BYOD ist ja in aller Munde, wenn es um die Digitalisierung der Schule und des Unterrichts geht. Nicht alle Schulen können oder wollen sich teure und alle Jahre wieder zu aktualisierende Hardware leisten. Somit sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Hardware selbst mit in die Schule bringen. Was aber, wenn die Schülerinnen und Schüler das wirklich tun?
Handys abgeben
Wenn in der Schule von heute eine Klassenarbeit ansteht oder eine Klausur geschrieben werden soll, werden in der Regel die Mobiltelefone der Schülerinnen und Schüler eingesammelt. Schnell per WhatsApp während der Klausur kommunizieren kann bei der einen oder anderen Aufgabe helfen.
Ich selbst hatte auch schon den Fall. Ein Schüler hatte Bilder von den im Unterricht genutzten Arbeitszetteln gemacht und wollte diese nutzen, um eine bessere Klausur zu schreiben.
Sicherlich ist auch die Wikipedia eine gute Anlaufstelle, um mal eben Informationen zu einem Fachgebiet zu bekommen.
Und nun mal Hand aufs Herz: Kann man es den Schülerinnen und Schüler verübeln? Wir mussten Spicker noch per Hand schreiben. Klein und leserlich – und wenn man das gemacht hat, brauchte man diesen gar nicht mehr, weil man alles nochmals durchgearbeitet und auf das Wesentliche reduziert hat. Und so etablierte sich eine wunderbare Klausurvorbereitungsstrategie… Wie auch immer – zurück zum Thema!
Nun wägt man sich in Sicherheit, wenn die Telefone eingesammelt wurden, dass die Schülerinnen und Schüler weder auf die selbsterstellten Daten, noch auf das Netz oder die anderen Mitschülerinnen und Mitschüler Zugriff haben. Mit den neuesten Gadgets ist das aber ein Trugschluss!
Das Handy am Handgelenk
Es gibt auf dem Markt mittlerweile einige sogenannten Smartwatches. Diese bauen eine Verbindung mit dem Mobiltelefon auf und man hat über ein kleines Display am Handgelenk auf viele Daten, die auf dem Telefon gespeichert sind, Zugriff und man kann viele Apps benutzen. Ob das Mobiltelefon der Lernenden nun in deren Tasche oder auf dem Pult der Lehrperson liegt, macht keinen Unterschied mehr.
Damit das Schummeln sich im hohen Maße effizient vonstattengeht, gibt es bereits eigens dafür entwickelte Apps:
Spickzettel 4.0: Britische Lehrer klagen über Schummel-Uhren https://t.co/YfnxXVQp6n via @SPIEGELONLINE
— Stefan Schwarz • BRB (@swarzste) March 7, 2016
Das kannst Du tun, um den Missbrauch der Uhren einzuschränken
Hier ein paar Punkte die Du beachten kannst, um dich gegen den Betrug durch Smartwatches zu sichern:
- Handy ausmachen – Die Schülerinnen und Schüler müssen das Mobiltelefon nicht nur abgeben, sondern auch ausmachen. Dann ist kein Zugriff mit der Uhr mehr möglich. Achtung: Ziemlich gewiefte Schülerinnen und Schüler geben auch ein Zweithandy ab und wenn das aus ist, bringt das auch nichts. 😉
- Uhrenkontrolle – Die Handyuhren sehen in der Regel noch recht klobig aus und haben in den meisten Fällen ein dunkles Display. Erst wenn man den Arm zum Lesen der Uhr bewegt, nehmen Sensoren diese Bewegung wahr und schalten das Display ein. Achtung: Die Displays können hochauflösend sein und mit sogenannten Themes versehen sein, so dass das Ziffernblatt nahezu wie eine normale Uhr aussehen kann. (Bilder zu den verschiedensten Smartwatches, um sich einen Überblick zu verschaffen.)
- Gute Aufgabenstellungen – Wenn die Aufgaben in der Klassenarbeiten nicht nur reproduktives Wissen abfragen, sondern auch Querverbindungen gezogen werden müssen, helfen die Informationen, die auf dem Handy oder im Netz gespeichert sind auch nicht wirklich weiter.