Der Herr ist mein Hirte
Nur mal ein kurzer Gedanke…
Letzten Sonntag hörte ich durch Zufall auf NDR-Info den Gottesdienst und dort wurde über den Psalm 23 gepredigt. Die Stichworte im Titel dieses Artikels kennen wohl die meisten hier in Deutschland Lebenden.
[Ein Psalm Davids.] Der Herr ist mein Hirte; / nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen / und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen; / er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde; Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang, und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Diese Metapher soll zeigen, dass der Herr (also Gott) den gläubigen Christen behütet und ihn führt. Ich1 brauche mich also um nichts kümmern. Der „Chef“ macht das schon. Ich sorge mich nicht ums Essen, er bringt mich auf die Weide. Er hilft mir, wenn ich in der Klemme stecke und als Gegenleistung muss ich ihm nur vertrauen und folgen. Soweit so gut. Es handelt sich tatsächlich um einen guten Gedanken, dass man sich nicht sorgen muss, sondern von jemandem beschützt wird.
Aber stellt sich denn niemand die Frage, was mit den Lämmern passiert, wenn der Hirte der Meinung ist, sie haben genug gegrast? Was passiert dann? Exakt! Kehle durchschneiden, ausbluten, filetieren, kochen oder braten und dann… Guten Appetit.
Was um Himmels willen hat der liebe Gott, der ja meine Hirte sein soll, mit mir vor? Welche metaphorische Deutung bietet sich für das Verspeisen der Lämmer an?
Eine befreundete Religionslehrerin könnte mir keine Antwort auf diese Frage geben. Vielleicht kann mir einer von euch eine Antwort geben, die befriedigt und einleuchtend ist.
- Nehmen wir für diesen Beitrag mal an, ich sei gläubiger Christ. [↩]