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Repetitio mater omnium

Repetitio mater omnium

Die Wiederholung ist die Mutter aller Dinge„.

Ich bereite mich im Moment sowohl seelisch, moralisch als auch fachlich auf meinen Schulrechtstest vor. Alle Fragen die mich in dem Test erwarten können, sind im Netz einzusehen. Das Ganze wird ein Multiple-Choice-Test und meine Motivation mich täglich mit dem Kreuzen von Fragen auseinander zusetzen, ist nicht so hoch wie sie eigentlich sein sollte.

Simultan zu den Vorbereitungen las ich auch das Buch „Lob der Disziplin“ von Bernhard Bueb.1 Bueb nutzt immer wieder lateinische Sprüche, um Probleme und deren Lösungen auf den Punkt zu bringen. Wenn man ehrlich ist, dann bedient sich Bueb nur der römischen Kultur, die diese zahlreichen Sprüche und Zitate hervorbrachte. Was daran verwunderlich ist, oder eigentlich auch nicht, ist dass die antiken Zitate immer noch nicht an Bedeutung verloren haben. Gut, man muss sie für den Großteil der Gesellschaft übersetzen damit sie verstanden werden, aber das ist ja das kleinere Übel.

Im Prinzip basiert das System des von Sebastian Leitner, welches mir auf die Vorbereitungen auf das erste Staatsexamen immens geholfen hat,  auf exakt diesem System. Die Frage, die man sich als Pädagoge nun stellen muss, ist, ob das Lernen grundsätzlich auf diesen Grundsatz beruht. Kann ein Lernerfolg nur dann stattfinden, wenn der zu lernende Stoff häufig wiederholt wird? Wie nachhaltig ist das produzierte Wissen? Ist das Angeeignete in der Lage Querverbindungen zu schaffen? Reicht es, sich einfach Details in den Schädel zu knallen?

Ich glaube, dass hier der buddhistische Gedanke des Wegs der Mitte wieder einmal mehr der richtige ist. Regelmäßige Wiederholungen, um globales Wissen zu vertiefen und zu festigen. Ich für meine Teil muss diesen nun aber verlassen und mir die Antworten für den Test in den Kopf bimsen.

Tja, so spielt das Leben… Es ist eben kein Wunschkonzert 😉

  1. Bueb fordert in der Erziehung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowohl vom Elternhaus als auch von der Schule, mehr Disziplin.  Ich fand das Buch sehr lesenswert. Ein netter Beitrag zum Thema Disziplin und Strafe in der Schule gibt es bei Jochen Englisch. []
Körperpflege in der Schule

Körperpflege in der Schule

Ginge es nach Detlef Schulz, Allergologe aus Darmstadt, dann dürften Schüler und Schülerinnen sich nur noch mit Nivea und Kernseife pflegen, da alles andere zu viele Allergene beinhaltet.

Wir forschen… egal nach was

Aber erstmal von vorne. Ein Professor (Günter Stein) und seine Studenten der Fachhochschule Wiesbaden wollten mal untersuchen, wie stark die Belastung von Benzol und anderen Schadstoffen aus dem Straßenverkehr in den Klassenzimmern der deutschen Schulen ist. Hätte er mich gefragt, dann hätte er nicht anfangen müssen zu forschen, denn die Schülerinnen (ja hauptsächlich die Frauen) sind solche i.d.R. solche Frostköttel, dass man selbst bei 25°C Außentemperatur wirkliche Überzeugungsarbeit leisten muss, bis man sie dazu bewegt hat, die Fenster zwecks Sauerstoffzufuhr zu öffnen. Somit kann gar kein Grenzwert von Giften aus dem Straßenverkehr erreicht werden… Wie sollten die denn in den Klassenraum gelangen? Und exakt (oder nahezu ähnlich) war dann auch das Ergebnis der Untersuchung.

Aber oh Schreck, oh Graus… Die Werte waren alle super. Keine Grenzwertüberschreitungen! Keine bösen Umweltgifte in der Luft der Klassenräume! Somit hatte man also nichts zum Forschen und vor allendingen nichts, was man veröffentlichen kann. Und nun?

Naja, ein Professor hat solche Rückschläge sicherlich schon ein paarmal hinter sich gebracht und auch seine Kollegen kennen den Druck bestimmt, mal wieder was veröffentlichen zu müssen. Aber man wäre ja nicht gut bezahlt, wenn man aus der vermeindlichen Sackgasse nicht wieder heraus käme.

Riecht ihr das? Das ist doch Haarspray, oder? Und das in der 3. Klasse! Sowas hätte es früher nicht gegeben!1 Und zack, hat man einen neuen Forschungsschwerpunkt und der musst auch dringend her, denn wie Stein selbst sagt:

„Die Werte aus diesen Messungen lagen deutlich unter den Grenzwerten, und wir hätten aufgehört zu forschen (…)“

Schade nur, dass sich die Studenten in das Seminar „Wie der böse Straßenverkehr nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bildungselite zerstört“ eingewählt haben und nicht das Seminar „Puder, Cremes und Pasten – Allergien im Klassenzimmer“ besuchen wollten.

Der drohende Zeigefinger

Da man ja nicht mehr auf die bösen, bösen Autos schimpfen konnte, schimpft man nun auf die böse, ach so bösen Allergene in den Kosmetikartikeln. Nach Aussagen der Studie sind über zweidrittel aller Allergene, die in der Klassenluft gefunden wurden, auf Kosmetika zurückzuführen. Was sagt uns das jetzt? Warte mal… Ach ja: Nichts. Denn wie erklärt uns Herr Stein:

Die Stoffe seien nicht unmittelbar gesundheitsschädlich(…)

Jo, danke für nichts. Natürlich wird noch erwähnt, dass die Stoffe u. U. Allergien auslösen können und aus diesem Grund verbannt werden müssen. Und das finde ich auch richtig gut! Denn man kann doch schon im Vorfeld versuchen, den Kindern sämtliche Allergene vorzuenthalten. Wenn dann aber richtig: 300 Meter um Schulen herum dürfen keine Bäume mehr gepflanzt werden, Rasenflächen müssen betoniert werden, Kollegen die Haustiere haben, müssen vor Dienstbeginn durch eine Dekontaminationkammer (ebenso auch Schülerinnen und Schüler, die Haustiere haben oder in Konakt mit welchen gekommen sind), als Nahrung ist nur noch Astronautenkost aus der Tube erlaubt und am besten kommen alle nackt und kahlrasiert, damit nicht die Kleidung ungebetene Allergene einschleusen kann.

Damit aber dem Leser noch ein richtig guter Tipp mitgegeben werden kann, meldet sich noch ein Allergologe zu Wort:

Die Betroffenen merkten das etwa bei unverträglichem Haargel an einem Juckreiz und der Rötung der Kopfhaut, die sich schließlich schuppt. Dann, so empfiehlt er, solle man das Mittel wechseln oder darauf verzichten.

Danke! Vielen Dank! Sicherlich kann ein Bildungsnotstand in Deutschland festgestellt werden, aber das er soweit geht, dass sich pubertäre Gören das Gel weiter aufs Haupt schmieren, wenn obige Symptome vorhanden sind, halte ich für -mit Verlaub gesagt- dämlich. Denn wenn eines zählt, dann ist das das Aussehen und da kann man sich drauf verlassen, dass ein Gel direkt in die Tonne wandert, wenn dieses das Antlitz negativ beeinträchtigt.

Via: Kosmetika lösen Allergien aus

  1. Frei erfundenes Zitat, welches mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so niemals stattgefunden hat! []
Quelle: Internet – WTF?!

Quelle: Internet – WTF?!

Jetzt mal ehrlich: Wenn ich meinen Schülern und Schülerinnen Medienkompetenz vermitteln möchte, dann achte ich wie ein wildgewordener Fuchs darauf, ob sie die Quellen halbwegs richtig angeben. Denn die Quelle einer Aussage, eines Zitats, eines Videos oder eines Bildes, sagt oftmals mehr aus, als die Aussage selbst. Die Intention der Aussage wird deutlich!

Aber einge „Nachrichten-Sendungen“ untergraben meine Autorität massiv. Diese Sendungen haben mittlerweile entdeckt, dass auch die Privatperson als „Journalist“ vor Ort herhalten kann, wenn diese Aufnahmen mit Ihren Mobiltelefonen machen und auf Internetseiten wie youtube, myvideo (oder wie diese Plattformen alle heißen…) hochladen. Die „Nachrichten-Sendungen“ zeigen dieses Video dann oftmals mit dem Hinweis:

Quelle: Internet

Wo waren die Redakteure, als in der Uni die Themen Medien, Quellenangabe und Gehirn-einschalten besprochen wurden?! Ich will damit sagen, dass das „Internet“ im Prinzip nur eine Medium ist und auf keinen Fall als Quellenangabe ausreicht. Ich will mal ein Beispiel bringen, dass den Sachverhalt vielleicht klarer darstellt:

„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“

Quelle: Buch

Ist klar geworden, was ich meine 😀

Wie soll der Bürger, der zu Hause vor der Glotze sitzt und einen solchen Schwachsinn in einer vermeintlichen Nachrichtensendung gezeigt bekommt, denn ein Urteilsvermögen entwickeln oder einen kritischen Umgang mit den neuen Medien. Sollte diese Praxis der Nachrichtensendungen sich im Alltag wiederfinden, was hier nur als eine Zuspitzung und nicht als eine Prognose gedacht ist, werden wir bald solche Dialoge mitbekommen:

A: Ich soll Dich Grüßen!
B: Yo cool! Von wem?
A: E-Mail.

Der Überwachungsstaat – mal an einem praktischen Beispiel

Der Überwachungsstaat – mal an einem praktischen Beispiel

Seit dem 1.1.2008 werden alle unsere Verbindungen die wir über elektronische Medien herstellen auf Vorrat gespeichert und sind der Regierung für ihre Zwecke frei zugänglich. Das heißt also, dass ich ab jetzt wirklich aufpassen muss wer mich anruft, wen ich anrufe und wie lange ich mit welchem Partner spreche, denn man weiß ja nie wer irgendwie oder irgendwo „Dreck am Stecken hat„.

Nemphis hat in seinem Blog zwei Zitate anderer Blogs veröffentlicht, die die ersten Einschränkungen der Bürger in diesem Land beschreiben. Auf der einen Seiten trauen sich die potentielle Klienten von Anwälten nicht mehr den Sachverhalt in E-Mails direkt zu schildern und auf der anderen Seite, wird das Leben von Journalisten erschwert, weil durch überwachte Telekommunikation Informanten leicht von der Staatsgewalt ausfindig gemacht werden können. Diese Schaverhalte werden mit folgenden Worten kommentiert.

Da braucht man keine Terroristen mehr, wenn man eine solche Regierung hat.

Quelle: https://www.seqfault.de/blog/index.php?/archives/61-Mehr-Freiheit-wagen.html | 09.01.2007

Aber wie ich ja schon einmal geschrieben habe werden nun die Unkenrufe laut, weil die Regierung beginnt „wahllos“ Daten der Bürger zu speichern. Das ein Gros der Bürger sich aber selbst dazu entschieden hat überwacht zu werden1, das interessiert die wenigsten Menschen. Aber nicht immer liegt die Entscheidung an einer solchen wirtschaftlichen zentralen Datenbank teilzunehmen, in der Hand des Verbrauchers/Bürgers. Man ist in Deutschland quasi nicht in der Lage eine Versicherung über einen großen Versicherer abzuschließen, ohne das man „freiwillig“ zustimmt, seine Daten in einer zentralen Datenbank zu speichern. Die Daten des potentiellen Versicherungnehmers werden in einer Datenbank mit dem Namen HIS2 verewigt und bei jedem neuen Abschluss geprüft und geändert.

Screenshot von aclu.org | 09.01.2008Wohin solche Datensammeleien gehen können, habe ich auf der Webseite der aclu.org3 entdeckt. Eine kleine Flash-Animation, die mit einem (noch) zwinkerndenn Auge einen Ausblick in die kommenden Jahre schafft. Leider ist der Ton in Englisch, so dass sicherlich nicht jeder in den Genuss kommen kann, die Darstellung zu verstehen.

  1. Zum Beispiel in Form von dubiosen Bonus- und Rabattmarken. []
  2. Hinweis- und Informationssystem []
  3. American Civil Liberties Union []