So, nun Butter bei die Fische… Taugt der Film oder nicht?! Ich habe mich ja schon über den Film ausgelassen, ohne dass ich ihn gesehen habe (Die Drei Fragezeichen… Die Dr3i… Der Film!), aber was ist denn nun dran an meinen Vorwürfen?
Jonas oder Jones?!
Dadurch das der Film auf den Originalgeschichten der „Three Investigators“ basiert, sind einige Ungereimtheiten zwischen den Bildern und der Sprache. Im Original heißen die Detektive nämlich:
- Jupiter Jones
- Peter Crenshaw
- Robert „Bob“ Andrews
und in den Büchern und den Hörspielden der Drei ??? in Deutschland sind die Jungens unter den Namen:
- Justus Jonas
- Peter Shaw
- Bob Andrews
bekannt. Und so passiert es, dass das Screenplay unterschiedlich zu der Synchronisierung ist. Peter und sein Vater werden zwar Shaw genannt, auf den Flugtickets steht aber Crenshaw. Auf dem Schild zum Schrottplatz von Justus’/Jupiters Onkel steht groß Jones drüber, obwohl Justus mit dem Nachnamen Jonas vorgestellt wird. Wenn man über diese Problematik nicht weiß, dann erscheint einem das Ganze schon recht komisch. Als Hörer der Hörspiele kennt man diese Problematik aber, da die drei Detektive in den neuen Hörspielen (Die Dr3i) auch die Namen der Originalserie tragen.
Dieses Problem kann also verwirren, muss aber nicht, denn es fällt wahrscheinlich nur dem auf, der die Problematik kennt.
Synchronstimmen
Bevor ich im Kino saß, habe ich irgendwo noch ein MakingOf gesehen und dort erfahren, dass Oliver Rohrbeck die Regie bei der Synchronisierung inne hatte und während eines Interviews, ein von mir kritisiertes Verfahren erklärte. Die Hörspielstimmen sind nicht als Synchronstimmen genutzt worden, damit man bei Hören der CDs/Kassetten nach dem Gucken des Films, nicht immer die Schauspieler vor Augen hat, sondern seinen Vorstellungen weiter folgen kann und die Vorstellung der drei in der Phantasie nicht zerstört wird.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die Entscheidung nur unterstützen kann. Nicht, dass die Hörspielstimmen nicht gepasst hätten, sondern dass man mit den Stimmen dann andere Gesichter in Verbindung bringt. Obwohl dieses Argument auch nicht wirklich zählt, denn ich stelle mir Justus oder Jupiter ja auch nicht als Ben Stiller oder Theodor Huxtable Verschnitt vor 😉 Wie auch immer durch die strikte Nichtkombination von Film und Hörspiel, findet eine klare Trennung statt. Film ist Film und Hörspiel ist Hörspiel.
Spannung, Romanze und Übertreibungen
Im Grunde ist der Film eine gute Adaption der Hörspiele – keine 1:1 Umsetzung, sondern eine wirkliche Übertragung der Geschichte(n) in ein anderes Medium. Auch wenn die Charaktere etwas anders erscheinen als man sie sich vorgestellt hat, wurden die drei gut getroffen und auch für das Kino weiterentwickelt.
Die Spannung und die Stimmung die durch die Hörspiele erzeugt werden, sind auch im Film präsent. Die Szenerie ist ähnlich geheimnisvoll düster, aber nicht ängstigend. Die künstlerische Freiheit der Regie und der Autoren sind sehr weit definiert, sodass z. B. ein überführter Schurke, plötzlich nicht mehr in der Lage ist, akzentfrei zu sprechen. Aber genau sowas macht das Ganze ja zu dem was es ist.
Etwas eigenartig war die Tatsache, dass sich im Film eine Romanze aufbaut. Zwar sind in den bisher veröffentlichten Geschichten auch immer mal wieder Frauen/Mädchen und Romanzen im Zusammenhang mit den drei Detektiven zu lesen oder zu hören, aber dort haben sich die Charaktere auch über eine lange Zeit entwickeln können. Auf dieses schmückende Beiwerk, was nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hatte, hätte man aus meiner Sicht auch getrost verzichten können.
Studio Hamburg
Dennoch fand und finde ich es immer noch doof, dass der Film nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch gedreht wurde. Die Argumente, dass das Ganze schließlich in Amerika spielt und daher auch dort gedreht werden kann, ist keine gültige Argumentation. Das einzige Argument welches ich zählen lassen kann, ich es aber in keiner Weise unterstütze, ist, dass der Film durch eine internationale Produktion mehr Gewichtung im Ausland erhält und somit dort vielleicht besser vermarktet werden kann. Andersherum könnte aber auch ein Schuh daraus werden, denn durch solche Projekte könnte der deutsche Film auch mal im Ausland in Erscheinung treten, wenn nicht unbedingt ein sozialkritisches Thema angefasst wird.
Die Zukunft
Ob es einen weiteren Film geben wird, kann ich nicht abschätzen. Sollte es aber einen geben, werde ich sicherlich auch wieder im Kino sitzen und mir die Abenteuer der drei ansehen.
Was jetzt noch fehlt, ist eine cinematografische Umsetzung von Point Whitmark.