Seit langem gab es hier nichts Neues. Nun aber ein kleiner Erfahrungsbericht.
Ich schreibe gerne mit Tinte und habe mir vor einiger Zeit Konverter für meine Lamys gekauft. Nun ging das erste Tintenfass zu neige und ich brauchte neue Tinte. Da ich mich an meiner Handschrift in schwarz satt gesehen habe, musste eine neue, andere Farbe her.
Tintensuche
- Blau? – Nein, das hat doch jeder…
- Rot? – Ja, aber nur zum Korrigieren…
- Grün? – Ne, das nutzen noch die Studiendirektoren und Studiendirektorinnen…
- Violett? – Nein, das ist mir zu damenhaft…
- Braun – Ha! Das ist meine neue Farbe! Zeigt eine gewisse Erdung, eine Bodenständigkeit und sieht beim Betrachter in der Regel nicht als alberne Spielerei aus.
Nun musste ich nur noch braune Tinte im Fass finden. Es gibt zwar hier und da einige, aber das war dann meistens Tinte von Edelmarken, die Preisvorstellungen haben, die nach meinem Empfinden nahe am Wucher anzusiedeln sind. Aber dem Internet sei Dank, habe ich eine in Deutschland angesiedelte Manufaktur gefunden, die Tinte selbst herstellt und dabei eine riesige Farbpalette bedient. Es handelt sich um atramentis. Dort habe ich dann auch kurzer Hand Tinte bestellt. Geordert habe ich:
- Sepiabraun – Ein recht dunkles Braun – erzeugt ein edles Schriftbild.
- Bordeauxrot – Dunkler als das Lamy-Rot und leuchtet nicht ganz so stark bei Korrekturen.
- Schwarze Rose Tinte – Für eine Kollegin.
Beide Tinten, die für mich bestimmt waren, fließen gut und decken hervorragend. Somit kann ich die Tinten des obigen Herstellers bisher ohne Einschränkung empfehlen.
Duftende Tinten
Eine Besonderheit, die einige Tinten in dem Shop aufweisen, ist der Geruch. Die Tinte, die ich für die Kollegin bestellte, sollte laut Beschreibung einen Duft nach Rose in sich tragen. Ich erwartete tatsächlich ein Produkt, welches nach künstlicher Rose stinken würde – ähnlich wie Rosenwasser in hoher Konzentration. Wurde aber eines Besseren belehrt. Die Tinte roch nach natürlicher Rose. Gar nicht aufdringlich – eher mit einem gewissen Understatement.
Es gibt unter anderem braune Tinten, die nach Whisky, Kaffee oder Tabak riechen. Ich war kurz davor, eine solche zu bestellen, habe mich dann aber dagegen entschieden. Das Bild, dass Schülerinnen und Schüler ein Dokument von mir bekommen, das nach obigen Produkten riechen könnte, widerstrebte mir – aus Gründen. 😉
Kolbenfüllfederhalter
Von der Exklusivität der Tinten angesteckt, kribbelte es in den Fingern, auch einen neuen Füller mein Eigen zu nennen. Also begab ich mich wieder auf die Suche. Dieses Mal nach einem guten, günstigen Kolbenfüller, denn ich wollte nicht wieder Extrageld für einen Konverter ausgeben müssen. Nach einer recht zügigen Recherche bin ich auf den Reform 1745 gestoßen.
Reform war eine deutsche Firma, die von über 40 Jahren Konkurs gegangen ist. Von den damals hergestellten Füllfederhaltern, scheint es noch einige Restbestände zu geben, die für einen Appel und ein Ei angeboten werden.
Kurzer Hand habe ich zwei von den Exemplaren bestellt und mit der neuen Tinte aufgezogen. Die Federn (Stärke F) schreiben wahrlich gut, gleiten aber nicht so geschmeidig über das Papier, wie meine Lamys in der Stärke B. Das führe ich in erster Linie darauf zurück, dass es sich um eine andere Stärke handelt und beide Federn noch nicht eingeschrieben sind. Das wird wohl noch ein bisschen dauern.
Mit allen Einkäufen bin ich sehr zufrieden.
Wie sieht’s mit Dir aus?
- Kugelschreiber oder Füller?
- Konverter, Patrone oder Kolben?
- Rot, blau, grün oder gelb?
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