Gelesen: Das hier ist Wasser – David Foster Wallace
In einem meiner Seminare hat ein Teilnehmer dieses Buch empfohlen. Da es sich in der Tat interessant anhörte, habe ich es auf meine Amazon Wunschliste geparkt und kurze Zeit später hat mir ein Gönner dieses Buch zukommen lassen.
Das Buch ist eigentlich gar kein Buch, sondern eine Abschlussrede von David Foster Wallace für die Absolventen des Kenyon College 2005. Der erste Teil beinhaltet die deutsche Fassung, der zweite Teil das englische Original. Ich habe bisher nur die deutsche Fassung gelesen.
Abschlussreden sind häufig nur eine Ansammlung von Aphorismen und Anekdoten, die den Absolventen zeigen sollen, dass Sie ihren Weg gehen sollen und dass nun endlich der Ernst des Lebens1 beginnt.
Diese Abschlussrede ist anders. Sie lädt die Hörerinnen und Hörer (und nun auch die Leserinnen und Leser) dazu ein, den alltäglichen Autopiloten des Erwachsenseins auszuschalten und wieder bewusst am Leben teilzunehmen, Entscheidungen zu treffen und sich seiner Verantwortung sich selbst gegenüber – und damit auch der Gesellschaft und der Welt – zu stellen. Auf eine berührende metaphorische Art und Weise wird an der Welt, wie sie zu sein scheint, gerüttelt.
Ob man nun diese Rede tatsächlich in einem Buch vermarkten muss oder ob es nicht auch ein PDF in allen möglichen Sprachen getan hätte, ist nur durch die Frage nach dem kapitalistischen Streben der Beteiligten zu beantworten und wird hier nicht diskutiert.
Da es zu kaufen ist, ist es in schönes Buch, welches als Mitbringsel oder als kleines Buchgeschenk sicherlich gerne gesehen wird.
Subjektive Note: sehr gut
- Kindergarten, Schule, weiterführende Schule sind ja nur immer am Anfang der Ernst des Lebens. [↩]
Gelesen: Gefühlte Zeit – Marc Wittmann
Wenn man älter wird vergeht die Zeit schneller und wenn man etwas Spannendes tut, was einen leicht überfordert, auch. Sollte man aber etwas tun müssen, was einem keine Laune bringt, dann vergeht die Zeit langsamer.
Das ist die Quintessenz des Buches Gefühlte Zeit von Marc Wittmann. Also: Diese Alltagsweisheiten hauen mich nicht vom Hocker! Ich habe das Buch dennoch durchgelesen und tatsächlich nicht mehr Informationen gefunden. Sicherlich wird hin und wieder auf die Hintergründe eingegangen, warum diese Phänomene so sind wie sie sind, dass hilft mir in meinem Alltag nicht weiter und eine echte Erkenntnis stellte sich auch nicht ein.
Meine Empfehlungen endlich für alle verfügbar
Ich hab mich dazu entschieden, hier im Blog auch eine Liste zu führen, in der ich nicht nur die Bücher, die ich gelesen habe rezensiere (Kategorie: konsumiert), sondern auch eine Seite einzurichten, auf der ich die Bücher aufliste und Du sie bei Gefallen sofort käuflich erwerben kannst. Dazu habe ich eine Menge an Amazon-Links gesammelt und eingestellt.
Wenn Du auf der Seite keine Bücher sehen solltest, liegt das wahrscheinlich an einem AdBlocker oder einem anderen Werkzeug, dass Inhalte von Amazon blockiert. Ich mag AdBlocker auch und nutze sie ständig, dennoch habe ich mich entschieden, hier Amazon-Affiliate-Links aufzunehmen. Es ist zum Einen eine einfache Methode, die entsprechenden Bücher zur Verfügung zu stellen und zum Anderen kannst Du direkt klicken und kaufen.
Außerdem bekomme ich ja auch einen kleinen Obolus von Amazon, wenn Du von etwas bestellst. Damit kann ich weitere Bücher kaufen, lesen uns rezensieren. Quasi eine Win-Win-Situation.
Wenn Du nicht bei Amazon bestellen möchtest, hast Du dennoch eine Übersicht über meine Buchempfehlungen und kannst zum Beispiel Bücher gebraucht bei buchpreis24.de kaufen. Wenn Du das Buch dann gelesen hast und es Dir gefallen hat, kannst Du gerne auf meinem Wunschzettel vorbeischauen. 😉
Und nun genug dem Geschwafel und Buchtitel angucken: https://blog.spitau.de/empfehlungen
Gelesen: Der Narr von Eutin – Jürgen Vogler
Dick.
Viel zu Dick.
Und dann ein historischer Roman.
Das sind die Gründe, warum ich mir dieses Buch niemals selbst gekauft hätte. Schade – denn mir wäre eine kurzweilige Geschichte entgangen, die hier in der Gegend spielt und mit den Spielstätten sofort Assoziationen bei mir weckte. Da ich das Buch aber geschenkt bekommen haben, habe ich mich aus Respekt den Schenkenden gegenüber an das „Teufelswerk“ heran getraut. Auch die Begründung der Schenkenden, dass der Titel gut zu meinem im Netz genutzten Avatar passe und unter Umständen in Teilen auch zu meiner Person, weckte Interesse, die es zu stillen galt.
Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert von einem jungem Mann. Martin Seedorf ist Sohn eines Apothekers und hat hin und wieder mal Visionen von Dingen, die in der Zukunft passieren werden. Wer nun einen Roman erwartet, der ins Esoterische abdriftet und sich nur noch mit Hexen, Zauberern, Elfen und Feen beschäftigt, wird enttäuscht – und das ist auch gut so. Ich weiß nicht, ob ich dann tatsächlich weiter gelesen hätte.
Das Buch erzählt eine schöne Geschichte, mit vielen kleinen Details, die sprachlich so verblümt und direkt gleichermaßen sind, dass es einen in den Bann zieht, weiterzulesen. Martin Seedorf hat nicht nur die Gabe hin und wieder die Zukunft zu sehen, sondern ist schnell denkender, sprachlich gewandter und forscher Mann, der es schafft in der Hierarchie des Hofes aufzusteigen und sich einen Namen zu machen. Auch wenn diese Karriere nicht geplant war, erfüllt Martin die Rollen in die er schlüpfen muss hervorragend, ohne sein Wesen zu verändern.
Auch wenn ich bei den ersten Zeilen das Gefühl hatte, der Schreibstil sei ein wenige aufgesetzt, hat mich dieses Gefühl recht schnell verlassen. Ich nehme an, dass es daran lag, dass ich noch nie einen historischen Roman gelesen habe und irgendwie (bitte nicht genauer nachfragen) etwas anderes erwartet habe. Die Geschichte hält alles bereit, was man nur erwarten kann, Keilereien, Übersinnliches, Verschwörungen, Kriminalistik, Komik, etc. Außerdem lagen einige Entwicklungen des Romans auf der Hand und waren nicht weiter überraschend, wie zum Beispiel, dass in einem solchen Buch eine „verbotene Liebe“ nicht fehlen darf, die dem Protagonisten das Leben schwierig macht und ungesetzliche Entscheidungen getroffen werden müssen.
Alles in allem ein gelungenes Geschenk, das mir einige kurzweilige Zeit bescherte, mich in das 17. Jahrhundert katapultierte und mich am Leben der damaligen Bevölkerung hat teilhaben lassen. Fazit: Gute Unterhaltungsliteratur!
Subjektive Note: 2+