Focuswriter
Schnell mal etwas tippen und das ganz ohne Ablenkung. Keine Formatierungsvorschläge, keine Steuersymbole, kein gar nichts. Nur ich und mein Text.
Schnell mal etwas tippen und das ganz ohne Ablenkung. Keine Formatierungsvorschläge, keine Steuersymbole, kein gar nichts. Nur ich und mein Text.
Wenn man Texte produzieren will, dann ist es wie mit anderer Arbeit am Schreibtisch: Man lässt sich schnell von anderem Kram ablenken. Ich kenne das aus der Zeit in der Universität, dass man sich lange und ausgiebig mit den Formatierungsmöglichkeiten des Schreibprogrammes auseinandersetzte, aber weniger mit den Inhalten der zu verfassenden Arbeit. Als ich das verstanden hatte, habe ich mich in LaTeX eingearbeitet und verfasste seitdem meine Arbeiten nur noch mit diesem Textsatzsystem. Ich konnte mich nicht mehr von den vielen Möglichkeiten ablenken lassen, die Textverarbeitungsprogramme bieten und habe mich viel stärker auf die Inhalte konzentriert.
Jetzt verfasse ich, wenn es um Fließtexte geht, in der Regel nur noch Blogeinträge. Diese schreibe ich in der Regel vor. Da ich auch Freistunden in der Schule nutze, um an den Texten zu arbeiten und ich nicht überall in unserem Gebäude WLAN-Empfang habe, musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich habe somit einen Ordner in meiner Dropbox erstellt, in dem die Artikel vorgeschrieben werden. Dieser wird dann automatisch synchronisiert und ich kann an den Texten auch auf dem Ideapad arbeiten. Aber mit welchem Programm sollte ich die Texte verfassen?
Writer der OOo-Suite ist nicht sonderlich gut geeignet, da es Ressourcen ohne Ende frisst und auch ca. eine halbe Stunde braucht, bis es gestartet ist. Das ist keine Alternative, um mal eben etwas zu tippen. Kate ist zwar ein einfacher Editor, aber irgendwie fühlte es sich nicht optimal an. Auf meinen Streifzügen durchs Netz bin ich dann auf WriteRoom gestoßen. WriteRoom ist ein Texteditor ohne jeglichen Schnickschnack, der im Vollbildmodus den Text präsentiert. Leider ist dieses Programm nur auf einem angebissenen Apfel lauffähig.
Dennoch machte mich die Idee des simplen, aber nett aussehenden Editors neugierig. Auf der Suche nach einer Möglichkeit ähnlich unter GNU/Linux zu arbeiten, stieß ich auf pyroom. Leider ist dieses Programm mit einem Fehler in Ubuntu 10.04 ausgeliefert worden. Man bekommt es aber dennoch zu laufen, wenn man pyroom so startet:
LANGUAGE='' pyroom &
Da ich aber von Grund auf faul bin und nicht jedesmal Lust habe, diese Zeile einzutippen, habe ich diese Zeile in eine Datei geschrieben, ausführbar gemacht und in ~/bin als PyRoom gespeichert. Nun rufe ich nicht mehr pyroom auf, sondern PyRoom und schon klappts auch mit dem Nachbarn. 😉
Für die, die keine Ahnung haben, wie sie das machen sollen, was ich eben beschrieben habe, hier ein paar Zeilen Code, die ihr nur in die Konsole kopieren müsst – dann sollte alles funktionieren.
sudo apt-get install pyroom mkdir ~/bin echo "#\!/bin/sh\n LANGUAGE='' pyroom &" > ~/bin/PyRoom chmod u+x ~/bin/PyRoom
Nun gebt ihr in der Konsole PyRoom ein und schon startet das Programm. Viel Spaß beim ablenkungsfreien Schreiben.
Stiefmütterlich wurde das Thema gehandhabt. Es gab und gibt zwar recordmydesktop als Konsolenprogramm und dafür auch eine GTK-GUI, aber die Benutzbarkeit des Ganzen ließ schon zu wünschen übrig. Auf optische Rückmeldungen, welche Maustaste oder welche Taste auf der Tastatur gedrückt wurde, musste man gänzlich verzichten.
Diese Lücke scheint nun recorditnow zu schließen. Bisher mit Erfolg. Die stabile Veröffentlichung ist bereits in der Lage Klicks der Maus zu visualisieren. Die Entwicklerversion kann auch schon gedrückte Tasten darstellen. Mit diesen beiden Funktionen hängt es die Konkurrenz weit ab.
Recorditnow greift aber auch auf recordmydestop zrück, lässt die Funktionen für den Anwender aber einfacher erscheinen. Mit zwei Klicks bestimmt werden, welches Fenster aufgenommen werden soll oder ob der ganze Bildschirm herhalten muss.
Das Programm hat das Potential, eines meiner Lieblingsprogramme zu werden.