Autor: MAWSpitau

  • Von KDE zu GNOME …

    … und zurück.

    Am Wochenende habe ich mal einen Ausflug über den Tellerrand gewagt und mir GNOME installiert. Ich wollte damit auch produktiv arbeiten, aber das ging leider nicht so, wie ich es wollte.

    Eindruck von Gnome

    Der Eindruck von Gnome war eigentlich ein guter. Es sieht lecker aus und macht einen schlanken schnellen Eindruck. Einzelne Programme integrieren sich gut in die Desktop-Umgebung, aber leider konnte man bei weitem nicht so viel Einfluss auf die Anwendungen nehmen, wie bei KDE – jedenfalls nicht, ohne einen Texteditor in die Hand zu nehmen.

    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Netbook-Variante von Gnome, die macht einen schlanken Fuß und lässt sich einfach und sauber bedienen.

    Warum zurück zu KDE?

    Auf der einen Seite fühle ich mich bei KDE einfach zu Hause. Ich weiß, wo ich was einstellen muss und kann fast blind die Desktop-Umgebung bedienen. Auf der anderen Seite bietet Gnome nicht so komfortable Werkzeuge, wie KDE. Als Beispiele sind hier choqok, krusader, kopete und quassel zu nennen. Es gibt für einiges zwar Äquivalente, aber diese sind nicht so gut in der Funktion oder der Bedienbarkeit.

    Außerdem hat der PIM „Evolution“ eine eigenwillige Handhabung, wenn es darum geht, HTML-E-Mails zu beantworten. Es hat Minuten gedauert, bis ich alles so kopiert habe, bis ich richtig zitieren konnte.

    Was ich an KDE nicht mag

    Warum wollte ich überhaupt mal wechseln?

    Im Moment geht mir akonadi ziemlich auf den Wecker. Mal funktioniert es, mal nicht und mal nur halb.

    Außerdem kann ich nicht verstehen, wieso das Adressbuch zwar Verteilerlisten anbietet, diese aber mal speichert und mal nicht – und wenn sie dann gespeichert sind, dass kmail da nicht daraufzugreift, bzw. versucht die E-Mail an „Testgruppe@localhost“ zu verschicken. Das nervt! ((Ja, ich gebe zu ich habe schon den neuen RC von Kubuntu installiert und meckere somit nicht herum. Aber ich hoffe, dass es nach der Veröffentlichung besser wird.))

    Warum nicht Gnome und einige Applikationen von KDE nutzen?

    Weil mein Bauch sagt: „Mach das lieber andersherum!“ Eine andere Begründung gibt es wohl nicht.

    Hinweis

    Dieser Artikel soll KEINEN Flamewar entfachen! Es handelt sich einfach um eine rein subjektive Erfahrung von mir! Dennoch freue ich mich auf eine anregende und gegenseitig befruchtende Diskussion, sollte der Bedarf dazu sein.

  • Gelesen: Lernen und Gehirn – Ralf Caspary

    Ein kleines Taschenbuch, was es in sich hat. Es beinhaltet zehn Aufsätze von Neurowissenschaftlern, die ihr Fachgebiet in die Schule bringen wollen.

    Ein einfaches Prinzip

    Der Ansatz ist eigentlich einfach. Wenn ein Mechaniker nicht weiß, wie ein Motor funktioniert, dann wird er auch nicht in der Lage sein, ein KFZ zu reparieren oder aufzubessern. Wenn man dieses Beispiel in die Schule transferiert, dann sollte ein Lehrer wissen, wie das Gehirn funktioniert, damit die SuS etwas lernen, weiß er dieses nicht, dann kann er den Unterricht auch nicht effizient vorbereiten.

    Nun ist es aber bei einem Motor einfacher, diesen zu verstehen. Im Zweifel kann ich diesen zerlegen, wieder zusammensetzen und versuchen, ihn dadurch zu verstehen. Beim Gehirn wird das schon wieder schwieriger. Man kann es zwar nach dem Tode anschneiden, aber lernen tut man dabei über die Funktionsweise nicht allzu viel.

    Ob das alles so stimmt…

    Auch wenn sich viele Neurowissenschaftler mittlerweile einig sind, wie das Gehirn lernt, bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn es handelt sich bei den Theorien um Modelle. Diese können zwar durch moderne Messtechniken unterstützt werden, aber sicher kann man sich nie sein.

    Was hat das Buch gebracht

    Dennoch hat das Buch viele Denkanstöße geliefert, die es sich lohnt zu verfolgen. Natürlich sind keine Rezepte enthalten, nach denen man den Unterricht abhalten muss und dann klappt alles. Denken und umsetzen muss man schon selbst. 🙂

    Auch wenn unser „Motor“ nicht gänzlich entschlüsselt ist, hilft es ungemein, sich die Theorien über die Funktionsweise anzueignen, um sich selbst ein Bild zu machen und die Theorien in der Praxis bestätigt zu sehen … oder eben nicht.

    Subjektive Note: 2+

  • Einmal Wien und laaaaangsam zurück

    Ja, auch ich war von dem Vulkan, dessen Namen ich hier nicht schreiben werde, seiner Asche und den Auswirkungen auf den Flugverkehr betroffen. Letzte Woche war ich mit meiner Frau in Wien, um die Seele ein bisschen baumeln zu lassen.

    Aus dem Hinflug, der auf Grund guter Wetterverhältnisse nur 1:10h ((Geplant waren 1:30h.)) gedauert hat, wurden aus dem Rückweg über 12h im ICE! Wir hätten am Samstag zurück fliegen sollen, da es aber keine Sitzplatzreservierungen mehr für die Züge am Samstag gab, haben wir uns entschieden, eine Nacht länger zu bleiben und einen Zug am Sonntag zu nehmen. In den Zügen haben wir nette Menschen kennen gelernt, mit denen man sich Zeit vertrieben hat. Wir waren nach jedem Umstieg froh, dass wir Sitzplatzreservierungen hatte, denn die Züge waren sehr voll und wir mussten jedes Mal unseren Sitzplatz einfordern.

    Literatur und Hilfsmittel

    Auch dieses Mal haben wir die Stadt wieder mit einer Mischung aus dem NATIONAL GEOGRAPHIC Spirallo Reiseführer Wien und dem Moleskine City Notebook Wien erkundet. Beides zusammen ist ein wahres Dream-Team bei Städtereisen. Der Reiseführer schlägt für mehrere Tage Routen vor und liefert immer nur Kartenauschnitte zur Orientierung. Das Moleskine hat eine übersichtliche Straßenkarte und einen U-Bahn-Plan, so dass man mit dem kleinen immer gegen das Verlaufen gewappnet ist. Besuchte Örtlichkeiten notiert man dann im Moleskine, damit man diese auch wiederfindet, sollte man mal zurückkehren.

    Wien als Stadt

    Man hat den Eindruck, den Touristen wird immer nur das ewig gestrige Wien geboten und die Stadt versucht alles Mögliche, dieses angestaubte Image loszuwerden. An jeder Ecke gibt es einen McDonald’s, Burger King oder Starbucks und in geschichtsträchtigen Gebäuden werden Swingerclubs untergebracht. ((Das sagte jedenfalls der Reiseleiter auf unserer Stadtrundfahrt.))

    Die Stadt hat einige Prachtbauten zu bieten, die es sich lohnt zu besuchen. Typisch für diese Gebäude scheint es zu sein, dass die Wiener jedes Gebäude zu erst nicht mögen und gegen den Bau protestieren, nach einigen Jahren diese dann aber zu schätzen lernen und sie als Teile der Stadt akzeptierten.

    Eine weitere Besonderheit ist, dass die Wiener zu jeder erdenklichen Thematik ein Museum auf die Beine stellen. So viele Museen an einer Stelle geballt, kann man selten betrachten. Das eigenartigste Museum, welches wir auf unseren Streifzügen sahen, war das Gulasch-Museum, welches sich bei genauerem Hinsehen, aber als Café herausstellte. Wir haben uns lange im Haus der Musik aufgehalten und dort nicht nur das Silvesterkonzert der Philharmonie in Teilen genossen, sondern auch Experimente zum Schall mitgemacht und uns über die klassischen Komponisten informiert, die in Wien gelebt haben.

    Google in Wien

    Durch einen Zufall haben wir die Fahrzeuge in Wien gesehen, die allem Anschein nach dafür sorgen, dass Wien demnächst auch in maps.google als streetview auftaucht.  Die Fahrzeuge haben dort nur geparkt, weil wahrscheinlich das Wetter zu schlecht für gute Aufnahmen gewesen wäre.

  • Musik mit Bällen

    „Ich lasse mal ein paar Bälle und andere Gegenstände vor einer Mauer fallen, nehme das mit einer Kamera auf und schneide es so zusammen, dass ein Rhythmus  zustande kommt.“

    Auch wenn ich nicht weiß, was ein Mensch eingenommen haben muss, um auf solche  Gedanken zu kommen, finde ich das Video toll. Man weiß erst nichts damit anzufangen, aber dann macht es doch Laune zuzuhören.

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  • Gelesen: Der Zeuge – Daniel Silva

    Wieder einmal dem Vorschlag eines ehemaligen Kollegen folgend, habe ich auch dieses Mal ein Buch in Urlaub gelesen, welches in der Stadt spielt, in der der Urlaub stattfand. Da wir in Wien abgestiegen sind, schlug mir, das heißt meiner Frau, eine Fachkraft im Buchhandel das Buch Der Zeuge von Daniel Silva vor. Da für mich nur zählte, wo die Geschichte spielt, entsprach das Buch den Kriterien 😉

    Es handelt sich um einen Thriller, der in Wien startet und dann in verschiedenen Städten weiter erzählt wird. Dieser Agenten-Thriller hat alles, was das Klischee eines Agentenbuches vorschreibt: eine Verschwörung um den Holocaust, eine verschiebbare Buchwand, mehrere Geheimdienste, Geheimidentitäten und eine Liebesbeziehung. Die recht spannende Geschichte liest sich gut, ist aber in vielen Fällen vorhersehbar. Zum großen Teil regt das Buch zum Weiterlesen an und man kann es nur schwerlich aus der Hand legen. Die oben genannten Klischees trüben das Leseerlebnis dann aber doch, weil es schon fast einer Persiflage nahe kommt.

    Außerdem ist dem Autor ein großer Fauxpas passiert; vielleicht ist es aber auch eine weitere Verschwörungstheorie, die ich nicht verstanden habe 😉 Silva legt in seinem Buch Bergen-Belsen kurzum nach Polen. Ich hätte das auch fast geglaubt, denn ich bin ja bekennender Orientierungslegastheniker, aber ich bin  schon einige Male an der Autobahnabfahrt Bergen-Belsen vorbeigefahren und ich war noch nie in Polen – da kann also  etwas nicht stimmen.

    Subjektive Meinung: 2-