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Einfach mal die Fre*** halten!

Einfach mal die Fre*** halten!

Gestern war ich wieder auf DEM Poetry Slam in Kiel. Die Schaubude war mal wieder gerammelt voll und die Poeten gaben ihr Bestes. Unter anderem war, wie bereits geschrieben, Andy Strauß mit von der Partie. Der macht im TV und auf Youtube irgendwie einen größeren Eindruck. Aber seine Texte waren nach meinem Geschmack – der Hammer. Teilweise klangen sie surreal, nahmen -obwohl angekündigt- unerwartete Brüche und holten den Zuhörer doch wieder auf den Boden der Realität zurück.

„Team und Struppi“, das Poesie-Team bestehend aus Jasper Diedrichsen und Moritz Neumeier, rockten mit neuen Texten die Schaubude und gewannen auch verdient den Slam.

Ein weiteres Highlight, welches aber nicht auf der Bühne stattfand, war es, dem Besitzer der Schaubude Hatto, der übrigens die Schaubude abgeben will, bei der Bedienung der Gäste zuzuschauen. Dialoge wie: „Ich hätt‘ gern‘ ’nen Jever vom Fass!“ – „Das dauert eine halbe Stunde!“ – „Jo, dann eins aus’er Flasche.“ oder „Was ist den das für eine Zitronenlimo?“ – „Na Hella – Zitronenlimo!“ – „Oh ja prima, das nehm‘ ich.„, begleitet von einem neutralen Gesichtsausdruck, der mit leichten Spuren einer herzlichen Genervtheit durchzogen war, bargen eine Komik in sich, die teilweise die dargebotenen Texte übertraf.

Was mich dieses Mal richtig nervte waren die Gäste, die augenscheinlich nicht zum Hören der Texte kamen. Während der Vorträge schnackten diese, lachten und prosteten sich zu. Es war nicht immer sehr laut, aber ein ständiges Gemurmel stört einfach, wenn man den Texten folgen möchte. Ohne Scheu und erkennbares schlechtes Gewissen unterhielt man sich über Belanglosigkeiten, während die Slammer auf der Bühne versuchten ihre Texte zu präsentieren. Nach der Pause mahnte Björn (der MC) charmant zur Ruhe. Hat aber nichts gebracht…  Wahrscheinlich lesen die Besucher, die ich hier anspreche, diesen Blog nicht, aber falls doch:

Bitte bleibt das nächste Mal daheim oder seid einfach ruhig. Wenn Euch die Texte zu langweilig sind, dann geht! Aber bitte stört nicht die Besucher, die wegen der Poeten und der Texte gekommen sind und zeigt gefälligst Respekt vor den Slammern!

Spice – Jetzt auch im Privatfernsehen

Spice – Jetzt auch im Privatfernsehen

Der Günther Jauch wird uns erklären, was mit Spice los ist und sicherlich auch, wie man seine Kiddies schützen kann. In der Schule ist Spice schon seit einiger Zeit ein Thema und das Halbwissen bei den Schülerinnen uns Schülern ist gerade hier besonders gefährlich.

Die Pressemitteilung lässt verlauten:

Süchtig nach „Spice“: Wie gefährlich ist die neue Modedroge wirklich?

„Das ist keine harmlose Kräutermischung“, sagt die Drogenbeauftragte des Bundes, Sabine Bätzing. Die Rede ist von „Spice“, der neuen Modedroge, die man derzeit noch ohne Probleme im Laden an der Ecke kaufen kann. Drei Gramm kosten etwa 30 Euro. Doch jüngste Studien belegen, dass sich in den Tütchen auch synthetische Cannabinoide finden, die süchtig machen können. stern TV berichtet über einen ersten Fall von gefährlicher „Spice“-Abhängigkeit in Deutschland. Dass „Spice“ bei herkömmlichen Drogentests nicht nachweisbar ist, macht den Stoff in der Szene noch beliebter. Im Interview mit Günther Jauch erläutert die Drogenbeauftragte, wie sie das Zeug verbieten und aus dem Verkehr ziehen will.

Mal gucken, ob ich die Zeit finde einzuschalten – interessant wäre es sicherlich.

Via: Presseportal: STERN TV – stern TV am 14.1.2009.

Englische Bezeichnungen in deutschen URLs

Englische Bezeichnungen in deutschen URLs

Gestern sah ich das erste Mal eine Werbung für die Produkte von Nivea, die ausschließlich für uns Männer gedacht sind. Die beworbene URL habe ich kurzzeitig nicht verstanden: www.niveaformen.de. „Nivea Formen“? Was für Formen? Was hat das mit mir als Mann zu tun? Sekundenbruchteile später, machte es klick und ich wusste, was die Werbenden von mir wollten: „Nivea for men“. Aber sicherlich liegt es an, mir, dass ich nicht sofort englische Worte in einer deutschen url vermute 😉

Christian Ulmen auf ulmen.tv

Christian Ulmen auf ulmen.tv

Christian Ulmen kehrt zurück und das mit Figuren, die wir alle schon kenne. Vor Jahren hat er in einer TV-Show in verschiedenen Rollen die Menschen zum Wahnsinn getrieben. Und nun geht das Spektakel weiter. Aber (leider) nur online. Unter ulmen.tv werden drei Figuren weiterleben und zeigen, was in ihnen steckt. Ich behaupte mal, das wird ein großer Spaß!

via Spreeblick

Tatort – zu fiktiv um gut zu sein

Tatort – zu fiktiv um gut zu sein

Ein Bauer ist dumm! Ein Friseur ist schwul! Eine Blondine ist nur im Bett gut! Männer wollen nur das Eine! Frauen gehören in die Küche und ins Bett! Katholische Pfarrer haben eine Vorliebe für kleine Jungen!

Fiktionen aus der Welt der Realität

Das ist der Stoff aus dem Geschichten sind. Vorurteile die in der Literatur, dem Fernsehen und dem Kino existieren und dort bestätigt oder widerlegt werden. Ganz besonders im Genre des Krimis, spielen Autoren mit den Bildern die wir im Kopf haben. Mal ist der Gärtner der Mörder, mal der Gutsherr aus den neuen Bundesländern,1 mal wieder die eifersüchtige Ehefrau… aber der aufgeklärte Bürger sollte in der Lage sein zwischen einer Reportage und einem fiktiven Fernsehspiel zu unterscheiden. Nur aus diesem Grund verklagt der deutsche Hausfrauenbund nicht jedes Mal einen Fernsehsender, eine Produktionfirma oder einen Buchautor, wenn mit den Vorurteilen einer Hausfrau gespielt wird. Auch die Friseurinnung erhebt nicht jedes Mal Protest oder demonstriert auf den Straßen, wenn ein Friseur als schwul bezeichnet wird und aus niedrigen Beweggründen einen heterosexuellen Mann tötet.

Andere Regeln bei Religionen

Nach einem Tatort aus den letzten Wochen mit dem Titel „Wem Ehre gebührt“, fühlt sich eine muslimische Religionsgemeinschaft ungerecht behandelt und sie hat Strafanzeige wegen Volksverhetzung erstattet. Nunja, das Thema war nicht ohne: ein Vater hat seine Tochter geschwängert, ihre Schwester wurde vom Vater getötet, weil sie von der Vergewaltigung und der resultierenden Schwangerschaft wusste und drumherum ging es irgendwie noch um Raubkopien von Computerspielen. Das ist im Prinzip schon alles! Wenn da nicht der Umstand wäre, dass das ganze in einem alevitschen Umfeld statt fand.

Mir persönlich war nicht bekannt, dass Inzest ein Vorurteil ist, welches die Aleviten augenscheinlich schon mehrere Jahre oder sogar Jahrhunderte verfolgt, aber nicht einmal nach diesem Tatort war mir dieses Vorurteil bekannt. Viel eher, war die Religion der Familie ein dramaturgisches Mittel, welches die fiktive Geschichte ausschmückte und Spannung erzeugte, da sich die schwangere Tochter von der Religion der Eltern, hier wohl insbesondere des Vaters, entfernte, um sich von der Familie abzugrenzen.

Ich finde es Schade, dass nun von den Seiten der alevitischen Verbänden2 Demonstrationen gegen den NDR organisiert  und Anzeigen erstattet werden. Durch dieses Verhalten wird doch das Vorurteil, welches sicherlich bei vielen Zuschauern noch nicht bekannt war, manifestiert. Auch wenn man sich durch einen Fernsehfilm auf die Füße getreten fühlt oder seine Ehre bedroht fühlt, sollte man doch versuchen, soviel Sachverstand zu zeigen, dass man weiß, dass es sich dabei um einen fiktive Geschichte handelt und nicht zwangsläufig die Realität widerspiegelt.

Wir Deutschen verklagen doch auch nicht jede Produktionsfirma in den USA, die mal wieder in einem nicht-historischen Film einen Deutschen als verkappten Nazi darstellt, denn auch das ist nichts anderes als ein Vorurteil, welches immer wieder fiktive Geschichten nährt.

In einer Demokratie darf ich demonstrieren

Natürlich hat in einer Demokratie jeder das Recht auf die Straße zu gehen und seine Meinung kund zu tun. Diese kann und will ich niemandem absprechen, sondern ganz im Gegenteil jeden auffordern exakt das zu tun. Dennoch sollte man sich aber doch überlegen, für was es Sinn macht auf die Straße zu gehen und mit welchen Forderungen mach sich doch eher lächerlich machen kann.

  1. Wie lange kann man eigentlich etwas als neu bezeichnen?! []
  2. Sicherlich auch nicht alle! []