Kategorie: Bildung

  • Beruhigende Hintergrundbeschallung zum Denken

    Beruhigende Hintergrundbeschallung zum Denken

    Ich mag es, Ruhe um mich zu haben, wenn ich Dinge durchdenke oder aber neue Sachen entwickle. Ablenkung kann ich dann nur selten gebrauchen. Hin und wieder gelingt es mir aber nicht, richtig in oder an die Arbeit zu kommen. Um dann den Fokus zu bekommen, habe ich drei Strategien für mich entwickelt, die ich je nach Tagesform anwende.

    Ein Track in Dauerschleife

    Um in einen Zustand zu kommen, in dem ich einfach beginne, die Dinge abzuarbeiten, ohne mich viel ablenken zu lassen, lasse ich gerne nur einen einzigen Track in einer Dauerschleife laufen. Immer und immer wieder. Dieses Musikstück muss natürlich der Situation angepasst sein.

    Wenn ich zum Beispiel Kraft und Energie brauche, um Dinge zu sortieren oder wegzuarbeiten, dann kann es gerne mal DubStep sein. ((Hin und wieder gibt es auch mal ein Goa/Psytrance-Set, da hört sich sowieso alles gleich an. 😉 )) Wenn es um Denkaufgaben geht, bei denen ich einen klaren Geist brauche, dann bin ich mehr in der Richtung Kitaro oder Jean Michelle Jarre unterwegs.

    Das Gehirn hat recht gute Filtermechanismen. Durch die immer wieder gleichklingende Beschallung werden die Töne wahrgenommen, die Musik wird ausgeblendet und das Hirn geht in eine Art Autopilot. Besser kann ich es leider nicht beschreiben und das ist auch höchst unwissenschaftlich, sondern reine anekdotische Evidenz.

    TIBETHintergrund mit mynoise

    Manchmal darf es keine Musik sein, die mein wirres Hirn braucht und dennoch sind Hintergrundgeräusche erwünscht. Da hilft der Service von myNoise.net. Es handelt sich um eine Sammlung qualitativ hochwertiger Geräuschkulissen, die aktiv die Mischung ändern können und so für ein angenehmes dynamisches Ambiente sorgen. Hier ist vieles wählbar von Dauerregen, über Kaminfeuer, bis hin zu Klangschalen und Uterus-Geräusche.

    Diesen Service nutze ich gerne, wenn ich Ruhe brauche, diese aber Momentan nicht zur Verfügung steht: rasenmähender Nachbar, spielende Kinder etc. Die neue Geräuschkulisse ist ja selbst gewählt und somit kein Lärm im Sinne der Definition meiner grauen Zellen, sondern „nur“ ein Werkzeug und als solches wird sie genutzt.

    Ein Stück für eine Arbeit

    Im Moment höre ich „Die Moldau von Smetana“. ((Auch in Schleife, wenn ich in 15 Minuten nicht fertig sein sollte und im Moment sieht es danach aus.)) Das ist das Lied, was ich immer höre, wenn ich einen Beitrag hier im Blog verfasse.

    Mein Gehirn hat gelernt: „Wenn die Musik erklingt, dann hau in die Tasten und lasse deinem Schreiben freien Lauf.“ Auch das funktioniert super! Auch hier gehe ich in einen Automodus über, der aber zielgerichtete Fähigkeiten in mir weckt.

    Leider habe ich noch keine andere Situationen, in denen ich ein ähnliches Vorgehen etabliert habe.

    • Wie kommst Du in den Arbeitsmodus?
    • Helfen Dir Musik und Geräuschkulissen?
  • Besser als rumsitzen…

    Besser als rumsitzen…

    Keine Angst, ich bin kein Buddhist im heiligen Krieg, der die Menschheit zum Meditieren zwingen will. Es geht viel mehr um ein Bewusstsein für das Nutzen von Zeit.

    Sicherlich kennt der eine oder die Andere das Phänomen, dass man sich einfach mal auf die Couch legt und nichts tut – auch wenn der Schreibtisch voll ist, die Küche aussieht wie nach einem Kochduell, das Bad mal wieder einen Wischmopp sehen könnte oder andere Arbeit auf einen wartet. Spontan zieht man sich nur eine Folge der Lieblingsserie rein, aus der dann aber doch eine Ganze Staffel auf DVD oder Netflix wird, das eine Kapitel im Buch endet plötzlich mit den ersten Seiten des zweiten Teils der Romanreihe und aus dem 15-minütigen Powernap werden 2 Stunden Mittagsschlaf. Die Zeit wurde „mal für sich“ genutzt und man kann während des Daseins als Tagedieb die harte Realität verdrängen.

    Aber sobald sich der Fokus wieder auf diese Realität richtet, kommt es: Das schlechte Gewissen. Die ganze Erholung, das Für-sich-sein, das Gönnen ist plötzlich hinweg. Null und nichtig. Sogar noch mehr: es hat sich durch diese Aktion ein viel schlechteres Gefühl in einem aufgebaut, als es vor der Entspannung gewesen war.

    Der Unterschied zwischen der im obigen Sprichwort genannten „Meditation“ und dem „Rumsitzen“ ist der, dass man die Meditation bewusst erlebt. Sich bewusst dafür entscheidet. Bewusst nichts machen (will (oder eben nicht will)).

    Ein weiterer Punkt, der das Meditieren vom Rumsitzen unterscheidet, ist die Planung. In der Regel plant man die Meditation in seinen Alltag ein und hat somit einen anderen (höheren?) Stellenwert, als das auf der Couch lungern. Wenn ich nun aber nicht meditieren kann oder möchte, dann kann ich mir diese Ruhe auch anderweitig holen.

    Es gibt Menschen, die Trinken die erste Tasse Kaffee am Tag immer stehend am Fenster. Oder Menschen, die genau eine Sendung am Abend gucken, bevor die Arbeit zu Hause losgeht. Wieder andere gehen morgens eine große Runde mit dem Hund oder treiben schon Sport oder Ähnliches. Im Grunde ist alles möglich, wichtig ist aus meiner Sicht nur die echte Planung des Ganzen und das Begehen des Aktes mit Bewusstsein: Also ganz im Hier und Jetzt sein.

    Auf die Effekte des Meditierens kann und will ich hier gar nicht eingehen. Es geht mir hier in diesem Artikel nur darum, Ruhe und Entspannung im Alltag als Ritual zu etablieren, damit sie genossen werden kann. Wenn ich mir diese Pausen nur dann nehme, wenn ich schon gar nicht mehr anders kann und mein Körper sich schon mannigfaltig zur Wehr setzt, ist es a) zu spät und b) hält die Erholung nach der Erholung bleibt nur  kurze Zeit.

    Gerade in einem Beruf in denen viele Sozialkontakte zum Alltag gehören, in denen eine Pause in der Regel mit Fachgesprächen und dem Hetzen von einem Raum in den anderen verbunden ist und Stille häufig nicht anzutreffen ist, ist das bewusste Aushalten von Stille von hoher Wichtigkeit, um sich in einen Ruhepol zu begeben, aus dem Energie geschöpft werden kann.

    • Wie schafft Ihr Euch Ruhe in Eurem Alltag?
    • Habt Ihr Rituale zur Ruhe?

     

     

     

  • Die beste Satire schreibt das Leben – Sonneborn

    Satire, gerade wenn es sich um politische Satire handelt, ist dann gut, wenn man als Zuschauer oder Zuhörer nicht mehr weiß, ob man lachen oder weinen soll. Wenn aber ein Satiriker die Satire mal ausnahmsweise nicht selbstgefällig zum Stilmittel erhebt, sich einfach auf den Boden der Tatsachen begibt, einem als Zuschauer kein einziges Lächeln über die Lippen kommt und man sich die Tränen bedächtig aus dem Augenwinkel streicht, dann weiß man, es ist Zeit zu handeln.

    Es ist unglaublich! Mir fehlen tatsächlich alle Worte, dieses Geschehen würdigend zu kommentieren.

  • Das erste Mal

    Inklusion ist das Stichwort, das seit einiger Zeit in aller Munde ist, wenn man sich im schulischen Kontext aufhält. Für die Einen ((Sicherlich häufig auch unausgesprochen)) ein Schreckensgespenst, dass nicht nur die Begegnung mit Menschen mit Behinderung als Angst hat, sondern auch Unsicherheiten im Umgang damit und für die Anderen ein Weg zur einer pluralistischen, lebensbejahenden Gesellschaft.

    Schule wird in vielen Fällen vor Herausforderungen gestellt, die es in der Regel im Kollegium zu lösen gilt. Aber nicht nur der Umgang auf der organisatorischen Ebene ist für alle neu, sondern auch der Umgang von Mensch zu Mensch.

    Das folgende Video zeigt diesen Umgang von Mensch zu Mensch. Häufig beginnt es mit einer Schockstarre und endet mit Umarmung, Handschlag und Nähe. Das Video ist von der Aktion Mensch und ist natürlich nichts anderes als Werbung für die – aber gut gemacht.

     

     

  • Digitale Whiteboards – wem nützen sie?

    Digitale Whiteboards – wem nützen sie?

    Ich liebe es neue Technik zu besitzen, zu nutzen und damit zu spielen. Ich liebe es, in einer Zeit zu leben, in der wir durch den Fortschritt der Technik vieles vereinfachen können. Es gibt jedoch einige Dinge, die sind gut gedacht, aber bei weitem nicht oder schlecht einsetzbar. Ich hatte das mal am Beispiel von Ebooks verdeutlicht. Nun ist mir ein anderes Ungeheuer in der digitalen Welt der Schulen aufgefallen: Das digitale Whiteboard.

    In vielen beruflichen Schulen Schleswig-Holsteins ersetzen diese Geräte die herkömmliche Tafel und im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen werden sie neu angeschafft. Aber jetzt mal Hand aufs Herz, was bringen die Teile, außer, dass es augenscheinlich zum guten Ton gehört, diese zu besitzen? Welchen didaktischen Mehrwert haben die digitalen Whiteboards? Warum lernen Schülerinnen und Schüler besser oder mehr, wenn diese Geräte im Klassenraum stehen?

    In persönlichen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen bin ich bis heute noch nicht überzeugt worden, dass diese teuren Spielzeuge tatsächlich für mehr oder unter Umständen einen besseren Lernerfolg bei den Schülerinnen und Schüler sorgen. Ich möchte meine Sichtweise auf die digitalen Whiteboards mal in recht zugespitzten, aber im Kern so gemeinten Ausführen darstellen:

    • Gerät durch den Einsatz des digitalen Whiteboards nicht wieder die Lehrperson in den Fokus des unterrichtlichen Geschehens? Sicherlich kann und muss hier argumentiert werden, der Einsatz des Werkzeugs läge den Fokus fest! Aber Hand aufs Herz – wenn man sich erst einmal in ein neues Spielzeug eingearbeitet hat, dann will man es doch nicht wieder aus der Hand geben.
    • Ad absurdum führt das Ganze, wenn die Klassenzimmer dann eine „normale“ Tafel (für die „ewig Gestrigen“), einen TFT-Bildschirm (für DVD und Video), ein digitales Whiteboard und eine viel zu kleine Projektionsfläche für den Tageslichtprojektor hat. Und das alles an der Wand hinter dem Pult!
    • Wenn ich eine kurze Notiz (z. B. Eine URL?) notieren möchte, die für Schülerinnen und Schüler relevant ist, muss ich dann erst den Rechner hochfahren, unter Umständen auf Updates, die noch eingefahren werden, warten, darauf hoffen, dass alles mit dem Netzwerk funktioniert, damit auch mein Profil geladen wird und dann erst mit einem Pseudostift die Nachricht verfassen? Ist der Aufwand nicht ein bisschen hoch?
    • In manchen Schulen darf man nicht mit einem Whiteboardmarker auf der Tafel schreiben oder sein eigenes Gerät nicht anschließen. Stichwort:BYOD. Muss ich mich also wieder auf ein alternatives Betriebssystem einlassen, dessen Eigenheiten kennen und lieben lernen? Gibt es die Software (in der Regel keine OSS) auch für mein Betriebssystem?
    • Auch die grünen Tafeln können bei einem besonderen Lichteinfall mal blenden. Aber sobald es draußen heller wird (Stichwort: Sommer), sind viele der Beamer der digitalen Whiteboards nicht in der Lage, ein sichtbares Bild zu projizieren.
    • Muss man wirklich darauf stolz sein, dass man nun verstanden hat, wie man mit dem Geodreieck virtuell umgeht, wenn ich doch das Ganze auch in echt haben kann? Entweder in groß an der Tafel oder in klein mit einer Dokumentenkamera?
    • Werden die digitalen Whiteboards in der Regel  nicht eher nur als teurer Beamer genutzt?

    Ich finde die Technologie der digitalen Whiteboards hoch interessant und freue mich an den technischen Errungenschaften. Es muss aber ganz klar dargestellt werden, dass nicht alles, was technisch möglich, auch sinnvoll ist. Mir geht es auch nicht um ein: „Früher-war-alles-besser„, sondern um ein: „Zeig-mir-den-Vorteil-für-meinen-Unterricht.“ – und den hat mir noch keiner zeigen, erklären oder demonstrieren können.

    Welche Geräte für mich einen echten Mehrwert hätten, wären Dokumentenkameras im Unterricht, so dass nicht nur Hefte, Bücher und Abbildung unkompliziert für alle zugänglich gemacht werden könnten, sondern auch Aufzeichnungen der Schülerinnen und Schüler zur Diskussion gestellt oder Wege der Lehrperson sichtbar gemacht werden können.

    Wie seht ihr das?

    • Habt ihr diese Tafeln bei Euch in den Schulen?
    • Nutzt ihr die Teile?
    • Wenn ja wie?
    • Was kommt bei den Schülerinnen und Schülern an?
    • Wäre das Geld irgendwie besser ausgegeben?
    • Überzeugt mich vom digitalen Whiteboard!!!