Freitag – 1500 Uhr. Ich bin hier in Kiel beim Schlachter und würde gerne 400g Mett kaufen. Aber leider sind nur noch 338g da. Bei meinem Haus-und-Hof-Schlachter in Hamburg wäre dieses kein Problem, selbst dann nicht wenn es fünf Minuten vor Feierabend wäre. „Einen Augenblick bitte, ich lasse eben noch etwas durch…„, hätte es gehießen. Der Kieler Schlachter ist anders. „Oh, da habe ich nur noch 338 Gramm… “ Auch mein demonstrativer Blick auf die Uhr bewirkte nichts. „Wenn es dann so sein soll„, war meine Antwort, die die Fleischereifachverkäuferin mit einem trockenen: „Ja“ beantwortete.
Und so hatten wir dann 62g weniger Mett und haben den Abend dennoch genossen.
P.S. Außerdem ist das Mett aus der Fleischerei Martin Göpp in Hamburg einfach besser! So! Das muss auch mal gesagt werden 😉
Mir fällt zu diesem Artikel spontan ein: Deutsches Spießertum. Und zwar vom Autor. 62g zu wenig Mett – OMG! Weniger (kein) Fleisch ist übrigens gut für die Gesundheit. Insofern hat der Schlachter ein gutes Werk vollbracht 😉
Naja, ob ein fleischloses Leben gesünder ist oder nicht, da streiten sich ja die Gelehrten drüber. Sicher ist jedenfalls, dass dieses Verhalten einmal mehr die Servicewüste Deutschland charakterisiert. Wenn sich das Spießer-sein so definiert, dann will ich mir gerne den Schuh anziehen.
Glaube das ist keine Sache der „Gesundheit“. Der Spruch „der Kunde ist König“ dürfte ja den meisten geläufig sein.
Wenn der Kunde eben 62g mehr verlangt so hat er dieses auch mit freundlichkeit zu erwarten. basta 🙂
mfg