Wie tief kann man eigentlich sinken

Ja, es ist modern geworden aus „Scheiße Geld zu machen“, aber nun nimmt das Ganze Züge an, die sind wahrlich nicht mehr schön.

Abmahnung wegen Werbung

Nun wurde ein Webseitenbetrieber abmahnt, der auf seiner Seite Adsense Werbung von Google laufen hatte, da die Werbung augenscheinlich die Unwahrheit ausdrückte und ein Versprechen gab, welches nicht einlösbar ist. Mehr zu diesem Fall hier: Abmahnung wegen Adsense Werbung | PM Job Blog. Für die Leser, die sich im Netzjargon nicht so auskennen. Ein kleines Intermezzo zu Adsense.

Adsense

Google bietet für Betreiber von Webseiten an, kontextsensitive Werbung zu schalten. Das bedeutet, dass man von google einen Code gestellt bekommt, den man auf seiner Seite einbaut und dieser Code Werbung anzeigt. Das besondere an der Werbung ist, dass sie passend zu dem Inhalt der Seite sein soll. Dazu scannt google die eigene Webseite und sucht dann nach bestimmten Kriterien, Anzeigen aus dem Repertoire von google.

Der Webseitenbetreiber hat also keine Möglichkeit direkten Einfluss auf die Anzeigen zu nehmen, außer der Entscheidung keine Anzeigen anzeigen zu lassen.

Verfahren übertragen

Mhm… Wenn ich als Webseitenbetreiber also verantwortlich für die Werbung bin, die Google auf meiner Seite anzeigen lässt, ist dann Sony1 auch für die Werbung im Fernsehen verantwortlich? Oder ProSieben dafür verantwortlich, wenn in der Werbung was von „Gesunde Vitamine naschen“ gesagt wird und damit Werbung Bon-Bons gemacht wird? Verklage ich das nächste Mal2 Ahmed3 den Kioskbesitzer, weil er mir eine Tageszeitung verkauft hat, in der ein Fehler ist oder ein Bericht mich verunglimpft?!

Ein Berufstand ohne Ehre?

Ich kann nicht glauben, dass Menschen, die dem Berufstand des Anwalts zu zu ordnen sind und diese somit wenigstens einen Funken Ehre in sich tragen sollten, sich auf eine solche niedere Ebene begeben, um Kohle – auf eine für meine Begriffe hinterhältige Art und Weise – abzuzocken.4 Aber in unserem Rechtssystem ist Recht haben und Recht bekommen, leider nicht immer das Selbe. Bisher war ich immer der Meinung, dass ich als Webseitenbetreiber keine Schuld für den gesamten Krampf des Internets auf mich nehmen kann, selbst wenn ich auf diese Seiten verweise. Außerdem schreibe ich das ja auch extra in Impressum

Wollen wir hoffen, dass das Ganze ein gutes, faires und gerechtes Ende nimmt.

  1. Mein Fernseher ist von Sony. []
  2. Ich weiß, „das nächste mal“ impliziert, dass ich schon mal jemanden verklagt habe, habe ich aber nicht 🙂 Hört sich nur besser an. []
  3. Name frei erfunden. []
  4. Dieses ist keine Verunglimpfung eines ganzen Berufstandes! Es gibt nette und sogar sympatische Anwälte 🙂 Wer dem Schuh passt, der mag ihn sich anziehen. []