Du schlägst ja, wie ein Mädchen

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LIKEAGIRLDu rennst, wie ein Mädchen.“ – „Du säufst, wie ein Mädchen.„- „Du wirfst, wie ein Mädchen.“ – „Du bist ein Mädchen!“ – „Zieh Dir mal einen Rock an…

Ist es nicht traurig, dass „wie ein Mädchen“ eine Beleidigung ist? Sollten wir die Zeit, in der das weibliche Geschlecht als schwaches Geschlecht wahrgenommen wurde, nicht überwunden haben? Sind Männer nicht gleichwertig mit den Frauen?

Natürlich gibt es Stereotypen und diese haben sicherlich im Kern immer eine Wahrheit. Diese Stereotypie darf aber doch nicht in gut oder schlecht eingeteilt werden, sondern in: is’so! Die Fähigkeiten, die ein Mensch hat, muss er lernen zu nutzen. Darauf zu schielen, was man nicht kann, die anderen aber schon, kann nicht helfen, sich mit seinem Potential zu entwickeln.

So zeigen in diesem Video verschiedene Menschen, wie man Dinge als ein Mädchen macht. Erst aus der Sicht einer Beleidigung, dann aus der Sicht der Realität. Wunderprächtiges Augenöffnen!

Was mich an der Ganzen Sache aber wieder mal wurmt ist: Es handelt sich um Werbung! Die Macher wollen in erster Linie kein anderes Bild der Frau oder der Mädchen in der Gesellschaft etablieren, sondern ihre Produkte verkaufen und an die Frau bringen! Ähnlich, wie es Dove ja auch immer wieder macht.

Wie seht ihr das? Kommt Euch auch hin und wieder ein oben genannter Spruch über die Lippen oder seid ihr schon auf der gleichberechtigten Seite angekommen?

5 thoughts on “Du schlägst ja, wie ein Mädchen

  1. Hallihallohallöle,
    als Sportlehrerin erlebe ich tagtäglich, dass solche „Klischees“ die Mädels in ihrem Tun unbewusst beeinflusst. Sie trauen sich grundsätzlich weniger zu und/oder schätzen sich schlechter ein, als sie tatsächlich sind. Ich habe tatsächlich neulich einmal auf mein altes Schulzeugnis geschaut und mit Grauen festgestellt, dass ich bis zum Abitur die Sportnote 3 hatte. Damals habe ich es so hingenommen…bin halt ein Mädchen…ohne zu wissen, dass ich 12 Jahre später mein Sportstudium mit der Note 1 abschließen würde. Glück für die Sportlehrerin und Glück für mich, dass ich damals ein gesundes Selbstvertrauen hatte, um mich von solchen Dingen nicht demotivieren zu lassen. Da ich heutzutage an der selben Schule als Lehrerin arbeite, ließ ich es mir nicht nehmen, meine ehemalige Sportlehrerin um Stellungnahme zu bitten. Eine schon recht merkwürdige Situation war das 😉 Antwort der besagten Dame: Mädchen müssen schon richtig gut sein, um eine 2 zu bekommen. Toll, und das von ner Frau? Diese „miese“ Einstellung setzt sich dann im Berufsleben fort. Wenn „Frau“ auf der Karriereleiter emporsteigen will behaupte ich mal, dass sie im Vergleich zu ihren männlichen Mitkonkurrenten mehr leisten muss…und weniger Gehalt bekommt sie dennoch. Willkommen im Leben! Ich versuche dieses klischeehafte Denken möglichst niemals in meine Bewertung mit einfließen zu lassen und die Mädels darin zu stärken, dass sie auf ihre eigene, weibliche Art und Weise ihren männlichen Kollegen ebenbürtig sind….

  2. Liebe Ragna,

    vielen Dank für diesen Kommentar. Auch ich habe ähnliche „selbsterfüllende“ Prophezeiungen erleben dürfen. Daher finde es es wichtig und bedeutsam, gerade in unserem Beruf sich über das Denken in Schubladen Bewusst zu sein und an allen Stellen an denen es geht, sich von diesem Denken zu lösen. Wenn wir ehrlich sind, geht das nicht immer. Ich bin aber sicher, dass der Umgang mit diesen Schubladen besser wird, wenn man sich damit befasst und dieses reflektiert.

    1. Ich kenne Softball gar nicht. Fände es aber unheimlich spannend, wenn Mannschaftssportarten in gemischten Teams gespielt werden würden. Fußball WM mit 50% Männer und 50% Frauen… Das wäre mal ein Signal.

  3. Softball wurde nicht als Alternative sondern als Ergänzung zum Baseball entwickelt. Männer würden es nie spielen (zumindest ist das die weitläufige Meinung in den USA) und es wurde daher eigentlich speziell für Mädchen entwickelt. Ich glaub aus dieser Entwicklung heraus entstand auch die Cheerleader Facette. Bin mir hier aber nicht ganz sicher!

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