Kategorie: Konsumiert

  • Gelesen: Nichiren, der Ausübende des Lotus-Sutra

    Gelesen: Nichiren, der Ausübende des Lotus-Sutra

    By Chris Gladis from Kyoto, Japan (Nichiren outside Honnoji) [CC-BY-2.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

    Oha, was eine dicke Schwarte.“, dachte ich, als ich ich das Buch ausgepackt habe. Aber letztendlich hat sich das Lesen gelohnt.

    Yukio Matsudo gibt einen sehr guten und detaillierten Einblick in die Welt des Buddhismus nach Nichiren Daishonin. Da es ein wissenschaftliches Werk ist, beginnt es mit zahlreichen Hinweisen und Erläuterungen, wie japanische Texte übersetzt wurden, auf welche Schriften es sich bezieht und wie die Formatierungen in der Arbeit zu interpretieren sind. Diese Hinweise sind zu nächst langatmig und scheinen überflüssig. Für ein weiteres Studium der Schriften Nichirens sind sie sicherlich von Wichtigkeit.

    Das rezensierte Buch ist das Standardwerk in deutscher Sprache für die neutrale, nicht durch Sekten und Schulen beeinflusste, Sicht auf den Buddhismus Nichirens. Dennoch stellt der Autor seine Sicht der Dinge – gerade in den letzten Kapiteln – unmissverständlich dar und versucht, die geführten Streitgespräche mit den Klerikern für sich zu entscheiden.

    Auch wenn ich die Position des Autors grundsätzlich unterstütze, in einigen Teilen dieser Darstellung kommt das Ganze einer kleinen Schlammschlacht oder eine Abrechnung gleich, was den Eindruck der zuvor geführten, neutralen Darstellung der Lehre trübt.

    Das Buch ist sowohl für Einsteiger, als auch für langjährige Anhänger des Buddhismus des Nichiren Daishonins geeignet, da es einen Überblick über die Lehre bietet, erklärt wie es zu dieser Lehre kommt und aufzeigt, welche Unstimmigkeiten unter den unterschiedlichen Schulen existieren, so dass man sich nach der Lektüre noch besser zu den bestehenden Schulen positionieren kann.

    Durch das Buch ziehen sich einige Defizite in der Grammatik, der Rechtschreibung und der Interpunktion, was den Lesefluss aber nur selten stört.

    Subjektive Note: 1-

  • Gelesen: Amerika – Franz Kafka

    Dieses Buch habe ich gerettet. Als ich im August 2008 Altpapier zum Reststoffhof brachte, sah ich dieses Buch in einem sehr guten Zustand in dem Altpapiercontainer liegen. Ich griff zu und nahm es mit.

    Der Roman ist kein vollendeter und wurde erst nach Kafkas Tod veröffentlicht. Die Geschichte des jungen Frank Rossmann erzählt, wie er nach Amerika auswandert und dort eigentlich in einem gut behüteten Hause aufwachsen soll. Aber es kommt anders und so ist Karl auf sich alleine gestellt. Er schließt sich zwei zwielichtigen Gestalten an, jobbt als Liftjunge und wird als Diener missbraucht. Zum Ende des Romans schließt er sich einem Theater an, dass durch die Lande zieht und nach Nachwuchs sucht. Grundsätzlich ist Karl die ganze Zeit alleine. Auch wenn er hier und da protegiert wird, steht er nach kurzer Zeit wieder alleine da.

    Das Buch war kurzweilig und zog einen zum Lesen heran. Leider steht man am Ende auch alleine da, da es einfach aufhört. Keine Ende, nicht rund und auch nichts Überraschendes. Die berühmte Frage, was uns der Autor damit sagen möchte ist schwierig zu beantworten, da es nun einmal ein unvollendetes Werk ist. Dennoch ist es ein Buch das gegenläufig zu den Amerika-Geschichten des „american dreams“ erzählt. Der redegewandte, gutgläubige Karl Rossmann sinkt, nach einem hohen Start im neuen Land, immer weiter die soziale Leiter nach unten.

    Subjektive Note: 2-

  • Herr Schmieeeed… Was ist denn Mobbing?

    Lange nichts mehr über Poetry-Slams gepostet, mhm… schon lange gar nichts mehr gepostet. Nun aber! Ein schöner Text über meinen Berufsstand. Ich habe zwar nicht so kleine Schülerinnen und Schüler vor mir sitzen, aber einige Problemchen sind schon übertragbar 😉

    Via: www.jochenenglish.de

  • Gelesen: Den Weg der Meister gehen – Wolfgang Poeplau

    Eine liebe Kollegin hat mir vor den Ferien einen Amazon Gutschein geschenkt und diesen habe ich bei der letzten Bestellung eingelöst. Zum einen habe ich mir das neuste Album von Too Strong (Rap Music Is Life Music) gegönnt und zum Auffüllen des Preises dann oben genanntes Buch.

    Der Autor versucht zwischen den Religionsgründern Jesus und Buddha Parallelen zu ziehen. In den meisten Fällen gelingt ihm das auch ganz gut, obwohl dieses Unterfangen ja nicht so einfach ist. Die Christen haben als Glaubensbasis die Bibel zur Hand. Es ist das Buch der Bücher, das die einzige Wahrheit enthält. Der Autor unterscheidet mit spitzer Feder zwischen dem alten Testament, in dem Gott eher der rachsüchtige und eifersüchtige Allmächtige ist, und dem neuen Testament, in dem Gott durch seinen Sohn zu Worte kommt und die Nächstenliebe predigt.

    Auf der buddhistischen Seite wählte Poeplau den Zen-Buddhismus und einige seiner Koans, um einen Vergleich der Lehren und Personen zu starten. Da es im Buddhismus keine „Bibel“ gibt, die von allen Schulen als das Basiswerk verstanden wird, ist ein Vergleich der Religionen ebenso schwierig wie einfach. Schwierig, weil man keine gemeinsame Basis findet, um mit den Argumenten aller Schulen zu diskutieren und einfach, weil man aus den unzähligen Massen von Sutren, Koans und anderen Überlieferungen sicherlich immer etwas findet, was zu einem Gleichnis Jesu passt.

    Auch wenn diese Widrigkeiten das Buch in einem differenzierten Lichte erstrahlen lassen, ist es auf jeden Fall lesenswert. Durch die Lektüre habe ich den Jesus der Bibel mal wieder aus einem anderen Blickwinkel wahrnehmen können und ihn mehr als Denker und weisen Mann gesehen und weniger als Sohn Gottes, also einem metaphysischen Mischwesen. Ein Mensch, der sich gegen die damaligen Gepflogenheiten gestellt hat, wenn er es für richtig hielt und jemand der den pazifistischen Weg bis zur letzten Konsequenz gegangen ist. Mein Bild Siddarthas hat sich durch das Buch weniger verändert, sondern eher gefestigt.

    Für nur 5,99 Euro sicherlich ein super Preisleitungsverhältnis, denn zum Nachdenken haben mich die Ausführungen Poeplaus auf jeden Fall angeregt.

    Subjektive Note: 2

  • Gelesen: Idylle mit ertrinkendem Hund – Michel Köhlmeier

    Dieses Buch war keine Empfehlung und ich hatte auch noch nichts vorher von ihm gehört. Bei einem Bummel durch den Buchladen fiel es mir in die Hände und der Klappentext ließ es mich kaufen.

    Wenn man mich fragen würde, von was das Buche handelt, so könnte ich das nicht genau sagen. Geht es um die Beziehung eines Autors zu seinem Lektor? Geht es um den Tod? Geht es um eine Autobiografie? Geht es um den Verlust eines geliebten Menschen? Das Buch scheint alles gleichermaßen zu behandeln. Es liest sich trivial und tiefgehend zugleich.

    Nachdem dem Lesen des Buches, habe ich erfahren, dass der Autor, genau wie der Protagonist, seine 21jährige Tochter verloren hat. Durch diese Information wird das Buch klarer.

    Es scheint sich also um eine Verarbeitung dieses Verlustes handeln. In einem fiktiven Gespräch mit dem Lektor wird klar, dass der Verlust der Tochter noch nicht verarbeitet ist und gerne mit einem Werk für die Öffentlichkeit verarbeitet werden will.

    Dieses Buch scheint genau das zu sein. Der Tod spielt nicht nur in den Erzählungen über die Tochter eine Rolle, sondern auch bei dem am Ende des Buches ertrinkenden Hund.

    Auch zu diesem Buch werde ich ein weiters Mal greifen – sicherlich eröffnen sich mir noch weitere Blickwinkel und Tatsachen, die mir bisher verborgen blieben.

    Subjektive Note: 2-