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Stress in meinem Beruf…

Auch ich möchte bei der Blogparade von Herrn Mess mitmachen. Er stellt die Fragen:

  • Welche Situationen im Schulalltag empfindest du persönlich als belastend?
  • Welche Strategien hast du dir zurecht gelegt, um mit derartigen Situationen zurecht zu kommen?

Herr Mess lädt alle, die Ihren Senf dazu beitragen wollen, ein, mitzumachen. Dann will ich mal, wenn ich meinen Senf zu geben darf, dann lasse ich mich nicht zweimal bitten.

Grundsätzlich habe ich mir folgende Sprüche als Leitsätze gemacht, wenn es um Stress geht:

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Beruhigende Hintergrundbeschallung zum Denken

Ich mag es, Ruhe um mich zu haben, wenn ich Dinge durchdenke oder aber neue Sachen entwickle. Ablenkung kann ich dann nur selten gebrauchen. Hin und wieder gelingt es mir aber nicht, richtig in oder an die Arbeit zu kommen. Um dann den Fokus zu bekommen, habe ich drei Strategien für mich entwickelt, die ich je nach Tagesform anwende.

Ein Track in Dauerschleife

Um in einen Zustand zu kommen, in dem ich einfach beginne, die Dinge abzuarbeiten, ohne mich viel ablenken zu lassen, lasse ich gerne nur einen einzigen Track in einer Dauerschleife laufen. Immer und immer wieder. Dieses Musikstück muss natürlich der Situation angepasst sein.

Wenn ich zum Beispiel Kraft und Energie brauche, um Dinge zu sortieren oder wegzuarbeiten, dann kann es gerne mal DubStep sein.1 Wenn es um Denkaufgaben geht, bei denen ich einen klaren Geist brauche, dann bin ich mehr in der Richtung Kitaro oder Jean Michelle Jarre unterwegs.

Das Gehirn hat recht gute Filtermechanismen. Durch die immer wieder gleichklingende Beschallung werden die Töne wahrgenommen, die Musik wird ausgeblendet und das Hirn geht in eine Art Autopilot. Besser kann ich es leider nicht beschreiben und das ist auch höchst unwissenschaftlich, sondern reine anekdotische Evidenz.

TIBETHintergrund mit mynoise

Manchmal darf es keine Musik sein, die mein wirres Hirn braucht und dennoch sind Hintergrundgeräusche erwünscht. Da hilft der Service von myNoise.net. Es handelt sich um eine Sammlung qualitativ hochwertiger Geräuschkulissen, die aktiv die Mischung ändern können und so für ein angenehmes dynamisches Ambiente sorgen. Hier ist vieles wählbar von Dauerregen, über Kaminfeuer, bis hin zu Klangschalen und Uterus-Geräusche.

Diesen Service nutze ich gerne, wenn ich Ruhe brauche, diese aber Momentan nicht zur Verfügung steht: rasenmähender Nachbar, spielende Kinder etc. Die neue Geräuschkulisse ist ja selbst gewählt und somit kein Lärm im Sinne der Definition meiner grauen Zellen, sondern „nur“ ein Werkzeug und als solches wird sie genutzt.

Ein Stück für eine Arbeit

Im Moment höre ich „Die Moldau von Smetana“.2 Das ist das Lied, was ich immer höre, wenn ich einen Beitrag hier im Blog verfasse.

Mein Gehirn hat gelernt: „Wenn die Musik erklingt, dann hau in die Tasten und lasse deinem Schreiben freien Lauf.“ Auch das funktioniert super! Auch hier gehe ich in einen Automodus über, der aber zielgerichtete Fähigkeiten in mir weckt.

Leider habe ich noch keine andere Situationen, in denen ich ein ähnliches Vorgehen etabliert habe.

  • Wie kommst Du in den Arbeitsmodus?
  • Helfen Dir Musik und Geräuschkulissen?
  1. Hin und wieder gibt es auch mal ein Goa/Psytrance-Set, da hört sich sowieso alles gleich an. 😉 []
  2. Auch in Schleife, wenn ich in 15 Minuten nicht fertig sein sollte und im Moment sieht es danach aus. []

Besser als rumsitzen…

Keine Angst, ich bin kein Buddhist im heiligen Krieg, der die Menschheit zum Meditieren zwingen will. Es geht viel mehr um ein Bewusstsein für das Nutzen von Zeit.

Sicherlich kennt der eine oder die Andere das Phänomen, dass man sich einfach mal auf die Couch legt und nichts tut – auch wenn der Schreibtisch voll ist, die Küche aussieht wie nach einem Kochduell, das Bad mal wieder einen Wischmopp sehen könnte oder andere Arbeit auf einen wartet. Spontan zieht man sich nur eine Folge der Lieblingsserie rein, aus der dann aber doch eine Ganze Staffel auf DVD oder Netflix wird, das eine Kapitel im Buch endet plötzlich mit den ersten Seiten des zweiten Teils der Romanreihe und aus dem 15-minütigen Powernap werden 2 Stunden Mittagsschlaf. Die Zeit wurde „mal für sich“ genutzt und man kann während des Daseins als Tagedieb die harte Realität verdrängen.

Aber sobald sich der Fokus wieder auf diese Realität richtet, kommt es: Das schlechte Gewissen. Die ganze Erholung, das Für-sich-sein, das Gönnen ist plötzlich hinweg. Null und nichtig. Sogar noch mehr: es hat sich durch diese Aktion ein viel schlechteres Gefühl in einem aufgebaut, als es vor der Entspannung gewesen war.

Der Unterschied zwischen der im obigen Sprichwort genannten „Meditation“ und dem „Rumsitzen“ ist der, dass man die Meditation bewusst erlebt. Sich bewusst dafür entscheidet. Bewusst nichts machen (will (oder eben nicht will)).

Ein weiterer Punkt, der das Meditieren vom Rumsitzen unterscheidet, ist die Planung. In der Regel plant man die Meditation in seinen Alltag ein und hat somit einen anderen (höheren?) Stellenwert, als das auf der Couch lungern. Wenn ich nun aber nicht meditieren kann oder möchte, dann kann ich mir diese Ruhe auch anderweitig holen.

Es gibt Menschen, die Trinken die erste Tasse Kaffee am Tag immer stehend am Fenster. Oder Menschen, die genau eine Sendung am Abend gucken, bevor die Arbeit zu Hause losgeht. Wieder andere gehen morgens eine große Runde mit dem Hund oder treiben schon Sport oder Ähnliches. Im Grunde ist alles möglich, wichtig ist aus meiner Sicht nur die echte Planung des Ganzen und das Begehen des Aktes mit Bewusstsein: Also ganz im Hier und Jetzt sein.

Auf die Effekte des Meditierens kann und will ich hier gar nicht eingehen. Es geht mir hier in diesem Artikel nur darum, Ruhe und Entspannung im Alltag als Ritual zu etablieren, damit sie genossen werden kann. Wenn ich mir diese Pausen nur dann nehme, wenn ich schon gar nicht mehr anders kann und mein Körper sich schon mannigfaltig zur Wehr setzt, ist es a) zu spät und b) hält die Erholung nach der Erholung bleibt nur  kurze Zeit.

Gerade in einem Beruf in denen viele Sozialkontakte zum Alltag gehören, in denen eine Pause in der Regel mit Fachgesprächen und dem Hetzen von einem Raum in den anderen verbunden ist und Stille häufig nicht anzutreffen ist, ist das bewusste Aushalten von Stille von hoher Wichtigkeit, um sich in einen Ruhepol zu begeben, aus dem Energie geschöpft werden kann.

  • Wie schafft Ihr Euch Ruhe in Eurem Alltag?
  • Habt Ihr Rituale zur Ruhe?

 

 

 

ad astra – und ich spreche nicht von Bier

perarduraadastra

Immer, wenn wir uns verändern wollen, müssen oder sollen, müssen wir unsere Komfortzone verlassen. Das ist immer mit Anstrengung und Disziplin verbunden. Das gilt auch für Dinge, die wir lernen wollen.

Wenn wir Neues lernen möchte, dann müssen wir alten Pfade verlassen und Kraft aufwenden. Sicherlich: Das Ganze kann und darf auch Spaß1 bringen. Es ist aber nicht verkehrt, wenn es für die Schülerinnen und Schüler anstrengend ist – unhappy learning. Und damit meine ich nicht, einen lauten unorganisierten Unterricht, der auf Grund dessen anstrengend ist, sondern einen, der Energie bei den Schülerinnen und Schüler verbraucht, weil sie lernen.

Es geht in aller Regel im Unterricht nicht darum, dass die Schülerinnen und Schüler Spaß haben. Es geht darum, dass sie die Gelegenheit bekommen, etwas zu lernen, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, neue Sichtweisen oder neue Erklärungen kennenlernen und sich dieser unter Umständen annehmen.

Was nicht heißen soll, dass Unterricht keinen Spaß machen darf. Ganz im Gegenteil, wenn der Unterricht Freude macht und man sich im flow befindet, die Zeit nicht mehr wahrnimmt und denkt: „Ui, hat das schon geklingelt„, dann merkt man erst später, dass man von dem Unterricht geschafft oder groggy ist.  Es geht nicht darum, Schülerinnen und Schüler zu ärgern, sie vorzuführen und unsinnige2 Aufgaben bewältigen zu lassen!

Wie sieht das meine Leserschaft? Muss Unterricht Spaß machen? Muss Unterricht anstrengend sein? Sind das Widersprüche in sich?

P.S. „per ardura ad astra“ ist lateinisch und bedeutet: „Durch Schwierigkeiten3 zu den Sternen.

 

  1. Ich bevorzuge in der Regel den Begriff Freude. []
  2. Im Sinne von nicht-lernförderlich. []
  3. besser Härte oder Strebsamkeit []

Ich bleibe, wer ich bin…

 

Stillstand ist Rückschritt. Wenn man nicht einsieht, dass man auf dieser Welt immer wieder neue spannende Dinge entdecken kann, wird man irgendwann in seiner Vergangenheit gefangen sein und nur noch in dieser schwelgen. Die Entwicklung sollte das Einzige sein, was als fester Bezugspunkt gilt.

Das Problem ist nur, dass man gerne genau das macht, was man kann, weil man es eben kann. Sollte ich etwas Neues probieren, dann kann es auch schiefgehen – und wie stehe ich dann da? Was denken die anderen? Bekommt mein perfektes Bild Kratzer? Fehler sind dazu da, um gemacht zu werden.

Wir brauchen den Mut zur Veränderung, zu Fehlern, zum Scheitern, um uns zu entwickeln. Dem Einzigen, dem wir bei all diesen Dingen Rechtsschaft ablegen müssen, sind im Kern wir selbst. Wenn das Schülerinnen und Schülern klar wird, dass wir Fehler machen dürfen, dass wir dumme Fragen stellen dürfen, dass wir uns an unseren und den Fehlern anderer weiterentwickeln können, dann kann es zu echtem, verständnis- und erkenntnisförderndem Lernen kommen.

Tun die Schülerinnen und Schüler nur das was sie schon können, dann bleiben sie die, die sie sind.

  1. Wollen wir das wirklich?
  2. Was kann ich als Lehrperson tun, dass die Schülerinnen und Schüler Fehler bei sich und anderen positiv zulassen?