Kategorie: Konsumiert

  • Gelesen: Yogis von Jean-Michel Varenne

    Für einen Euro habe ich das Buch in einem Grabbeltisch gebraucht gekauft. Weniger aus dem Grund der körperlichen Ertüchtigung, sondern eher, um mehr über „fernöstliche Weisheiten“ zu erfahren. Dieses Ziel hat das Buch voll erreicht.

    Es schildert die Entstehung von Yoga und kritisiert die auf den westlichen Lebensstil bezogenen Interpretationen der Weltanschauung. Hier wird Yoga in vielen Fällen als Körperertüchtigung angesehen und aus dem Kontext des Entstehens gerissen. Sämtliche Glaubensgrundsätze werden oftmals über Bord geworfen, wenn es darum geht, den Westlern in Kursen das Geld aus der langen Nase zu ziehen.

    Was ist Yoga denn nun?

    Ich würde es schon als eine Art Religion oder Philosophie bezeichnen. Der Unterschied ist, ähnlich wie im Buddhismus, nicht trennscharf. Ziel von Yoga ist es, sein ICH zu befreien. Es wird davon ausgegangen, dass das ICH nur eine Illusion ist. Um sich davon zu befreien sind Übungen mit dem Geist und dem Körper notwendig. Man kann somit durch Yoga zu seiner ursprünglichen Natur zurückkehren.

    Das Buch Yogis hat mir einen guten uns soliden Eindruck über Yoga gegeben und vermittelt, dass man die hier bekannten Übungen nicht von der dahinter stehenden Weltanschauung trennen kann, darf und sollte. Das Yoga in unseren Sport-Zentren ist somit eine aus dem Kontext gerissene, rudimentäre Vermarktung einer östlichen, ernstzunehmenden, kulturellen Weltanschauung.

    Subjektive Meinung: 2+

  • Das neue uMag

    Vor einigen Wochen bin ich angeschrieben worden, ob ich nicht eine Rezension für den Relaunch des neuen uMags schreiben wolle. Obwohl ich zwar grundsätzlich immer Lust, aber nicht immer die Zeit habe, habe ich dem Ganzen zugesagt. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich das Magazin gar nicht, habe die Gelegenheit aber ergriffen, es auf diesem Wege kennenzulernen.

    Vor dem Relaunch

    Als das Magazin im alten Titel ankam, mache es bei mir „klick„, denn das konnte nur ein Hochglanz-Magazin für die Generation iMac sein. Umschlag und Seiten sind im Hochglanz gedruckt. Die Seiten machen den „Mut-zur-freien-Fläche-und-großen-Bildern“-Kultur alle Ehre. Die klaren Linien und eine serifenlose Schrift für den Fließtext unterstreichen diesen Eindruck. Klare deutliche, aber auch langweilige Strukturen für eine uniformierte Zielgruppe: dem iPhone-Besitzer der hippen Generation, der versucht nicht oberflächlich zu sein. ((Wem der Schuh passt, der soll ihn sich anziehen 😉 )) Also insgesamt kein Magazin für das ich Geld ausgeben würde, bzw. ausgegeben hätte.

    Nach dem Relaunch

    Nun kam das neue, verbesserte uMag ins Haus geflogen. Viel schlimmer konnte es aus meiner Sicht ja nicht werden. Das Format ist etwas kleiner  und macht so einen handlicheren, kompakteren Eindruck. Der Umschlag ist matt und das neue Logo hat eine Schrift mir Serifen – Wow! – Serifen im Logo und das in unserer klaren, schnörkellosen Gesellschaft, das ist mutig! Aber was soll denn das? Die Seiten sind aus braunem an Ökopapier erinnernden Papier. Die Farben im Druck sind dementsprechend matt und kontrastlos und der Fließtext ist in einer schmalen Serifenschrift gesetzt.

    „Ist das jetzt ein Parteiblättchen der Grünen geworden?“ – So oder ähnlich waren meine ersten Gedanken. Beim zweiten Mal durchblättern gefiel mir die ganze Erscheinung  des Magazins richtig gut! Mal etwas anderes! Weg vom Hochglanz, hin zum Wesentlichen – dem Inhalt, der Nachricht, dem Wissen! Große, von oben einfliegende Blöcke mit runden Ecken dominieren das Bild der Überschriften und so werden noch immer klare Strukturen vermittelt, auch wenn die Schrift mit Schnörkeln spielt.

    Es macht Spaß im dem Heft zu lesen und die „Hochglanz“-Anzeigen auf dem braunen Papier zu bestaunen. Ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere Werbepartner es nicht mehr so lustig findet, wenn die „geilen Spiegelungen“ auf dem Papier nicht mehr so zu Geltung kommen. Aber an dieser Stelle muss sich der Verlag entscheiden, dem schnöden Mamon folgen oder seinen Stil durchhalten und die Leserschaft weiter begeistern…

    Den Mamon erhält er aber auch durch den teureren Verkaufspreis, so dass man sich um den Verlag erst einmal keine Sorgen machen muss.

    Inhalte

    Inhaltlich kann ich nicht viel zu den Veränderungen schreiben, da ich nur diese beiden Ausgaben kenne und zu einer inhaltlichen Analyse sicherlich mehr als zwei Ausgaben notwendig wären.

    Fazit

    Im Fazit ist zu sagen, dass ich das neue uMag richtig gelungen finde. Trotz des neuen Papiers und des Muts zu Serifen, kommt das Magazin frisch, aber dennoch sachlich daher. Diese neue Sachlichkeit macht es in meinen Augen zu einem ernsthaften Magazin, welches sich mit Kultur und Lebensstil befasst, aber keinen Trends hinterherläuft, sondern eher welche setzt.

  • Gelesen: MiniMax für Lehrer

    Das eigene Gefühl

    In der Schule habe ich gemerkt, dass ich bei einigen Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern mit meinem Latein am Ende war. Wenn sie gänzlich die Arbeit verweigern, scheint oftmals nur die „harte Tour“ mit Strafandrohung zu wirken. Bis ich diese aber anwenden möchte, sollte doch einiges an pädagogischem Gespräch erfolgt sein. Leider fühle ich mich auf dem Gebiet noch nicht sehr fit. Auch wenn Bobachter etwas Anderes attestieren, ist das eigene Gefühl doch ausschlaggebend.

    Ziel des Buches

    Um Strategien zur Kommunikation geht es in dem Buch von Manfred Prior Und Heike Winkler. Prior zeigt 16 Strategien auf, durch die man Gespräche lenken und dadurch die Denkweise der Schülerinnen und Schüler im besten Fall ändern kann. Die Vorschläge, die gemacht werden, klingen logischen und die Beispiele unterstützen die Theorien. Bisher habe ich die Strategien noch nicht anwenden können, da ich schon länger kein herausforderndes Gespräch mehr führen musste. Somit kann ich noch kein abschließendes Urteil abgeben.

    Das Problem von Ratgebern

    Ratgeber sind in meinen Augen schwierig zu nutzen. Wenn man sie liest, ist immer alles klar wir Kloßbrühe, sobald man dann aber in der beratschlagten Situation ist, weiß man oft nur noch Fetzen wie: „Ja, da habe ich doch mal etwas zu gelesen – wie war das denn jetzt?!“ Das Problem ist, dass sich nur durch die theoretische Aufnahme von Wissen noch keine Handlungskompetenz ableitet. Für diese Gesprächsführungsthemen müsste man eigentlich gecoacht werden. So bleibt mir nichts Anderes übrig, als dass ich aufkommende, schwierige Gesprächssituationen eigenständig reflektiere und mit Hilfe des Buches Revue passieren lasse.

    „pädagogisch Wertvoll“

    Aber zurück zum Buch: Auch wenn die Zeichnungen im Buch gut gemeint sind, haben mich die gereimten Zwischenspiele der fiktiven Klasse aus Figuren, die halb aus Teddy und halb aus Mensch bestehen, gestört. Sie machen den Anschein, als seien sie ein typisches „pädagogisch-wertvolles Beiwerk“ auf das nicht verzichtet werden konne, bzw. wollte. Dennoch fühle ich mich nach der Lektüre auf Konfliktsituationen besser vorbereitet.

    Eure Tipps

    Kennt Ihr noch weitere gute bis sehr gute Literatur zur Konfliktbeältigung, pädagogischer Gesprächsführung oder ähnlichen Bereichen? Dann hinterlasst doch einfach einen Kommentar, ich würde mich freuen.

    Subjektive Note: 2

  • Gelesen: Der Frisör – Christian Schünemann

    Zum bestandenen Examen habe ich von meiner Mentorin das Buch „Der Frisör“ von Christian Schünemann geschenkt bekommen. Der Bezug ist klar: Der Friseur bekommt das Buch „Der Frisör“. Ich habe mich sehr über diese Geste gefreut.

    Das Buch handelt von einem Szenefriseur, der enge Kontakte zu seinen Kundinnen hält. Eine Kundin wird kurz nach einem Friseurbesuch ermordet aufgefunden. Natürlich wird der Friseur Thomas verdächtig, da er der Letzte ist, der die Dame lebend gesehen hat. Das hält ihn aber nicht davon ab, selbst Ermittlungen anzustellen. Ob er den Mörder findet oder dieser überhaupt gefunden wird, werde ich nicht verraten.

    Fakt ist: Das ist ein spannender Kriminal-Roman, eine seichte Bettlektüre, die einen um die eine oder andere Stunde Schlaf beraubt.

    Interessant sind die Ausflüge des Autors in die Welt der Haare, Farben und Arbeiten des Friseurs. Solide recherchiert!

    Das Vorurteil des männlichen Friseurs, dass er natürlich homosexuell sein muss, bestätigt der Roman.

    Subjektive Note: 2

  • Gelesen: Alles fühlt – Andreas Weber

    Angezogen vom Titel und Klappentext habe ich das Buch gekauft. Leider habe ich es nicht in einem Rutsch gelesen, weil andere Pflichtlektüren dazwischen kamen. Es wird beschrieben, wie alles Existierende auf der Welt miteinander verwoben ist. Das Ganze darf aber nicht als esoterisches Blah-Blah verstanden werden… Oder doch? – Ehrlich? – Ich habe keine Ahnung!!!

    Der Autor springt von scheinbar wissenschaftlich basierten Fakten zu Erlebnissen aus seinem Leben, bis hinzu blumigen Landschaftsbeschreibungen in ermüdender Detailtreue. Ich konnte nicht immer der Intention folgen, fand das Buch stellenweise aber interessant. Andere Stellen ließen es mich zu Seite legen, weil es unerträglich langatmig erschien – aber vielleicht auch nur, weil ich den Gesamtzusammenhang verloren habe, da ich es mit Unterbrechung gelesen habe. Eine Bewertung fällt mir schwer, da ich die Idee hinter dem Titel und dem Klappentext sehr gut finde ((Auch wenn sie weder neu noch bahnbrechend ist.)), dass Buch aber nicht zum weiterlesen anregt.

    Subjektive Benotung: 3-