Autor: MAWSpitau

  • LUG Balista ist tot, es lebe LUG Balista e.V.

    Zugegeben ein eingetragener Verein ist die LUG Balista noch nicht, aber das stellt sich doch hoffentlich als eine formelle Hürde dar. Am gestrigen Abend kam es zu einer Gründungsversammlung im Bürgerhaus in Barmbek und es waren ~20 Personen anwesend ((Genaue Zahlen können bitte dem Sitzungsprotokoll entnommen werden.)) , die sich (fast) alle dazu entschlossen haben Mitglieder des neuen Vereins zu werden.

    Realitätsfremder Idealist

    Wie bereits vor fünf Jahren festgestellt wurde, bin ich ein realitätsfremder Idealist ((Leider ist der Beitrag mittlerweile zu einem so hohen Gut geworden, dass die FTD Geld für das Lesen haben möchte. Ich habe aber das Zitat gefunden auf das ich mich beziehe: https://www.das-netzbuch.de/article/495/realittsfremder-idealist )) und das scheint auch immer noch so zu sein. Während den Diskussionen vor und während der Vereinsgründung habe ich in aller Deutlichkeit ((Sicherlich auch das eine oder andere Mal recht heftig 😉 )) festgestellt, dass ich gegen einen festgelegten Mitgliedsbeitrag bin. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:

    • GNU/Linux ist frei und somit sollte auch eine Organisation, die sogar eine Gemeinnützigkeit anstrebt, ohne eine erzwungene Aufwandsentschädigung auskommen.
    • Bisher, immerhin seit 2002, ist Balista ohne einen festen monatlichen Beitrag der Mitglieder ausgekommen, obwohl alle Kosten auf Einzelpersonen lasteten.
    • Ein fester Beitrag hindert vielleicht sozial schlechter gestellte Personen, sich im vollen Umfang an dem Verein zu beteiligen.

    Natürlich sehe ich auch, dass ein fester monatlicher Beitrag Sicherheit bietet und so Ausgaben besser geplant werden können und auch einiges einfacher zu organisieren ist, aber dennoch darf ein Verein, der sich hauptsächlich mit GNU/Linux und freier Software befasst, gerne mal gegen den Strom schwimmen und dem kapitalistischen Gedanken den Rücken kehren.

    Leider wurde die Satzung so verabschiedet, dass nun ein Beitrag fällig wird und die Höhe des Beitrages von der Mitgliederversammlung ermittelt, bzw. festgelegt wird. Aus diesem Grund habe ich mich nicht durch die euphorische Stimmung dazu hinreißen lassen, die Satzung zu unterschreiben und somit die historische Gelegenheit verpasst Gründungsmitglied von LUG Balista e.V. zu sein.

    Freiheitsdenken setzt sich durch

    In der folgenden ersten Mitgliederversammlung des Vereins, wurde mehrheitlich dafür gestimmt, dass der zu entrichtende Beitrag auf null Euro festgelegt wird, es aber einen Richtwert gibt, der den Mitgliedern nahe gelegt wird, um ihn monatlich zu Spenden. Niemand ist also dazu gezwungen einen Mitgliederbeitrag zu entrichten. Sobald eine Vereinskonto eröffnet wurde, werden Vordrucke für Lastschrifverfahren erstellt, die es ermöglichen die freiwillige Spende per Lastschrift abbuchen zu lassen.

    Diese Variante ist zwar nicht exakt die von mir vorgeschlagene, ist aber ein guter annehmbarer Kompromiss, zwischen der sozialen Sicherheit und der ideologischen Freiheit, so dass ich in den nächsten Wochen wohl meine Mitgliedschaft beantragen werde.

    Links zum Thema

  • Videobearbeitung unter GNU/Linux

    Videoschnitt ist immer noch einer der Stiefkinder von GNU/Linux. Auch wenn der Platzhirsch kino ein wirklich gutes Programm ist, welches selbst in einer professionellen Umgebung eingesetzt wird, ist es doch für den „Otto-Normal-Verbraucher“ nicht immer logisch strukturiert und verfolgt leider auch eine lineare Editierform, die es wenig intuitiv macht.

    Abenteuer

    Wenn man aber auch andere Video-Daten außer DV schneiden und verarbeiten wollte, dann musst man teils abenteuerliche Installationen vornehmen (Cinelerra) oder sich in die Thematik des Video de- und encoding tiefer gehend beschäftigen (avidemux). Wer sich als Videokünstler sieht, der hat vielleicht mit VeeJay sein Werkzeug gefunden, um sein Lebenswerk zu vollenden. Für den alltäglichen Gebrauch hat sich aber noch kein Werkzeug auf dem „Markt“ etabliert.

    Ein Licht am Ende des Horizonts

    kdenlive 0.6 ScreenshotAber endlich scheinen die Gebete derer erhört, die für ein nicht-lineares, bedienbares Videobearbeitungswerkzeug gebetet haben. Die aktuelle Version (0.5) von kdenlive lässt auf ein vielversprechendes Programm hoffen. Es macht einen bedienbaren Eindruck und gliedert dich in den KDE Desktop ein. Einfaches drag and drop ermöglicht die Videos zu positionieren und per Kontextmenü fügt man Übergänge und Effekte ein. Egal ob man Video-Anfänger ist oder sich schon zu den Profis zählt, der Exportdialog lässt keine Wünsche offen. Ich habe hier die 0.6er Version installiert und muss gestehen, dass Sie noch nicht stabil läuft, aber dass muss eine Beta auch noch nicht. Leider habe ich gerade kein Projekt, mit dem ich das Programm testen könnte, somit kann ich auch noch nichts über die wirkliche Benutzerfreundlichkeit sagen, aber der Eindruck während des herumspielens ist toll. Ein Vorteil der für das Einarbeiten in kdenlive noch genannt werden muss, ist das schon sehr ausgereifte Handbuch auf Deutsch für das Programm.

    Weitere Projekte

    Natürlich gibt es noch weitere Projekte, die versuchen das Videoeditieren auf den GNU/Linux-Desktop zu bringen. Hier eine Auswahl:

  • Medienecho zum zehnten Todestag

    Nun geschah es so, wie ich es erwartet habe… Zum zehnten (31. August) Todestag von Lady Di ging mal wieder ein Raunen durch die Medienlandschaft. Überall gab es Nachrufe und Erinnerungssendungen für die verstorbene Prinzessin. Der Springer Verlag druckte in seiner allseits bekannten Tageszeitung sogar einen Diana Comic, der die letzten Stunden ihres Leben veranschaulichte. In meinen Augen eine zwar absonderliche Art seine Trauer oder sein Mitgefühl zu zeigen, aber dennoch ein Medienecho.

    Vorgestern (5. September) war ebenso der zehnte Todestag von Mutter Teresa. In den Massenmedien habe ich nicht einen Bericht, einen Kommentar, geschweige denn einen Nachruf gesehen oder gehört. Schade eigentlich… immerhin ist Mutter Teresa bereits sechs Jahre nach ihrem Tod selig gesprochen worden.

  • Podsbach die Zweite

    Der zweite der Teil des Podcasts von Patrick Bach ist ja nun schon seit längerer Zeit online. Da ich den ersten Teil ja hochgelobt habe, sehe ich mich irgendwie dazu gezwungen auch einen Kommentar zum zweiten Teil zu verfassen und werde das nun auch gerne machen.

    Konzeptlosigkeit ade!

    Die erste Folge erinnerte an eine Stammtischunterhaltung der man als vierter im Bunde einfach nur lauschte. Dieses Gefühl ging bei der zweiten und kürzeren Folge verloren und wich einem Konzept und einer strikten Einteilung der Themen. Das Projekt machte einen professionelleren Eindruck wodurch der Charm ein bisschen verloren ging, nicht aber das Hörvergnügen als solches.

    Der neue Newsblock

    Diese Idee finde ich persönlich hervorragend. Durch den Newsblock kann sich der Hörer die 30 – 40 Minuten Podcast einstimmen und erhält so weiterführendende Informationen zu Themen, die schon in den vorangegangenen Sendungen besprochen wurden. Man kann wieder als Hörer in die Gruppe einsteigen und gewinnt durch einen „Achja,-da-war-ja-was“-Effekt sofort wieder eine Beziehung zu den Sprechern.

    Sport ist Mord

    Natürlich nur im übertragenen Sinne gemeint, denn mit Sport im Sinne von Fußball kann ich persönlich nichts anfangen. Dennoch glaube ich, dass man sich in einem Podcast der sich um eine Männergruppe formiert, unbedingt auch Fußball ansprechen muss, gerade wenn die Protagonisten selbst Freunde des Sports sind.  Nur weil mir „Fussi“ am Allerwertesten vorbei geht, kann das kein Kritikpunkt im eigentlichen Sinne sein. Die weniger gut gelungene Imitation von Kalli, hätte nicht unbedingt hätte sein müssen… Aber was macht man nicht alles, wenn das Becks dann schon zu Koppe steigt 😉

    Ungezwungenheit und Interessantes

    Sehr interessant und hörenswert war für mich der Teil in dem Patrick von den unterschiedlichen Aufnahmemöglichkeiten und Techniken erzählte. Ich glaube, dass diese Art der Hintergrundinformationen ((Hier sind auch die Definitionen von Soap und TeleNovella zu nennen.)) sicherlich für den Otto-Normal-Verbraucher sehr interessant sind und kurzweilig erscheinen. Die Ungezwungenheit der Sprecher in Bezug auf kritische Themen muss ich hoch anrechnen, denn es ist nicht selbstverständlich, dass man sich heute über den Islam, bzw. der Phonetik des Wortes lustig macht.

    Die Blogger unter den Hörern erfahren, dass man mit wenigen unbedarften niedergeschriebenen Worten, Eigen- oder Spitznamen schnell mal ein kleines Vermögen verlieren kann. Ich für meinen Teil hätte eigentlich gedacht, dass Personen wie Ellak Regen doch irgendwie cooler sind… Aber wie sagte meine Oma schon: „Man guckt den Menschen nur vor den Kopp, nicht innen Kopp!

    *Pling*

    Da ich diese Sendung im Auto von OWL nach Hamburg gehört habe muss ich doch eines noch loswerden… ((MP3-fähiges Autoradio von Medion mit integriertem USB-Port und SD-Kartenleser … )) Bitte, bitte plingt Eure Flaschen nicht direkt vor den Mikrophonen, bei 200 km/h auf der Bahn plötzlich einen Hörsturz zu erleben ist nicht lustig 😉

    Fazit

    Im Ganzen eine sehr gelungene Sendung, die Lust auf mehr macht und hoffnungsvoll auf den 13.9. schauen lässt, denn dann soll die nächste Sendung produziert werden.

  • GPG schütz vor dem Bundestrojaner …

    … und auch anderen „Fieslingen„. Bisher galt das Signieren von E-Mails mittels GPG-Signatur wohl eher in das Repertoire von Geeks und Computerfuzzis. Das Signieren kann aber unheimlich praktisch sein, um sich vor Veränderungen in E-Mails zu schützen. Wie ich auf kernel.panic! erfahren habe, soll die Bundesregierung in der Lage sein, E-Mails von Freunden und Bekannten zu modifizieren, um so die Spionage-Software der Regierung auf dem Computer zu installieren. ((Wenn hier einer Stasi-Methoden unterstellen möchte, so kann er das gerne tun. Ich werde mich zu solchen Äußerungen nicht hinreißen lassen, da ich der Meinung bin, dass solche Verfahren die Methoden des Ministeriums Staatssicherheit um ein vielfaches übertreffen.))

    Für mich, der sich mit der Materie des GPGs schon vertraut gemacht hat, sind Apelle wie: „Signiert eure Mails!“ selbstverständlich, aber für Personen die sich mit der Materie des Computers nicht mehr befassen als E-Mails zu schreiben und Briefe zu tippen, wissen vielleicht nicht sofort, was es mit dem GPG-Signaturen auf sich hat. Daher hier ein Versuch den Mechanismus zu beschreiben. ((Ich bitte über kleine Ungenauigkeiten und Vernachlässigungen hinwegzusehen, da es sich hier nicht um eine fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema handelt, sondern um eine reduzierte Fassung des Sachverhaltes um das Verfahren zu veranschaulichen.))

    GPG – Das Prinzip

    Das Prinzip des GNU Privacy Guard basiert auf der Idee von zwei Schlüsseln, dem so genannten Schlüsselpaar. Es gibt einen geheimen Schlüssel, der sich nur in Besitz des Eigentümers befinden sollte und einen öffentlichen Schlüssel, der in Besitz aller sein sollte, mit denen man kommunizieren möchte. Möchte man nun eine Nachricht signieren, dann schickt man quasi die Daten durch den geheimen Schlüssel und mit Hilfe des dazugehörigen Passworts wird eine Prüfsumme erstellt. Die Prüfsumme ist also eine eindeutige Datenmenge die sowohl durch die Nachricht, den geheimen Schlüssel und dem Passwort erstellt wird. Diese entstandene Datenmenge ist die eigentliche Signatur.

    Derjenige der die Nachricht inkl. der Signatur erhält kann mit Hilfe des öffentlichen Schlüssels feststellen, ob die Nachricht wirklich von dem Empfänger stammt. Sollte die Nachricht unterwegs verändert worden sein, dann wird festgestellt, dass die Prüfsumme nicht richtig sein kann und somit ist man in der Lage E-Mails zu entdecken, deren Inhalt auf dem Weg zum Empfänger verändert wurden. Sollte sich also der Bundestrojaner eingeschlichen haben, stimmt die Prüfsumme nicht mehr und man sieht das etwas nicht stimmt und kann nun Rücksprache mit den Versender der E-Mail halten.

    Verschlüsselung

    Ein ähnliches Prinzip  wird auch bei der Verschlüsselung der Daten genutzt. Hier wird die Nachricht mit Hilfe des öffentlichen Schlüssels verschlüsselt und kann nur wieder entschlüsselt werden, wenn man in Besitz des geheimen Schlüssels und dem dazugehörigen Passworts ist.

    Vorteile vom Einsatz von GPG

    1. Man sieht wer der wirkliche Absender der Nachricht ist und fällt so nicht auf Fehlinformationen rein.
    2. Man erkennt ob eine E-Mail unterwegs bearbeitet wurde oder nicht.
    3. Man kann Nachrichten so verschlüsseln, dass sie nur vom Empfänger wieder entschlüsselbar, also lesbar sind.

    Da das Prinzip des Ganzen nun klar geworden ist (so hoffe ich 😉 ), empfehle ich weiterführende Literatur:

    Fragen und Unklarheiten einfach in die Kommentare…