Finden Sie sich bitte in Gruppen zusammen / Pragmatische Ideen

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Bitte finden Sie sich jetzt in maximal 4er-Gruppen zusammen.“ So oder so ähnlich hatte ich es formuliert, um dann, wenn alle sich gefunden haben, den eigentlich Arbeitsauftrag zu übergeben. Gegen meine Erwartung waren die Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage sich selbstständig und in einer für mich angemessenen Zeit in Gruppen zu finden und sich im Raum zu verteilen. Und nun?

Als es mir zu lange dauerte, habe ich den Schülerinnen und Schüler 15 Sekunden Zeit gegeben, sich zu finden. Als diese das dann noch immer geschafft haben, bat ich sie, auf Ihre Plätze zurückzugehen. Sicherlich ist es nicht immer einfach, sich mit den Klassenkameraden zu einigen, mit wem man nun die nächsten 15 Minuten zusammenarbeiten möchte.

Ich hatte gedacht, dass die Schülerinnen und Schüler in meiner Klasse mittlerweile soweit seien, sich selbst in Gruppen zu formieren. Das war aber nicht so. Also muss ich nun mal wieder die Einteilung der Gruppen in die Hand nehmen. Hier ein paar pragmatische Möglichkeiten Gruppen zu bilden.

Abzählen

Jep. Wie beim Bund oder den bekannten Trinkspielen. Man zählt eben die Schülerinnen und Schüler der Klasse im Kopf durch, teilt diese Zahl durch die Größe der gewünschten Gruppengröße und zählt dann jeweils bis zum Ergebnis durch.

Beispiel

  • 26 Schülerinnen und Schüler anwesend
  • Ich brauche maximal 4er-Gruppen
  • 26/4=6,5 also lasse ich bis 7 durchzählen
  • Ergebnis: 5 4erGruppen / 2 3erGruppen

Dieses Verfahren ist schnell und einfach und man bekommt gemischte Gruppen. Man muss nur darauf achten, dass man bei wiederholten male immer mal wieder woanders anfängt durchzuzählen, sonst gibt es immer gleiche oder ähnliche Gruppen 😉

Stellt Euch in einer Reihe auf

Ich lasse die Lernenden gerne nach einem bestimmten Kriterium der Reihen nach aufstellen. Zum Beispiel: „In der linken Ecke steht der- oder diejenige, die in der niedrigsten Hausnummer wohnt udn ganz recht die oder derjenige, der in der höchsten Hausnummer wohnt. Der Rest verteilt sich dann bitte in der richtigen Reihenfolge dazwischen.“

Wenn die Lernenden stehen, dann kann ich wieder pragmatisch abzählen oder ich kann die Reihe in der Mitte teilen und die Lernenden bitten sich gegenüber aufzustellen, um so Paare bilden zu lassen.

Kriterien für das Hinstellen in einer Reihen können sein: Hausnummern, Entfernung Heimat – Lernort, Anzahl der Knöpfe an der Kleidung, Uhrzeit, wann man aufgestanden ist, Geburtstag ab heute… etc.

Sicherlich dauert das Verfahren auch einen kleinen Augenblick, man erhält aber gemischte Gruppen, die rein zufällig gewählt wurden, die Lernenden haben sich bewegt und es kommen keine Diskussionen auf, wer denn nun mit wem arbeiten soll. Denn das gebe ich ja quasi vor.

Let’s play

Eine weitere Möglichkeit, gemischte Gruppen zu bilden, sind Spielkarten. Man kann zum Beispiel Karten in der Anzahl der Lernenden bereit halten und diese gemischt verteilen.

Diese Art eignet sich gut für Gruppen bis 4 Personen, da sich dann alle Könige, alle Damen etc. treffen, um zu arbeiten. Der Vorteil dieser Methode ist, auch wenn das Verteilen der Karten unter Umständen eine Weile dauert, dass ich in einer zweiten Runde alle Lernenden nach der Farbe (Pik, Karo, Herz, Kreuz) zusammenfinden lassen kann, um dann die Ergebnisse der einzelnen Gruppenphasen auszutauschen und zu vertiefen.

Als Karten empfehle ich ohne Einschränkung die Bicycle Playing Cards (Amazon-Link). Die halten auch viele Berührungen von Schülerhänden aus und sind auch noch nach Jahren gut zu gebrauchen.

Wie teilst Du Deine Gruppen ein?

Lässt Du die Lernenden immer in gleichen Gruppen arbeiten? Gibt es Rituale und Spiele, die bei Dir für ein gute Gruppenzusammensetzung sorgen? Lasse es mich wissen und schreibe es in die Kommentare.

2 thoughts on “Finden Sie sich bitte in Gruppen zusammen / Pragmatische Ideen

  1. Für meinen DS-Kurs (soetwas wie Theaterunterricht) habe ich oft diese kleinen Schokotäfelchen gekauft. Dann haben die SchülerInnen, fröhlich ihre Schoki mampfend, sich anhand des Einwickelpapiers gefunden. Diese Täfelchen haben immer so Themen, wie zum Beispiel MÄRCHEN. Dann gab es eine „Rotkäppchen-Gruppe“ und eine „Sieben-Zwerge-Gruppe“ und eine „Wir-wissen-nicht-wie-das-Märchen-heißt-Gruppe“. Das war immer sehr nett und hat Freude gemacht und eine gute Atmosphäre geschaffen.

    Oft habe ich auch Zettel verteilt, auf denen Lieder oder Tiere standen. Dann mussten sie sich über Muhen oder den Inperialen Marsch oder Hänschenklein finden. Diese SchülerInnen waren aber schon Oberstufe. Die jüngeren sind für Albernheiten zu cool. 😉

    Das Abzählen finde ich auch sehr gut! Vor allem, weil dann beim Abzählen auch die letzten SchülerInnen aufwachen. 😉

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