Schlagwort: Tagebuch

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Gelesen: Der kleine Grenzverkehr – Erich Kästner

By Paulae (File:Erich Kaestner cropped.jpg) [CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL], via Wikimedia Commons Kästner, immer ein Garant für kurzweilige Geschichten, die in wenigen Sitzungen gelesen werden können.

Dieses Buch erzählt eine Liebesgeschichte in Form eines Tagebuchs. Sie spielt im Jahr 1937 in Deutschland und Österreich. Georg Rentmeister wird von einem Freund zu den Salzburger Festspielen eingeladen. Leider hat er noch keine Genehmigung, mehr als 10 Mark im Monat über die Grenze einzuführen. So quartiert er sich in Bad Reichenhall ein und fährt täglich mit dem Zug nach Salzburg. Dort lernt er seine große Liebe kennen – Konstanze. Sie hilft Georg in mancher Situation aus der finanziellen Patsche. Die Liebe zwischen den beiden ist so stark, dass am Ende des Buches geplant ist, unter dem Weihnachtsbaum zu heiraten.

Auch wenn es sich so anhört, als hätte ich das Ende vorweg genommen, ist damit die Geschichte noch lange nicht erzählt. Kästner schreibt mit einem witzigen Charme, so dass ich einige Male wirklich lachen musste. Ein lesenswertes, kurzweiliges und witziges Buch.

Subjektive Note 2+

Gelesen: Am Beispiel meines Bruders – Uwe Timm

Gelesen: Am Beispiel meines Bruders – Uwe Timm

Ich weiß gar nicht mehr, woher ich den Tipp bekommen habe, mal dieses Buch zu lesen. Wenn der- oder diejenige das hier nun lesen sollte, dann sage ich danke.

Uwe Timm schreibt in diesem Buch über die Zeiten vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Am Beispiel seines Bruders zeigt er auf, wie der Ottonormalverbraucher in die Strukturen der Nazis gelangen konnte und auch nach deren Vorgaben gehandelt hat. Mit dem Schreiben des Buches hat er erst begonnen, als seine Eltern und auch seine Schwester gestorben waren. So konnte er ohne Rücksicht darauf, dass er Gefühle verletzen würde, schreiben und sich Fragen stellen.

Das Buch ist kein Roman – es ist eher eine Erzählung, die auf Briefen und einem Tagebuch Timms Bruder aufbaut. Diese werden auch immer wieder zitiert. Der Leser kann so die Gedanken Timms nachvollziehen und sich selbst mit der Thematik auseinandersetzen. Timm versucht in dem Buch Hinweise zu finden, wie der Bruder zu den Machenschaften der Nazis gestanden hat. Findet aber nur wenige, die ihn befriedigen. Am meisten beeindruckt ihn der letzte Satz der Aufzeichnungen Timms Bruder.

Timms macht zu keinem Zeitpunkt seinem Bruder Vorwürfe oder stellt ihn als dummen Handlanger hin. Ganz im Gegenteil, er versucht ihn zu verstehen.

Das Buch liest sich einfach und zieht einen in seinen Bann, so dass es in ziemlich einem Rutsch gelesen werden kann. Auch wenn Timms hin und wieder mit seinen Gedanken springt, kann man ihm gut folgen und man erfährt nicht nur etwas über die damalige Zeit, sondern auch über die Gedanken eines Menschen, dessen Bruder sich freiwillig als Soldat in der Waffen-SS gemeldet hat und dann im Krieg gefallen ist.

Subjektive Note: 2+