Kategorie: Schule / Unterricht

  • Schülerinnen und Schüler als „großer Bruder“

    Schülerinnen und Schüler als „großer Bruder“

    Ich im Film...Durch meinen Reader flog mal wieder ein interessanter Beitrag von Udo Vetter, der mich dieses Mal zum Nachdenken anregte. In dem Beitrag ging es um das Filmen von Personen. Insbesondere um Polizisten in Ausübung ihrer Tätigkeit. Diese dürfen während der Ausübung gefilmt werden, da sie Mitarbeiter des Staates sind und sie sich damit nicht auf die Pressefreiheit berufen können.

    Nun sind Lehrer ja auch Beamte und  sind während der Ausübung ihrer Pflicht, von kleinen und großen potentiellen Filmemachern umgeben. Müssen Kolleginnen und Kollegen es nun hinnehmen, wenn Schülerinnen und Schüler im Unterricht Videoaufnahmen machen? Ist es tatsächlich legal, von Lehrkräften im Unterricht Bild- und Tonaufzeichnungen zu machen?

    Gestützt werden meine Gedanken von diesem Absatz:

    Nun ist es juristisch mittlerweile klar, dass Polizisten sich im Einsatz filmen lassen müssen. Es gibt keine speziellen Fotografierverbote gegenüber Beamten. Ganz im Gegenteil. Polizisten im Dienst treten als Mitarbeiter des Staates auf, sie repräsentieren die öffentliche Gewalt, und ihr Handeln unterliegt einer entsprechend strengeren Kontrolle – auch durch die Kameras von Menschen, die sich nicht auf die Pressefreiheit berufen können. (Hervorhebungen von mir.) ((https://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/06/25/wer-nichts-zu-verbergen-hat/ – Abruf: 2013-06-26))

    Ersetzen wir doch mal in dem oben markierten Satz den Begriff Polizisten durch Lehrer ((Und meinen damit sowohl Kolleginnen und Kollegen.)). Der Satz lautet dann: Lehrer im Dienst treten als Mitarbeiter des Staates auf, sie repräsentieren die öffentliche Gewalt, und ihr Handeln unterliegt einer entsprechend strengeren Kontrolle – auch durch die Kameras von Menschen (…) Die Aussagen mit der öffentlichen Gewalt und der entsprechenden strengeren Kontrolle sind sicherlich in Bezug auf die Lehrkräfte diskussionswürdig.
    Dennoch dürften doch Aufzeichnungen gemacht werden und ich als Lehrer kann wenig gegen diese ständige Überwachung tun, oder?

    Dürfen Schülerinnen und Schüler nun tatsächlich Filme von Lehrkräften machen? Wie denkt ihr darüber? Sind die Schülerinnen und Schüler der große Bruder?

     

  • Vormittags RECHT und nachmittags FREI…

    Vormittags RECHT und nachmittags FREI…

    … so lautet der Spruch, den man immer wieder zu hören bekommt, wenn man sich außerhalb des Mikrokosmos Schule zu seinem Beruf äußert. Meine Standardantwort auf solche versuchten Sticheleien ((Dazu gehören auch die gefühlten 100 Wochen Urlaub im Jahr… )) ist immer: „Augen auf bei der Berufswahl. – Wir leben in einem freien Land mit freier Berufswahl.“ ((Auch wenn man an dieser Stelle an vielen Punkten diskutieren kann, ist die polemische Ebene ähnlich wie die des Gesprächspartners und macht meine Einstellung zu den Dingen deutlich.)) In der Regel ist dann Ruhe im Karton.

    Nun wollte Anja Reschke es mal genauer wissen und ist für 4 Wochen in Hamburg in die Schule gegangen – als (Hilfs-)Lehrerin. Sie hat natürlich ein Kamerateam mitgenommen und präsentiert uns nun ein Video, wie es in den deutschen Klassenzimmern abgeht. Man sieht freche Schülerinnen und Schüler, überforderte Lehrkräfte, Umsetzungen von Schulkonzepten und und und… eben den Alltag in unserem kleinen Mikrokosmos.

    Eines Kommentars zu dem Film enthalte ich mich – jeder darf sich seine eigene Meinung bilden.

    https://www.ndr.de/regional/hamburg/lehrer281.html

  • 1 – 3 – 5 / Dinge planen und tun

    chk-1-3-5.jpgDoch, doch ich kann schon noch zählen. Und ich bin auch kein Primzahlenfetischist. ((Auch wenn die 1 keine echte Primzahl ist… )) Es geht darum, Dinge erledigt zu bekommen. Die Zahlen symbolisieren die Aufgaben, die ich an einem Tag machen möchte, gestaffelt nach der Größe und dem Umfang.

    Das System schnell erklärt

    Eins

    Nimm Dir einen großen Brocken am Tag vor. Als Beispiel könnte es das Korrigieren einer Klassenarbeit oder das Planen einer Unterrichtseinheit sein. Natürlich muss das Ganze realistisch sein. Du kann nicht an einem Tag das Dach Deines Hauses alleine decken.

    Drei

    Nimm Dir drei mittlere Brocken am Tag vor. Diese Aufgaben sollten nicht zu groß sein. Als Beispiel könnte man hier das Arbeitszimmer wischen, ein Systemupdate machen, neue Software ausprobieren, an einem Blogartikel schreiben etc.

    Fünf

    Nimm Dir fünf kleine Aufgaben am Tag vor. Kleine Aufgaben sollten schnell erledigt sein: Müll herausbringen, Altpapier in die Tonne werfen, Staubwischen, Klassenlisten auf Vordermann bringen etc.

    Meine Erfahrung

    Ich habe das Prinzip einige Tage ausprobiert und ich muss sagen, es mach nicht nur Laune, sondern es funktioniert richtig gut. Leider ist es für meine Bedürfnisse nicht ausreichend, da ich ja nicht nur Schreibtischtäter bin oder meine Arbeit nur an einem Ort verrichte. Da ich in Schule unterwegs bin, meinen Schreibtisch als Arbeitsplatz habe und noch Seminare für das IQSH gebe, muss ich mein Vorgehen anders strukturieren, als es dieses System vorgibt.

    Wenn ich aber mal einen Schreibtischtag habe, fülle ich zu Beginn dieses Formular aus und arbeite es ab. Man erhält dadurch einen Überblick über das, was man macht und machen will oder soll.

    Was mich an dem System ein bisschen gestört hat, war die Tatsache, dass man in der Regel nicht nur die Dinge erledigt, die auf dem Zettel stehen, sondern auch noch Dinge macht, die nebenbei anfallen. ((Telefonate, E-Mails beantworten etc.)) Dazu habe ich auf meiner Vorlage einen Bereich eingerichtet, auf der diese Arbeiten verzeichnet werden können. So behält man nicht nur den Überblick was noch zu tun ist, sondern auch eine Liste der Tätigkeiten, die eben mal so nebenbei angefallen sind.

    OER?

    Während ich diese Zeilen schreibe, kommt mir die Idee, das Ganze als OER zu taggen. Man kann ja auch Schülerinnen und Schüler darin schulen, sich ihren Aufgaben zu stellen und ihnen Methoden und Instrumente an die Hand geben, mit der Sie den Alltag bewältigen können. Ich bin heute mal ganz verrückt… Ich mache das einfach mal.

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    Via: www.thedailymuse.com

     

  • So macht man Werbung

    Und? Was machste nach dem Abi?“ „Mhm, ja – so irgendwas mit Werbung oder Medien…“ So oder so ähnlich verliefen vor vielen Jahren unzählige Gespräche. Ich bin mir nicht sicher, welche Branche heute das Bild bestimmen würde, aber die Werbebranche ist ja noch immer bei vielen auf dem Wunschzettel, die meinen, einen Computer bedienen zu können: „Hey – ich habe mir Photoshop besorgt, ich mach‘ die Flyer für die nächste Party…“ „Jo, ich habe LibreOffice Writer, ich schreib‘ dann mal eben ein Buch…“ Aber wer macht eigentlich Werbung und wie funktioniert das Ganze?

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  • Die Handschriftenmetapher

    Die Handschriftenmetapher

    Der Weg der Bildung und dem vermeintlichen Vermitteln von Wissen, stößt immer wieder auf Missverständnisse. Es gibt zwar Rahmenlehrpläne, an die sich alle Anbieter von Bildungsabschlüssen halten müssen, was aber im Umkehrschluss nicht heißt, dass alle Schülerinnen und Schüler nach dem Durchlaufen des Bildungsganges das gleiche Wissen, geschweige denn die identischen Kompetenzen aufweisen. Diese Tatsache stößt nicht nur bei Eltern und Betrieben auf Unverständnis, sondern auch bei einigen Kolleginnen und Kollegen.

    Um den Beteiligten zu erklären, warum man nicht exakt das Gleiche von unterschiedlichen Individuen erwarten kann, endet meistens in einem Vortrag über KonstruktivismusStärken stärkenpositiver Feedbackkultur und Binnendifferenzierung. Sicherlich sind dieses richtige Stichpunkte, die aber bei den Gesprächspartnern hin und wieder so ankommen, als seien es faule Ausreden, um seine Inkompetenz zu verschleiern, denn schließlich gäbe es ja einen einen Lehrplan und in diesem stünde ja alles, was die Schülerinnen und Schüler wissen müssten.

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