Gehört: Die Haarteppichknüpfer – Andreas Eschbach

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Dieses Werk fand den Weg als Hörbuch zu mir und ich habe es gehört, als ich im Sommer das Obergeschoss teilweise renoviert habe. Und ich muss sagen: Wow!

In diesem Sommer habe ich mehrere Geschichten von Eschbach gehört und ich war im hohen Maß angenehm überrascht.

Gerade dieses Werk, das sein erster veröffentlichter Roman war, hat es mir angetan. Beim Hören der ersten Absätze, kam es mir so vor, als würde ich einer Kurzgeschichte lauschen, diese entwickelte sich dann aber in eine Geschichte, die unglaublich große Züge annahm.

Auf abertausenden Planeten in der Galaxis Gheera im vom Sternenkaiser Aleksandr dem 11. regierten Universum gibt es seit zehntausenden von Jahren den höchst angesehenen Beruf des Haarteppichknüpfers. Die Haarteppichknüpfer fertigen aus den Haaren ihrer Frauen, Nebenfrauen und Töchter Haarteppiche für den Palast des elften Sternenkaisers an. Sie arbeiten ihr ganzes Leben an einem Teppich. Wenn sie ihn am Ende ihres Lebens an die kaiserlichen Teppichhändler verkaufen, lebt die Familie des jeweils einzigen Sohnes dessen ganzes weiteres Leben lang vom Erlös dieses Teppichs, und der Sohn seinerseits knüpft einen weiteren Teppich für die Versorgung der nachfolgenden Generation.1)

Die Geschichte wird von mal zu mal verzwickter und detailreicher, ohne unübersichtlich zu werden. Eschbach versteht es, den Leser auf eine spannende Reise in eine fremde Galaxie mitzunehmen und die verwobenen Beziehungen der Protagonisten vom kleinen Desaster in einer Familie der Haarteppichknüpfer bis hin zu politischen und persönlichen Entscheidungen im kosmischen Ausmaß zu führen. Und auch hier in fernen, technologisch weiterentwickelten Sphären spielt Menschlichkeit und Eitelkeit eine nicht unerhebliche Rolle.

Eine sehr kurzweilige Geschichte, für die man aber eine Ader für Sci-Fi haben sollte, damit man sich nicht in der „Och-ist-das-unrealistisch-Spirale“ verfängt.

Bei Recherchen, die ich anstellte, als ich den Roman durch hatte, las ich in der Tat, dass es sich zunächst um eine Kurzgeschichte handelte, die Eschbach dann zu einem Roman erweiterte. Absolut lesenswert!

Subjektive Note: 1






Was kannst Du mir empfehlen?

Was ist das letzte Buch oder Hörbuch, dass Du Dir einverleibt hast? Wenn Du es gut fandest, dann empfehle es mir in den Kommentaren.

 

  1. Seite „Die Haarteppichknüpfer“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. August 2016, 11:00 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Die_Haarteppichkn%C3%BCpfer&oldid=156944066 (Abgerufen: 21. November 2016, 19:38 UTC []

3 thoughts on “Gehört: Die Haarteppichknüpfer – Andreas Eschbach

  1. … eine Frage macht sich bemerkbar, will gestellt werden: ist der Jubel der Rezension nicht vielleicht doch auf eine „Déformation professionnelle“ zurückzuführen?

    „Haarteppichknüpfer“ – „Ich habe an der Universität Hamburg Germanistik und KÖRPERPFLEGE studiert.“

    wenn man das Studium auf das ganze Universum ausdehnen kann …

  2. … bevor ich im „kipple“ versunken bin, habe ich noch das gelesen:

    „Do Androids Dream of Electric Sheep?

    (…)

    JR – Kipple is useless objects, like junk mail or match folders after you use the last match or gum wrappers of yesterday’s homeopape. When nobody’s around, kipple reproduces itself. For instance, if you go to bed leaving any kipple around your apartment, when you wake up the next morning there’s twice as much of it. It always gets more and more.

    Pris- I see.

    JR – There’s the First Law of Kipple, „Kipple drives out nonkipple.“ Like Gresham’s law about bad money. And in these apartments there’s been nobody there to fight the kipple.
    Pris – So it has taken over completely. Now I understand.

    JR – Your place, here, this apartment you’ve picked – it’s too kipple-ized to live in. We can roll the kipple-factor back; we can do like I said, raid the other apartments. But –

    Pris – But what?

    JR – We can’t win.

    Pris – Why not?

    JR – No one can win against kipple, except temporarily and maybe in one spot, like in my apartment I’ve sort of created a stasis between the pressure of kipple and nonkipple, for the time being. But eventually I’ll die or go away, and then the kipple will again take over. It’s a universal principle operating throughout the universe; the entire universe is moving toward a final state of total, absolute kippleization.

    (…)“

    [ freie Adaption: „Blade Runner“, https://en.wikipedia.org/wiki/Blade_Runner ]

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