MiBand nicht übertragen werden. Aber das ist ein Feature, das ich gerne hätte. Also wahrscheinlich nur bedingt brauchbar und ich werde der Einfachheit halber wieder die MiFit nutzen und den Chinesen meine Daten in den Rachen schmeißen.

RunnerUp
RunnerUp
Entwickler: Jonas Oreland
Preis: Kostenlos
Zepp Life
Zepp Life

Fragen

  1. Welches FitnessArmband / Smartwatch nutzt du?
  2. Können andere Apps ohne Probleme auf das Gadget zugreifen?
  3. Gibt es Lauftrackinglösungen, bei denen die Läufer:in volle Kontrolle über die eigenen Daten hat?
  1. AmazonAffiliateLink []

Es ist KEIN Homeschooling!!!11!1

Aus einem mir nicht bekannten Grund spricht nun alle Welt davon, dass wir Lehrer:innen nun die damit verbundenen Schüler:innen und die mit im Boot sitzenden Eltern Homeschooling betreiben! Schön wär’s… Dann würde meine Tochter vielleicht etwas lernen 😉

Zur Begrifflichkeit habe ich einen schönen kleinen Text gefunden, der das Ganze kurz und prägnant darstellt:

Also das was wir da gerade haben, ist ein fieses Konglomerat aus homeschooling, Fernunterricht und Lernen mit digitalen Medien. Damit wir uns aber über diese Art des Unterrichts, wie er gerade stattfindet unterhalten können, nenne ich diese Konstruktion Corona-Fernunterricht – kurz CFU. Damit ist genau der Unterricht gemeint der in der Zeit stattfindet, wenn Schüler:innen und Kolleg:innen nicht zusammenkommen können oder dürfen, um gemeinsamen Unterricht zu machen, relativ konzeptlos ist und in der Regel die Leistungen der Schüler:innen nicht bewertet werden.

Deutsch, Mathe, Englisch!!!!

Das was wirklich wichtig ist… Nun soll der Unterricht ja aufrecht erhalten bleiben und wenigstens die Hauptfächer weiter „unterrichtet“ werden. Das finde ich aus vielerlei Hinsicht schade und nicht zielführend.

Wenn wir uns vorstellen, dass die Eltern und die Kinder nun schon seit Wochen aufeinander hocken und die Lage in der einen oder anderen Familie sicherlich schon (an)gespannt1 ist, sollte dann die Schule nicht wenigstens dafür sorgen, dass die gehassten Hausaufgaben ein wenige Freude bereiten?

In der ersten Woche des Fernunterrichts meiner Tochter durfte Sie ein Bild im Stile Hunderwassers malen und der Lehrerin schicken. Warum nicht mehr davon? Musik, Kunst, Philosophie – das sind doch Fächer, die durch kreative Aufgaben Licht in den Alltag der Kinder bringen könnten. Stattdessen sitzen die zu Hause, müssen Arbeitsblätter ausdrucken (lassen), seitenweise Matheübungsaufgaben machen, langweilige Gramatikübungen durchführen, Texte abschreiben (sic!) etc.

Also in der Regel die Dinge, bei denen ein Erwachsener dahinter stehen muss und die Kinder antreiben muss. Wissen eigentlich alle Kinder, dass die Aufgaben die sie jetzt machen, nicht zur Bewertung herangezogen werden dürfen?!

  1. In den Medien wird das Thema der häuslichen Gewalt – also der Gewalt gegenüber Menschen, die sich nicht wehren und jetzt nicht einmal weg rennen können – immer wieder kurz angesprochen. Was das aber wirklich für viele Familien und deren Kinder bedeutet wird nicht geschildert und dem wird auch nicht nachgegangen. []
Abhängig vom Entwickler

Abhängig vom Entwickler

Apps, Programme, Tools – Wie auch immer wir die Teile bezeichnen wollen. Es sind keine Dinge, die vom Himmel fallen, sondern von Menschen gemachte Anwendungen. Diese Menschen verbringen ihre Arbeitszeit damit Anwendungen zu programmieren, die für die Anwender:in von Nutzen sein sollen.

Die andere Vorstellung.

Manchmal ist es aber so, dass sich die Entwickler:in und die Anwender:in in ihren Visionen, die sie haben unterscheiden. So ist es mir mal wieder ergangen. Seit Jahren nutze ich den Dienst todoist.com für meine Aufgabenverwaltung. Ich nutz(t)e das Teil wirklich gerne und exzessiv. Ich habe es immer dann empfohlen, wenn jemand nach einer App suchte, um seine Aufgabenverwaltungen zu verwalten.

Nun gab es aber gerade ein Update. Bisher habe ich mich immer über Updates gefreut und den Neuerungen entgegen gefiebert. Nun sind viele Dinge in dem recht großen und für doit untypischen Update, wirklich ganz gut. Aber ein Feature macht mir gerade meinem gesamten Workflow kaputt und ich bin nicht mehr in der Lage schnell und zielgerichtet zu arbeiten. Das kündigte sich beim letzten Update zwar schon an, aber nun ist’s so weit.

Ich muss, jedes mal, wenn ich eine Aufgabe verändern will, zwei Klicks machen, anstelle von einem, außerdem müssen die neuen Klicks genau auf einem Icon erfolgen und können nicht einfach irgendwo auf dem Titel gemacht werden. WTF? Wer hat da gepennt?

Nun liest sich das gerade, als wäre das ja nun wirklich nicht schlimm, aber bei einer INBOX (Ach ja, hier hat sich auch eine Änderung ergeben: Man kann nicht mehr auf seine eigene Startseite zugreifen, die man per Filter konfigurieren konnte!), in der sich täglich gut und gerne 15 bis 30 Aufgaben tummeln, mehrere Aufgaben verschoben werden müssen oder anderen Projekten zugeteilt werden müssen, sind diese zielgerichteten Klicks eine echte Mehrarbeit.

Und gerade jetzt wo ich für mich i3wm entdeckt habe, dass mir bei der Bedienung meines Klapprechners ungemein hilft, weil es nahezu nur mit der Tastatur gesteuert werden kann, kommt doist um die Ecke und will mich zum Mausschubser umerziehen… Ernsthaft?

Da mich das Update so genervt hat, habe ich gleich dem Support geschrieben, der mir mitteilte, dass sie das in den nächsten Release mitdenkenn werden – Ja richtig! Nun ja…

Bin ich alleine?

Dann wollte ich wissen, ob ich mit meiner Meinung alleine bin und habe mal auf reddit geschaut und siehe da… ich bin nicht alleine… Etliche sind mit diesem Feature nicht einverstanden und verstehen dieses Neuerung nicht.

Wie auch immer – im Endeffekt habe ich bei reddit den Hinweis bekommen, eine firefox-extension zu nutzen, die todoist nicht nur heile macht, sondern auch verbessert. Es integriert in der Webansicht Key-Bindings, wie vim sie nutzt. Der Hammer!

Fazit

Wenn ihr Euch auf Software verlasst, die ihr nicht selbst schreibt, kann es bei Updates immer wieder passieren, dass die Entwickler diese verschlimmbessern. In diesem Fall gibt es in der Community da draußen bestimmt jemanden, der das schon gefixt hat oder eine Lösung parat hat.

Noch besser ist es, wenn man mit offener Software arbeitet, die dann a) von der Gemeinschaft entwickelt wird und b) bei nicht gefallen eforkt werden kann. Ich schaue mir gerade todo.txt an… Ist aber doch etwas sperrig. ?