Schlagwort: Schule

HerrSpitau.de >
Zuschuss… Was ist ein Zuschuss?

Zuschuss… Was ist ein Zuschuss?

Es soll nun 150 Euro Zuschuss für Schüler:innen geben, die sich kein Endgerät leisten können oder noch kein eigenes haben und schon formiert sich der Widerstand und die Empörung in den sozialen Medien:

Für 150 Euro bekommt keinen ordentlichen Computer!!!1elfeins!!

Ja,erhält man… siehe unten.
https://twitter.com/jens_kessler/status/1253367171234791430
Mhm, wir kaufen Schulbücher für meine Tochter, ebenso Papier, Hefte, Stifte, Malkästen, Sportzeug etc.
Wenn das ins Leere läuft, ist das nicht die Schuld der Unterstützenden.

Dazu – zwei Dinge:

1. Stimmt!

Man bekommt für 150 € kein aktuelles Gerät. Hat auch keiner behauptet. Deshalb heißt es Zuschuss! Man schießt etwas hinzu! Die Familie muss eben ein bisschen eigenes Geld in die Hand nehmen. Das ist nicht gut, das ist nicht einfach und ich von meinem Beamtensessel kann gut labern!

Aber es nun mal ein Zuschuss und keine Kostenübernahme. Besser als nichts!

2. Stimmt nicht!

Man bekommt für 150 € (und vielleicht ein bisschen mehr) sehr gute Computer, mit denen man vielleicht nicht die neusten Spiele spielen kann, aber für die Schul-Anwendungen in der Regel allemal reichen, wenn man dann auch noch offene Software nutzt und installiert, fallen auch keine Lizenzgebühren an zwielichtige Unternehmen an.

Außerdem lassen sich die oben gezeigten Rechner alle gut und einfach aufrüsten – da lernt man noch etwas über Computer.

Achso… und weil es zum Thema passt: Was ist eigentlich mit einem bedingungslosen Grundeinkommen? Wäre damit nicht auch die eine oder andere Kuh vom Eis? Weniger Bürokratie – mehr teilhabe und so? Nur so ein Gedanke!

Back to the roots

D I G I T A L I S I E R U N G

B I L D U N G   4 . 0  

D I G I T A L I S I E R U N G

Egal in welchem Bereich man im Moment arbeitet, es wird einem immer entgegen geschrien: Die Digitalisierung.

Alles muss digitalisiert werden und in die Cloud, denn digital und in der Cloud ist besser.

Continue reading „Back to the roots“

Kompetenzorientierung im Unterricht

Immer und überall hört man im schulischen Kontext den Begriff der Kompetenz. Selbst TV-Sternchen lassen sich darüber aus und kritisieren ihn, auch wenn sie nicht genau wissen, worüber sie sprechen. Ich habe mich gewagt, meine Gedanken zum Thema zu verschriftlichen. Natürlich freue ich mich auf eine sachliche Diskussion und einen kollegialen Austausch zu meinen Thesen und Gedanken.
Continue reading „Kompetenzorientierung im Unterricht“

Noten in der Berufsschule sind überflüssig!

Als ich letztens mal wieder sinnierend mit dem Hund spazierte, fragte ich mich, warum wir in der Berufsschule eigentlich Noten benötigen? Kann man die nicht wenigstens dort abschaffen? Im Prinzip ja, aber eigentlich doch nicht… Aber eine Vision gibt es am Ende dennoch. 😉

Continue reading „Noten in der Berufsschule sind überflüssig!“

Warum die Trennung von Lernen und Prüfen im Unterricht?

Meine Schülerinnen und Schüler werden immer bewertet – irgendwie muss die mündliche Mitarbeit ja bewertet werden und ich kann schon entscheiden, ob auch eine ‚dumme Frage‘ als gute Antwort zählt.

In den meisten Bereichen, in denen Menschen Dinge leisten und einer Art Prüfung unterzogen werden, wird zwischen dem Lernen oder Üben und dem Leisten oder Performen getrennt:

  • Im Theater sind es die Proben in denen gelernt wird und die Aufführungen in denen geleistet wird.
  • Beim Machen des Führerscheins darf ich solange lernen, bis der Prüfer hinten auf der Rückbank sitzt.
  • Beim Fußball laufe ich beim Training auf dem Feld um orangene Hütchen herum. Wenn es dann um den Pokal geht, sind diese nicht mehr da, sondern wurden durch menschliche Mitspieler ersetzt.

Wenn man die Situationen charakterisiert, dann ist ganz deutlich zu sehen, dass in der Zeit in der gelernt wird, immer Fehler erlaubt sind und – wenn man einen guten Coach, Trainer oder Regisseur hat – auch wertvoll sind, um sich selbst weiterzuentwickeln. Man kann durch Fehler neue Einsichten von sich gewinnen, neue Methoden kennenlernen oder aber endlich eine Regel verstehen.

In den Prüfungssituationen ist das nicht der Fall. Dort sind Fehler in der Regel nicht erwünscht. Ein vergessener Text, eine rote Ampel, die übersehen wurde oder das Stolpern über die eigenen Beine kann schwerwiegende Konsequenzen haben.

Lernen scheint in unserem Leben also so gestaltet zu sein, dass wir wissen, wann wir etwas lernen und wann wir eine Leistung erbringen müssen. Und es scheint auch so genau richtig zu sein, denn das unter Stress Erlernte ist in der Regel nicht kreativ nutzbar, sondern bleibt – wenn überhaupt – nur abrufbares, aber nicht anwendbares Wissen.

Die Profis…

Einzig in den Institutionen, in denen das Lernen Programm ist, in denen alle Menschen in Deutschland gebildet werden sollen, ist diese Trennung (noch) nicht flächendeckend zu finden: In den Schulen.

Der traditionelle Unterricht sieht doch so aus: Es gibt viele Prüfungszeiten, die nicht als solche gekennzeichnet sind und wenig reine Lernzeiten. Schülerinnen und Schüler sind somit nur selten in der Lage zu erklären, ob Sie gerade bewertet werden oder nicht. Trauen sich also unter Umständen nicht, einige Fragen zu stellen oder zuzugeben, dass sie es noch immer nicht verstanden haben. Performance und Leistung ist das was zählt.

Eine klare Trennung von Lernzeit und Prüfungszeit, würde nicht nur den Schülerinnen und Schülern helfen, sondern auch der Lehrperson ein echtes Maß an Sicherheit an die Hand geben, möglichst neutral zu bewerten und nicht – im schlimmsten Fall – am Ende des Halbjahres den Würfel herauszuholen. Die Noten wären eine 100 %ige Sache und Diskussionen über Noten am Halbjahresende oder Jahresende gehörten (fast) der Vergangenheit an, da von Beginn an klar ist:

Was – wird wann – nach welchen Kriterien – bewertet.

Natürlich ist dieses Konzept schwerlich umsetzbar, wenn tradierter Unterricht mit einem fragend-entwickelten Unterricht angeboten wird. Hier gibt es eben viel zu wenige Möglichkeiten, die Schülerinnen und Schüler wirklichen lernen, also auch denken zu lassen. Der Unterricht muss dann selbstverständlich mit dem Fokus auf die Lernenden und nicht auf den Lehrenden vorbereitet werden.

  • Wie sieht es bei Dir im Unterricht oder in der Schule aus?
  • Wird zwischen Lernen und Prüfung durchgängig unterschieden?

Trenne doch in einer der nächsten Unterrichtseinheit, die Du planst, Lern- und Prüfungszeit, teile das den Schülerinnen und Schüler mit und lasse mich an Deinen Erfahrungen teilhaben.