Kiel und seine Umzugsunternehmen
Eigentlich wollte ich diesen Monat noch umziehen, aber auf Grund der höchst eigenartigen Arbeitseinstellungen der Kieler Umzugsunternehmen, hat sich das Ganze verschoben.
Ausgangssituation
Meine Frau und ich möchten innerhalb Kiels aus einem Mehrfamilienhaus aus dem vierten Stock in ein anderes Mehrfamilienhaus in eine Wohnung im vierten Stock ziehen. Da mehrere Schallplatten und Bücher das Gros unserer Habe ausmachen, soll das Ganze über ein Umzugsunternehmen laufen.
Unternehmen 1
Am Telefon sagten der Herr, dass der Wunschtermin noch frei sei und ein Kollege am Freitag vorbei käme und sich den Haushalt man ansehe, um einen Kostenvoranschlag zu machen. Am Freitag warteten wir vergebens. Kein Mitarbeiter erschien und guckte sich unserer Wohnung an. Auf Nachfrage am Telefon, wo der Mitarbeiter denn sei, hieß es nur, dass schien wohl durcheinander gelaufen zu sein und am Wunschtermin sei eh alles voll!
Unternehmen 2
Der Umzugstermin bei diesem Unternehmen sollte einen Tag später sein, als gewünscht, aber für uns alles im grünen Bereich. Ein älteren Mann begutachtete die Wohnung und nahm mit geschultem Auge Maß: 38m³, die aus dem vierten in den vierten Stock transportiert werden müssen. Als er aber sah, dass wir unsere 54m²-Wohnung platzmäßig äußerst optimal genutzt haben, fing er schon an zu weinen. „Oh, meine armen Jungs…“. Erhm – sorry: Augen auf bei der Berufswahl! Als er dann noch den Dachboden sah, wurden seine Augen immer größer, aber er wollte uns am Montag ein Angebot zuschicken. Soweit kam es aber nicht. Abends klingelte das Telefon und der Mann sagte ab! Weil er das seinen Jungs nicht zutrauen könnte und man bei uns ja keinen Aufzug am Fenster anbringen könnte.
Unternehmen 3
Hier kam ein junger Mann zum vereinbarten Termin und schaute sich in der Wohnung und dem Dachboden um. Er kam zu dem Entschluss: 30 Kartons würden reichen. Ui – als ich mit meinem Kram von HH nach KI gezogen bin, hatte ich schon knapp 70 Kartons, ob der Junge sich da nicht leicht verschätzt. Im Flur stand er vor einem Sekretär und fragte, was das sei. Meine Frau antwortete ihm und er erwiderte, dass er so etwas nicht kenne, da er normalerweise auf dem Büro arbeitete. Oha! Das macht ja schon einen guten Eindruck, aber immerhin ist dieses Unternehmen noch immer einen Kostenvoranschlag schuldig. Aber ob der Junge auch weitergeleitet hat, dass hier mehrere tausend Schallplatten und Bücher auf seine Kollegen warten, dass wage ich zu bezweifeln.
Preise
Nachdem wir kein vernünftiges Angebot von den oben geschilderten Besichtigungen bekamen, hat sich meine Frau ans Telefon gesetzt und weitere acht Unternehmen zur Besichtigung eingeladen. Dieses Mal kamen alle und haben auch, soweit ich das überblicken konnte, Angebote abgeliefert. Wer davon ausgeht, dass man ein Angebot auch per E-Mail bekommen kann, um möglichst schnell die unterschiedlichen Preise zu vergleichen, der ist bei einigen Unternehmen schlecht bedient. Fax und der althergebrachte Brief sind das modernste Kommunikationsmittel der Wahl. Kaum zu glauben, aber wahr!
Namen der Unternehmen
Ich will hier kein Unternehmen in Misskredit bringen und daher bringe ich die Namen der Unternehmen nicht in Verbindung mit den obigen Erlebnissen.
Die Wahl unseres Unternehmens geht an eines im mittleren Preissegment. Immerhin gingen die Endpreise von unter tausend. bis über zweitausend Euro.