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Basisdemokratie oder parlamentarische Semidiktatur?

Basisdemokratie oder parlamentarische Semidiktatur?

In einem demokratischen1 Land wie dem unseren, ist die Wahl das Mittel, mit dem sich der Bürger Gehör verschaffen kann und die Richtung in die regiert werden soll, mitbestimmen kann – eigentlich.

Die Angst vor der Demokratie

In Hamburg läuft ja gerade ein Volksentscheid der zum Ziel hat, die Basisdemokratie zu stärken und mehr Macht dem Volke zu überlassen. Dass damit nicht alle einverstanden sind, versteht sich ja eigentlich von alleine. So zum Beispiel spricht sich der amtierende Bürgermeister Ole von Beust gegen diese Demokratie des Volkes aus:

Die letzte Entscheidung muss beim Parlament liegen. Das ist das Wesen der parlamentarischen Demokratie und damit sind wir in den letzten 60 Jahren gut gefahren.
Quelle: Welt.de | Stand 04.10.2007

Stimmt ich vergaß, dass es jeden morgen zum Frühstück eine Schale Weisheit im Parlament gibt und die Damen und Herren der Obrigkeit natürlich einen wirklichen und echten Bezug zur Basis haben – die wissen sicherlich wie man mit keinen 500 Euro im Monat über die Runden kommt.

Wenn die Basis bei den „Großen“ mal mitspielen darf, dann müssen „die da oben“ sich aber warm anziehen, denn es ist sicherlich nicht einfach zu kommunizieren, warum die Leistungen der Krankenkassen weiter gekürzt2 werden müssen oder das mal wieder die Mehrwertsteuer erhöht wird, aber auf der anderen Seite Diäten und Bezüge erhöht werden.

Bildung und Kommunikation

Ich bin davon überzeugt, dass es auch mal Entscheidungen geben muss, die für die Mehrheit negative Auswirkungen haben werden, aber sollte das Volk darüber abstimmen müssen, dann muss von denen, die die Weisheit mit Löffeln fressen eben richtig kommuniziert und erklärt werden. Leider ist dazu in der Bevölkerung auch ein Mindestmaß an Bildung notwendig, damit diese teilweise doch recht komplexen Sachverhalte verstanden und beurteilt werden können. Aber das ist ja der Punkt, der in meinen Augen versucht wird systematisch zu unterdrücken. In der Bildung wird immer mehr gespart und es sprießen teure Privatschulen aus dem Boden, die wirkliche Innovationen in der Lehre bereiten.3 Die staatlichen Schulen und Bildungsstätten sind starr und reform-immun – jedenfalls hat man den Eindruck.

Der vermeindliche Ausweg

Wie erreiche ich es aber als Herrscher in einer Demokratie, meine persönlichen4 Interessen durchzusetzen? Ganz einfach, ich muss die Wahlen manipulieren. Das Volk ist doch eh zu blöde um schnallt die Zusammenhänge nicht5. Aber Wahlzettel zu manipulieren, dass fällt auf, also muss eine einfachere Lösung her. Wieso macht man nicht einfach alles elektronisch? Das Ganze sind dann nur noch bits und bytes, die auf dem Weg von A nach B manipuliert werden können und fertig ist die selbsterstellte Machterhaltung.

Wahlcomputer werden entwickelt und der Presse und Bevölkerung vorgestellt. Leider haben die „Weisen“ die Rechnung ohne die Basis gemacht, denn auch hier gibt es Spezialisten, die sich in der Materie auskennen und Soll-Schwachstellen schnell ent- und aufdecken.

Papier ist geduldig

Der Wahlbrief, mit meiner Erklärung und meinem Stimmzettel.In meinen Augen sollte man dich nicht all zu schnell auf neue Technologien verlassen. Ein Sprichwort aus der EDV-Branche heißt:

Never change a running system.

Welchen Grund, außer die gemeinen, niederträchtigen und sicherlich falschen Unterstellungen die ich eben aufgestellt habe, sollten eine Regierung dazu veranlassen diese neue Technik zu etablieren? Ich für meine Teil präferiere die gute alte Abstimmung an der Urne oder per Briefwahl. Bei dem eingangs erwähnten Volksentscheid, wurden einem die Wahlunterlagen direkt nach Hause geschickt, so dass der Weg zur Urne nicht mehr angetreten werden muss.

Sicherlich gibt es auch hier Schwachstellen im System, aber man muss sie ja nicht noch größer machen, als sie es schon sind.

Links

  1. Ob wir in einer wirklichen Demkratie leben, ist ja doch fraglich: Leben wir in einer Demokratie? « Kritik Blog []
  2. Da sind wir aber doch froh, dass wir nicht mehr im Zeitalter des Wilden Westens leben, denn bei den Vertragsänderungen, die immer ohne mein Einverständnis gemachte worden sind, wäre sicherlich der Eine oder die Andere schon gelyncht oder wahlweise erschossen worden. []
  3. Naja ganz klar, denn die Obrigkeit will seinen Nachwuchs doch nicht mit dem Pöbel aufwachsen sehen. []
  4. Oder jedenfalls die der Lobyisten. []
  5. So kann man jedenfalls zwischen den Zeilen in dem oben genannten Zitat von Herrn von Beust lesen, wenn man möchte. []
Darf Gesundheit wirklich zu einer Ware verkommen?! [trigami-Artikel]

Darf Gesundheit wirklich zu einer Ware verkommen?! [trigami-Artikel]

Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag. (Mehr Informationen)

So langsam aber sicher wundert mich gar nichts mehr. Nachdem man endlich das Gefühl hat, dass die Bevölkerung wieder von dem „Geiz-ist-geil-Trip“ heruntergekommen ist und wieder Wert auf Beratung und Qualität legt, startet ein Onlinedienst durch, der auf ganzer Linie mit der Gesundheit der Menschen Geld machen will.

Letzte Konsequenz

Seit 3 Jahren unterliegen bestimmte Arztneimittel keiner Preisbindung mehr und die Apotheken dürfen die Preise für ihre nichtverschreibungspflichtigen Medikamente selbst gestalten. Das nun eine Preissuchmaschine für Medikamente aus dem Boden des WWW erwächst, war sicherlich nur eine Frage der Zeit und überrascht mich nicht. Dennoch ist dieses eine Entwicklung die ich mit Vorsicht und großer Skepsis betrachte.

Kein Geld auf der Tasche

Natürlich ist es beim ersten Hinsehen ein Vorteil, wenn ich als Mitglied der Gesellschaft wenig Geld zur Verfügung habe, dass ich nun auch bei Medizin sparen kann. Und somit ist diese Idee von medpreis für viele eine Möglichkeit an Kopfschmerztabletten zu kommen ohne das Haus zu verlassen und dabei noch richtig Kohle zu sparen. Nur leider fällt die Beratung bei einem solchen Internetangebot völlig unter den Tisch.

  • Was ist mit Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten?
  • Wieso kauft der Kunde alle 8 Tage eine neue Packung Ibuprofen? Sollte er nicht mal einen Arzt aufsuchen, wegen der chronischen Schmerzen?
  • Ist die Kundin, die ASS bestellt vielleicht schwanger und sollte es gänzlich vermeiden dieses Medikament zu sich zu nehmen, um das Leben ihres ungeborenen Kindes nicht zu gefährden?
  • Meint der Kunde wirklich ASS oder braucht er in Wirklichkeit ACC zum Lösen des Hustens?!

Es geht also gerade um Medikationen, die für uns Otto-Normal-Verbraucher harmlos erscheinen, die aber zu Problemen führen können, wenn keine kompetente Beratung vor Ort stattfindet.1

Da aber viele Anbieter den Versand erst dann Portofrei verschicken, wenn der Bestellwert 30, 40 oder 50 Euro übersteigt, ist das einzelne Medikament doch wieder nicht so günstig wie es auf den ersten Blick erscheint und es profitieren dann doch wieder die, die eigentlich nicht auf diese Pfennigfuchserei angewiesen wären.

Obligatorisches Web2.0 Outfit

Die Seite kommt (wie sollte es anders sein) im leckeren, hellen web2.0 Stil daher und suggeriert durch die abgebildete Ärztin2 Fachwissen und ein gut aufgehoben sein. Durch das apothekentypische rot wird der Bezug zur echten Apotheke hergestellt. Die Suche funktioniert intuitiv, hat eine Autovervollständigung und man kann seine Medikamente nach Namen oder Pharmazentralnummer suchen lassen.

Die Ware Gesundheit

Das nun die Gesundheit der Menschen zu einer Ware verkommt, manifestiert sich in den beschriebenen Onlineangeboten. Der Sozialstaat entzieht sich immer weiter seiner Verantwortung und lässt zu, dass Gesundheit nur noch eine Frage des Geldes sein wird. Dass bei dieser Art der Medikamentenbschaffung sicherlich vermehrt kontraproduktive Medikationen auftreten, ist zu erwarten. Aber nicht nur das Wohl der Einzelnen steht auf dem Spiel, sondern auch das der Gemeinschaft.

Preisvergleiche bei Medikamenten sind in meinen Augen grob fahrlässig, da bei den Discountpreisen und den Vertriebswegen die Qualität der echten Apotheke auf der Strecke bleibt und so mit der Gesundheit der Menschen gehandelt wird. Den schwarzen Peter hat in diesem Punkt aber ganz deutlich die Politik und deren Gesundheits“reform„. Dass jemand nun Geld mit dieser unethischen Reform macht ist sicherlich auch nicht zu unkritisch zu betrachten, aber als findiger Geschäftsmann geht es einem ja schließlich in erster Linie ums Bare und nicht um das Wohlergehen der Mitmenschen.

  1. Das heißt natürlich nicht, dass die Beratung in allen echten Apotheken gegeben ist, aber sie wenigstens potentiell möglich. []
  2. Es muss eine Ärztin sein oder laufen Apotheker mittlerweile auch mit einem Stethoskop herum? []
Neue Version von Contact Form 7

Neue Version von Contact Form 7

Die neue Version des Kontaktformular-Plugins „Contact Form 7“ ist draußen und was soll ich sagen… Ich habe einen kleinen Teil dazu bei getragen 🙂 Das Plugin stammt aus einer japanischen Feder und so sieht das aus, wenn man seinen Namen im japanischen Kontext sieht:

Die Übersetzung war auch notwendig ;)

Was macht das Plugin überhaupt?!

Das Plugin bietet dem Administrator an, verschiedene Kontaktformulare zu erstellen und diese dann mit einer sehr einfachen Syntax in Seiten oder Artikeln einzufügen. Bisher war die einzige für mich verstehbare Sprache in der das Plugin zur Verfügung stand Englisch. Da die Leser und Besucher der gerade einzurichtenden Seite aber in der Mehrzahl Deutsch-Muttersprachler sind, habe ich flux die po-Datei übersetzt.

Von der community für die community

Da ich WordPress und seine Plugins in der letzten Zeit wirklich lieben gelernt habe, war es quasi selbstverständlich, dass ich auch mal was an die community zurück geben werde. So funktioniert OpenSource und freie Software eben 😉

Relevante Links

LUG Balista ist tot, es lebe LUG Balista e.V.

LUG Balista ist tot, es lebe LUG Balista e.V.

Zugegeben ein eingetragener Verein ist die LUG Balista noch nicht, aber das stellt sich doch hoffentlich als eine formelle Hürde dar. Am gestrigen Abend kam es zu einer Gründungsversammlung im Bürgerhaus in Barmbek und es waren ~20 Personen anwesend1 , die sich (fast) alle dazu entschlossen haben Mitglieder des neuen Vereins zu werden.

Realitätsfremder Idealist

Wie bereits vor fünf Jahren festgestellt wurde, bin ich ein realitätsfremder Idealist2 und das scheint auch immer noch so zu sein. Während den Diskussionen vor und während der Vereinsgründung habe ich in aller Deutlichkeit3 festgestellt, dass ich gegen einen festgelegten Mitgliedsbeitrag bin. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:

  • GNU/Linux ist frei und somit sollte auch eine Organisation, die sogar eine Gemeinnützigkeit anstrebt, ohne eine erzwungene Aufwandsentschädigung auskommen.
  • Bisher, immerhin seit 2002, ist Balista ohne einen festen monatlichen Beitrag der Mitglieder ausgekommen, obwohl alle Kosten auf Einzelpersonen lasteten.
  • Ein fester Beitrag hindert vielleicht sozial schlechter gestellte Personen, sich im vollen Umfang an dem Verein zu beteiligen.

Natürlich sehe ich auch, dass ein fester monatlicher Beitrag Sicherheit bietet und so Ausgaben besser geplant werden können und auch einiges einfacher zu organisieren ist, aber dennoch darf ein Verein, der sich hauptsächlich mit GNU/Linux und freier Software befasst, gerne mal gegen den Strom schwimmen und dem kapitalistischen Gedanken den Rücken kehren.

Leider wurde die Satzung so verabschiedet, dass nun ein Beitrag fällig wird und die Höhe des Beitrages von der Mitgliederversammlung ermittelt, bzw. festgelegt wird. Aus diesem Grund habe ich mich nicht durch die euphorische Stimmung dazu hinreißen lassen, die Satzung zu unterschreiben und somit die historische Gelegenheit verpasst Gründungsmitglied von LUG Balista e.V. zu sein.

Freiheitsdenken setzt sich durch

In der folgenden ersten Mitgliederversammlung des Vereins, wurde mehrheitlich dafür gestimmt, dass der zu entrichtende Beitrag auf null Euro festgelegt wird, es aber einen Richtwert gibt, der den Mitgliedern nahe gelegt wird, um ihn monatlich zu Spenden. Niemand ist also dazu gezwungen einen Mitgliederbeitrag zu entrichten. Sobald eine Vereinskonto eröffnet wurde, werden Vordrucke für Lastschrifverfahren erstellt, die es ermöglichen die freiwillige Spende per Lastschrift abbuchen zu lassen.

Diese Variante ist zwar nicht exakt die von mir vorgeschlagene, ist aber ein guter annehmbarer Kompromiss, zwischen der sozialen Sicherheit und der ideologischen Freiheit, so dass ich in den nächsten Wochen wohl meine Mitgliedschaft beantragen werde.

Links zum Thema

  1. Genaue Zahlen können bitte dem Sitzungsprotokoll entnommen werden. []
  2. Leider ist der Beitrag mittlerweile zu einem so hohen Gut geworden, dass die FTD Geld für das Lesen haben möchte. Ich habe aber das Zitat gefunden auf das ich mich beziehe: https://www.das-netzbuch.de/article/495/realittsfremder-idealist []
  3. Sicherlich auch das eine oder andere Mal recht heftig 😉 []
Podsbach die Zweite

Podsbach die Zweite

Der zweite der Teil des Podcasts von Patrick Bach ist ja nun schon seit längerer Zeit online. Da ich den ersten Teil ja hochgelobt habe, sehe ich mich irgendwie dazu gezwungen auch einen Kommentar zum zweiten Teil zu verfassen und werde das nun auch gerne machen.

Konzeptlosigkeit ade!

Die erste Folge erinnerte an eine Stammtischunterhaltung der man als vierter im Bunde einfach nur lauschte. Dieses Gefühl ging bei der zweiten und kürzeren Folge verloren und wich einem Konzept und einer strikten Einteilung der Themen. Das Projekt machte einen professionelleren Eindruck wodurch der Charm ein bisschen verloren ging, nicht aber das Hörvergnügen als solches.

Der neue Newsblock

Diese Idee finde ich persönlich hervorragend. Durch den Newsblock kann sich der Hörer die 30 – 40 Minuten Podcast einstimmen und erhält so weiterführendende Informationen zu Themen, die schon in den vorangegangenen Sendungen besprochen wurden. Man kann wieder als Hörer in die Gruppe einsteigen und gewinnt durch einen „Achja,-da-war-ja-was“-Effekt sofort wieder eine Beziehung zu den Sprechern.

Sport ist Mord

Natürlich nur im übertragenen Sinne gemeint, denn mit Sport im Sinne von Fußball kann ich persönlich nichts anfangen. Dennoch glaube ich, dass man sich in einem Podcast der sich um eine Männergruppe formiert, unbedingt auch Fußball ansprechen muss, gerade wenn die Protagonisten selbst Freunde des Sports sind.  Nur weil mir „Fussi“ am Allerwertesten vorbei geht, kann das kein Kritikpunkt im eigentlichen Sinne sein. Die weniger gut gelungene Imitation von Kalli, hätte nicht unbedingt hätte sein müssen… Aber was macht man nicht alles, wenn das Becks dann schon zu Koppe steigt 😉

Ungezwungenheit und Interessantes

Sehr interessant und hörenswert war für mich der Teil in dem Patrick von den unterschiedlichen Aufnahmemöglichkeiten und Techniken erzählte. Ich glaube, dass diese Art der Hintergrundinformationen1 sicherlich für den Otto-Normal-Verbraucher sehr interessant sind und kurzweilig erscheinen. Die Ungezwungenheit der Sprecher in Bezug auf kritische Themen muss ich hoch anrechnen, denn es ist nicht selbstverständlich, dass man sich heute über den Islam, bzw. der Phonetik des Wortes lustig macht.

Die Blogger unter den Hörern erfahren, dass man mit wenigen unbedarften niedergeschriebenen Worten, Eigen- oder Spitznamen schnell mal ein kleines Vermögen verlieren kann. Ich für meinen Teil hätte eigentlich gedacht, dass Personen wie Ellak Regen doch irgendwie cooler sind… Aber wie sagte meine Oma schon: „Man guckt den Menschen nur vor den Kopp, nicht innen Kopp!

*Pling*

Da ich diese Sendung im Auto von OWL nach Hamburg gehört habe muss ich doch eines noch loswerden…2 Bitte, bitte plingt Eure Flaschen nicht direkt vor den Mikrophonen, bei 200 km/h auf der Bahn plötzlich einen Hörsturz zu erleben ist nicht lustig 😉

Fazit

Im Ganzen eine sehr gelungene Sendung, die Lust auf mehr macht und hoffnungsvoll auf den 13.9. schauen lässt, denn dann soll die nächste Sendung produziert werden.

  1. Hier sind auch die Definitionen von Soap und TeleNovella zu nennen. []
  2. MP3-fähiges Autoradio von Medion mit integriertem USB-Port und SD-Kartenleser … []