Zugegeben ein eingetragener Verein ist die LUG Balista noch nicht, aber das stellt sich doch hoffentlich als eine formelle Hürde dar. Am gestrigen Abend kam es zu einer Gründungsversammlung im Bürgerhaus in Barmbek und es waren ~20 Personen anwesend , die sich (fast) alle dazu entschlossen haben Mitglieder des neuen Vereins zu werden.
Realitätsfremder Idealist
Wie bereits vor fünf Jahren festgestellt wurde, bin ich ein realitätsfremder Idealist und das scheint auch immer noch so zu sein. Während den Diskussionen vor und während der Vereinsgründung habe ich in aller Deutlichkeit festgestellt, dass ich gegen einen festgelegten Mitgliedsbeitrag bin. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:
- GNU/Linux ist frei und somit sollte auch eine Organisation, die sogar eine Gemeinnützigkeit anstrebt, ohne eine erzwungene Aufwandsentschädigung auskommen.
- Bisher, immerhin seit 2002, ist Balista ohne einen festen monatlichen Beitrag der Mitglieder ausgekommen, obwohl alle Kosten auf Einzelpersonen lasteten.
- Ein fester Beitrag hindert vielleicht sozial schlechter gestellte Personen, sich im vollen Umfang an dem Verein zu beteiligen.
Natürlich sehe ich auch, dass ein fester monatlicher Beitrag Sicherheit bietet und so Ausgaben besser geplant werden können und auch einiges einfacher zu organisieren ist, aber dennoch darf ein Verein, der sich hauptsächlich mit GNU/Linux und freier Software befasst, gerne mal gegen den Strom schwimmen und dem kapitalistischen Gedanken den Rücken kehren.
Leider wurde die Satzung so verabschiedet, dass nun ein Beitrag fällig wird und die Höhe des Beitrages von der Mitgliederversammlung ermittelt, bzw. festgelegt wird. Aus diesem Grund habe ich mich nicht durch die euphorische Stimmung dazu hinreißen lassen, die Satzung zu unterschreiben und somit die historische Gelegenheit verpasst Gründungsmitglied von LUG Balista e.V. zu sein.
Freiheitsdenken setzt sich durch
In der folgenden ersten Mitgliederversammlung des Vereins, wurde mehrheitlich dafür gestimmt, dass der zu entrichtende Beitrag auf null Euro festgelegt wird, es aber einen Richtwert gibt, der den Mitgliedern nahe gelegt wird, um ihn monatlich zu Spenden. Niemand ist also dazu gezwungen einen Mitgliederbeitrag zu entrichten. Sobald eine Vereinskonto eröffnet wurde, werden Vordrucke für Lastschrifverfahren erstellt, die es ermöglichen die freiwillige Spende per Lastschrift abbuchen zu lassen.
Diese Variante ist zwar nicht exakt die von mir vorgeschlagene, ist aber ein guter annehmbarer Kompromiss, zwischen der sozialen Sicherheit und der ideologischen Freiheit, so dass ich in den nächsten Wochen wohl meine Mitgliedschaft beantragen werde.
Links zum Thema