Krankenkassen lassen sich nun werben.

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Das die Krankenkassen nichts mehr und nichts weniger sind als kommerzielle „Geldruckanstalten“ die den Hals nicht genug bekommen können, sollte nun jedem klardenkenden Bürger bewußt geworden sein. Nun ist es aber noch schlimmer geworden, denn meine Krankenkasse bietet mir nun Prämien an, wenn ich ein neues Mitglied werbe. Was in der Zeitungs- und Telekomunikationsindustrie schon lange Gang und Gäbe ist, etabliert sich nun auch bei den Krankenkassen. Diese Art der Mitgliederwerbung kann ich in einem Fitnessstudio verstehen, aber bei einer Krankenkasse finde ich es in jeglicher Hinsicht unpassend.

Nicht dass ich hier falsch verstanden werde: die IKK ist und bleibt für mich die tollste Krankenkasse der Welt und ich wüsste gar nicht, was ich schlechtes erzählen sollte über diese Organisation, aber dass die Gesundheit der Menschen (im Übrigen verhält es sich ähnlich wie mit der Bildung) immer mehr zur Ware verkommt ist eine Entwicklung, die ich mit größter Sorge beobachte. Ich warte noch auf die Werbung, in der ich „zahn“ an dreimal die sechs schicken soll, um eine Zusatzversicherung für Zahnersatz zu erhalten.

Weitere wirtschaftliche Errungenschaften sind ja die „Deals“ die die Krankenkassen mit einzelnen Pharmaunternehmen abschließen. Somit bekommt der Patient, nur noch Medikamente von der Firma XY, auch wenn er Jahre oder sogar Jahrzehnte lang die Produkte der Firma ACME verschrieben bekommen hat. Natürlich muss es sich um den selben Wirkstoff in den Präparaten handeln, dennoch unterstelle ich der Krankenkasse, dass sie nicht in der Lage ist, meine Erkrankung so zu beurteilen, wie z. B. der behandelnde Arzt, der mir eine bestimmte Medikation verschreibt. Aber wenn der Wirkstoff doch gleich ist, dann muss das Medikament ja auch gleich gut sein. Leider fehlt mir an dieser Stelle das nötige Fachwissen, um das Gegenteil zu beweisen, aber wenn ich ein Beispiel aus dem Leben greife, dann wird vielleicht klar, warum ich diese Praktik der Krankenkassen nicht unterstützen kann.

Wenn mein Vater oder meine Mutter Reibekuchen macht, dann schmecken die so lecker, dass man nicht aufhören möchte zu essen. Obwohl ich das Rezept der beiden als langjähriges Familien-Geheimnis hüte, schmecken meine Reibeplätzchen nicht annähernd so lecker wie die meiner Eltern, obwohl exakt dasselbe drin ist! Warum sollte sich die Wirkungsweise eines Medikaments, bzw. eines Wirkstoffes nicht ähnlich verhalten?

Da die Krankenkassen ja immer weiter den kommerziellen Gedanken vorantreiben und somit immer mehr Geld erwirtschaften und das bestimmt nicht in die Taschen der Vorstandsvorsitzenden landet, sondern ohne Umwege an den Versicherungsnehmer weitergegeben wird, freue ich mich schon auf die Zeit in naher Zukunft, in der wir wieder alle Behandlungen von der Kasse gezahlt bekommen.

Technorati-Tags:ikk, krankenkasse, kommerzialisierung

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