Auch ich möchte bei der Blogparade von Herrn Mess mitmachen. Er stellt die Fragen:
- Welche Situationen im Schulalltag empfindest du persönlich als belastend?
- Welche Strategien hast du dir zurecht gelegt, um mit derartigen Situationen zurecht zu kommen?
Herr Mess lädt alle, die Ihren Senf dazu beitragen wollen, ein, mitzumachen. Dann will ich mal, wenn ich meinen Senf zu geben darf, dann lasse ich mich nicht zweimal bitten.
Grundsätzlich habe ich mir folgende Sprüche als Leitsätze gemacht, wenn es um Stress geht:
Um diese Glaubenssätze in meinem Alltag zu etablieren, hat es einige Zeit gedauert. Ich habe mal hier im Blog geguckt, die ersten Posts zu dem Thema Selbstmanagement stammen von 2010! In der Serie habe ich auch beschrieben, wie ich Arbeite und im Kern ist es noch heute so. Nur einige Apps haben sich geändert.
Keinen Stress mehr in der Schule
Die Fragen von Herrn Mess kann ich gar nicht so richtig beantworten, da sie sich auf den Schulalltag beziehen. Da ich nur noch 4 Stunden in der Woche in einer Schule tätig bin, bin ich da in der Tat recht locker. Die Stunden sind nacheinander in einer Klasse im Lernfeldunterricht. Das heißt, es muss immer gut etwas vorbereitet sein, damit die Schülerinnen und Schüler auch ans Arbeiten kommen. Also kein Stress in der Schule! Juhu!
Wann und wie mache ich mir Stress?
Grundsätzlich mache ich mir Stress, wenn ich merke, dass ich zu einem Termin zu spät komme oder das Gefühl habe, Dinge nicht pünktlich erledigt zu bekommen. Grundsätzlich bin ich ein notorischer Zuspätkommer gewesen. Freunde und Familie können sicherlich ein Lied davon singen…
Es hat mich viele Stunden der Reflexion und der Überarbeitung gekostet, meine Tagesplanung so zu strukturieren, dass ich Pünktlichkeit nicht nur sehr ernst nehme, sondern sie auch lebe.1
Was mir nun aber aufgefallen ist, seit ich in der Regel pünktlich zu Terminen erscheine, dass ich exakt dieses Verhalten auch von meinen Mitmenschen erwarte – implizit. Ich sag denen das nicht. 🙂 Wenn Menschen zuspät kommen, lasse ich dieses auch nicht spüren oder erhebe es zum Thema (außer es ist symptomatisch), sondern freue ich, dass diese überhaupt kommen und ihnen unterwegs nichts Schlimmes passiert ist.
Das Problem an dem Zuspät kommen sind die nachfolgenden Sendungen. Denn da mein Tag in der Regel exakt geplant ist, verschieben sich zwangsläufig die nachfolgenden Veranstaltungen. Da liegt der Hase im Pfeffer: weil andere Menschen nicht pünktlich zu Terminen kommen, bin ich gezwungen meine Tagesplanung spontan zu ändern und das ist nicht meins.
Meine Stressprophylaxe
Wie ich damit nun umgehe? Naja, ich hole mir meinen Glaubenssatz hervor:
Stress hat man nicht, den macht man sich!
und kombiniere diesen mit einem anderen:
Wenn ich die Umstände nicht ändern kann, muss ich mich ändern.
Also plane ich meinen Tag so, dass ich zwischen den Terminen in der Regel genug Pufferzeiten habe. Ich nehme in Kauf, 30 Minuten zu früh bei einem Anschlusstermin anzukommen. Sollte das so sein, habe ich immer einige Artikel in meiner wallabag-Installation, die gelesen werden können oder ich gucke in ThinkingRock, was ich noch erledigen kann. Vielleicht kann ich eine Entscheidung treffen, jemandem eine E-Mail schreiben oder noch etwas einkaufen. Manchmal setze ich mich auch hinten in den Bulli und mache ein Powernap.2
Und wenn nun doch etwas dazwischenkommt?
Nun kann es trotz aller Vorüberlegungen und Pufferzeiten dazu kommen, dass Umstände dazu führen, dass ich mich dennoch verspäte. Und das ist gerade meine Baustelle.
Wenn sich durch äußere Umstände, auf die ich keinen Einfluss habe oder hatte, eine Verspätung anbahnt, dann bin ich mittlerweile in der Anbahnung der Verspätung recht ruhig und gelassen – diese Umstände kann ich nicht (mehr) verändern
Anders sieht es dann aus, wenn ich bei dem Termin angekommen bin. Da werde ich dann immer mal wieder wuschig und unkonzentriert, was mir auch schon von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zurückgemeldet wurde. Dieses Verhalten ist nun gar nicht zielgerichtet und ich bin schon dabei, mir Strategien zurecht zu legen, wie ich damit professioneller umgehen kann. Ich bin sicher, dass ich auch das noch in den Griff bekommen werde.
- Stereotypisch Deutsch eben. [↩]
- Ein herrliches Buch, welches ich zu dem Thema gelesen habe: Inemuri: Wie die Japaner schlafen und was wir von ihnen lernen können [↩]