Die neue Ausbildungsverordnung für Friseure und Friseurinnen
Für das kommende Schuljahr gibt es eine neue Ausbildungsverordnung für die Friseur:innen. Die alte Verordnung wurde geändert und nun werden einige Dinge wegfallen:
- pflegende Kosmetik
- Nagelpflege
- Kopfhautmassage beim Herren
Außerdem wurden Begrifflichkeiten grundlegend geändert.
- modern heißt nun aktuellen Mode
- klassische Friseurdienstleistungen sind nun Basisfriseurarbeiten
- Raiders heißt jetzt Twix…
Na klar, es kommen auch noch Dinge hinzu…(Captain Obvious lässt grüßen…)
- Nachhaltigkeit und
- Digitalisierung.
Als ich hörte, dass die Veränderung der Verordnung 3 (drei) Jahre gedauert hat, hatte ich mich auf andere Veränderungen gefreut. Diese sind aber gar nicht aufgetaucht.
Das Herrenfach
Die Barbershops sprießen in allen Städten aus den Böden und sind den Friseurfachbetrieben in der Regel ein Dorn im Auge. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Um hier sich klar von den Betreibern abzugrenzen und deutlich zu machen, dass Friseur:innen die wahren Fachmenschen sind, hätte ich mir eine deutliche Positionierung zum Herrenfach gewünscht. Gerne mit einem Fokus auf die Bartgestaltung und die klassische Rasur. Aber genau das wurde nicht gemacht. Ganz im Gegenteil – das, was im Herrenfach besonders war, nämlich die Kopfmassage, wurde entfernt.
Die Diversität
Ein weiterer Punkt, der mich nicht nur enttäuscht, sondern auch ein bisschen wütend macht, ist kein fachlicher Punkt. Wer mal in einer Klasse mit angehenden Friseur:innen war, wird es gemerkt haben: Die Klientel ist bunt. Sehr BUNT. Und das ist auch gut so. Aber diese Diversität, die im ganzen Land bereits versucht wird sprachlich abzubilden, finden den Einzug nicht in die Ausbildungsordnung der Friseure und Friseurinnen (sic!). Wenn nicht bei den Friseur:innen, wo sollte man dann mit dem Benennen der Diversität beginnen?
Jetzt ist die KMK gefragt, die das Ganze in einen Rahmenlehrplan für uns gießt, damit wir dann die Schüler:innen auf die neuen Prüfungen und Themen vorbereiten können. Ich bin gespannt.