Auch dieses Jahr wollte unsere Schule wieder ein Jahrbuch produzieren. Die Schwierigkeit dieses Mal war es, dass wir ein Buch für die gesamte Schule schaffen wollten. Das sind immerhin über 260 Kolleginnen und Kollegen und an die 6.000 Schülerinnen und Schüler, die als potentielle Autoren in Betracht kommen.
Die Arbeit im Team
Das Team, welches sich um die Erstellung des Buches kümmern, sollte bestand aus vier Personen. Zwei davon, darunter auch ich, kümmerten sich um den Satz der Texte und Bilder, die anderen nahmen Anfragen der Kolleginnen und Kollegen entgegen und holten Werbemittel ein. Die Aufgaben waren klar verteilt und die Arbeit im Team funktionierte reibungslos.
Der Satz
Das Buch wurde in Scribus gesetzt. Die Entscheidung viel leicht, da ich kein anderes Programm kenne, dass ähnlich professionell ist und auf GNU/Linux und Windows stabil läuft. Die Handhabung entspricht einem klassischen DTP-Programm und kann nicht mit der Arbeit von LibreOffice-Writer oder dergleichen verglichen werden. Dadurch ist die Einarbeitung für unbedarfte Kolleginnen und Kollegen nicht immer einfach nachzuvollziehen und zu verstehen. Somit haben wir uns entschieden, nur zu zweit an dem Satz zu arbeiten.
Die Werbung
Kurz vor der Fertigstellung des Buches kamen wir auf die Idee, im Buch Werbung zu schalten, damit die Druckkosten gesenkt werden können. Das brachte nicht nur die Zeitplanung durcheinander, sondern auch den kompletten Satz. Die Fertigstellung des Buches verzögerte sich somit, auch weil wir keine Mediadaten vorrätig hatten, die die Agenturen nutzen konnten, um die Werbematerialien zu erstellen.
Der Druck
Leider ist bei der Absprache mit der Druckerei ein Fehler entstanden, so dass alle erstellten Doppelseiten als solche nicht mehr sichtbar waren, sondern auf Vorder- und Rückseite gedruckt wurden. Dabei ging auch der Anschnitt der Bilder verloren, die Seitenzahlen stehen innen und das Buch macht dadurch einen unaufgeräumten Eindruck, da die sich jetzt gegenüberstehen nicht harmonisch aufeinander abgestimmt sind.
Die Masse der Artikel
Die Artikel kamen über einen längeren Zeitraum per E-Mail in die Redaktion und wurden dann sofort in einem dafür angelegten Verzeichnis der Dropbox gespeichert. Jeder Artikel bekam einen eigenen Ordner, in dem die Texte und die Bilder hinterlegt wurden.
Aus einem mir im Moment noch nicht ersichtlichen Grund, haben wir einen Artikel komplett vergessen zu bearbeiten. Die betreffende Lehrkraft schrieb uns eine E-Mail, in der Sie uns das mitteilte. Wir haben eigentlich gedacht, wir hätten genug Sicherheitsmechanismen in den Arbeitsablauf eingebaut, dieses scheint aber nicht der Fall zu sein.
Bei einigen Artikeln fehlte die Angabe des Verfassers. Leider haben wir dieses nicht sofort geprüft und ergänzt, so dass die beim Satz einige Autorenangaben fehlten und wir diese nicht mehr rekonstruieren konnten.
Das nächste Mal
Einige Punkte sollte man beim nächsten Mal beachten:
- Wir müssen die Mediadaten verfassen und an potentielle Werbepartner verteilen. Hier müssen auch die Zahlungsmodalitäten geklärt sein.
- Mit der Druckerei ist vereinbart, beim nächsten Mal ein Probeexemplar zu drucken, damit das Problem der falschen Verständigung nicht noch einmal Auftritt und das Heft dann so aussieht, wie es von uns gedacht ist.
- Wir sollten eher mit dem Aufarbeiten des Buches beginnen und evtl. Kolleginnen und Kollegen in Scribus schulen, damit die Last auf mehreren Schultern verteilt ist.
Alles in allem ist das Buch rund geworden, es hat Spaß gemacht, daran zu arbeiten und ich freue mich auf das nächste Mal.
Das nächste Mal nimmst Du vielleicht LaTeX. Wenn ich unser Jahrbuch heute nochmal setzen müsste, würde ich definitiv LaTeX nehmen. (Damals kannte ich nur MS Office.) Dazu noch ein kleines SVN-Repository und schon können ganz viele Leute dran arbeiten. 🙂 (Je nach Teamgröße kommt das natürlich auch zu Konflikten, bis ca. 10 Leuten geht es aber meist reibungslos.)
Hui… LaTeX für ein Jahrbuch? Sicherlich mal zu überlegen, aber das braucht bestimmt einiges an Einarbeitung oder? Gibt es da bereits brauchbare Klassen? Ich habe meine Sachen für die Uni und für’s Referendariat immer mit LaTeX gemacht. Da habe ich die Koma-Klassen genutzt. Aber für ein 2-3-spaltiges Layout, mit Kollegen, die LaTeX sicherlich noch nie gehört haben ein ganzes Buch erstellen. Das wäre mutig.
Gibt es da Infos zu? Ein Howto, wie ihr das macht?
Angeblich ist ConTeXt gut für einen Magazinsatz geeignet, aber ich habe es auch noch probiert: https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/ConTeXt
Effektiv ist es aber nur wichtig, dass sich jemand um Formatierung, Layout etc. kümmert und die eigentlichen Setzer des Artikels haben dann nur noch wenig mit LaTeX an und für sich zu tun. So halten wir es auch bei freiesMagazin. Natürlich kennen die Setzer die Grundregeln von LaTeX (also Backslash für Befehle, \begin und \end für Umgebungen, etc.), aber es ist bei uns selten, dass man echte LaTeX-Befehle nutzt, denn eigentlich sind alle selbst definiert (und dazu auf deutsch).
Auf meiner Webseite habe ich Anleitung dazu erstellt, wie man so ein Magazin gestalten könnte: http://www.deesaster.org/latex-magazinerstellung.php Das soll zeigen, dass so etwas mit recht wenig Aufwand möglich ist.