Monat: März 2010

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Kopieren und Kopien in der Schule

Kopieren und Kopien in der Schule

Das Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland hat jetzt eine Seite ins Netz gestellt, aus der hervorgeht, in welchem Umfang Lehrer und Lehrerinnen aus Büchern kopieren dürfen.

Ein Fallbeispiel

Was mich an den Formulierungen wundert ist, dass man nichts digital kopieren oder speichern darf. Ist das nicht ein bisschen an der Realität vorbei? Mal eine ganz normale Vorbereitung für den Unterricht:

Ich erstelle ein Arbeitsblatt mit einem Arbeitsauftrag. Auf diesem soll aber, zur besseren Darstellung des Sachverhaltes1, ein Bild oder eine Abbildung zu sehen sein. Diese habe ich in einem Lehrbuch aus den 70ern gefunden. Intelligenterweise würde man das Bild einscannen, vergrößern oder verkleinern2 und direkt in die Vorlage einfügen. Aber das darf ich ja nicht! Also lasse ich auf meinem Arbeitsbogen einen Platz frei, gehe mit dem besagten Lehrbuch morgens in den Kopierraum, versuche durch Vergrößerungen und Verkleinerungen die richtige Größe zu treffen, schneide das Bild aus, schreibe mit Hand die Quelle darunter und klebe es auf meine Arbeitsblattvorlage. Durch den Einzug kann ich diese ja nun auch nicht mehr laufen lassen und muss so bei allen Bögen die Klappe des Kopierers öffnen, um an meine Arbeitsblätter zu kommen.

Willkommen im 22. Jahrhundert!

Nur analoge Kopien

Auf der Seite heißt es:

Zulässig sind nur analoge Kopien. Die digitale Speicherung und ein digitales Verteilen von Kopien (z.B. per E-Mail) ist schon von Gesetzes wegen nicht gestattet und wird von der neuen vertraglichen Regelung ebenfalls nicht erfasst.

Quelle: ebd.

Leider schweigen sich die Macher über die Gesetze in denen diese Regelung stehen aus. Außerdem bin ich mir sicher, dass jeder moderne Kopierer eine digitale Kopie der Quelle anlegt, bevor sie auf Papier gedruckt wird. Im Klartext heißt das ja dann, dass ich GAR KEINE Kopien mehr machen darf. Das sieht nach einem handfesten Dilemma aus.

Für wen gelten die 12 %?

Lehrkräfte dürfen künftig kopieren:

  • bis zu 12 % eines jeden Werkes, jedoch maximal 20 Seiten. Das gilt wirklich für alle Werke, d.h. auch für Schulbücher, Arbeitshefte, Sach- und Musikbücher.

Quelle: https://www.schulbuchkopie.de/neuenregeln.html – Abruf: 31.3.2010 – 10:00

Es stellt sich die Frage, ob diese 12 %-Regel für die gesamte Schule, einen Standort der Schule oder eine Lehrkraft gilt. Denn ich habe doch keine Ahnung, was meine 250 Kolleginnen und Kollegen, verteilt über 7 Standorte täglich kopieren?! Muss da nun auch Buch geführt werden? Was sind die Strafen? Wer überprüft das Ganze?

Andere Meinungen

Der Lehrerfreund bringt es in einigen Sätzen auf den Punkt:

  1. Durch den Vertrag werden in erster Linie die Rechte der Schulbuchverlage gestärkt. (…)
  2. Die Vorstellungen sind in keiner Weise realistisch. (…)

Quelle: https://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/lehrer-kopieren/ – Abruf: 31.3.2010 – 10:02

Und:

Gäbe es weniger schlechte Schulbücher, müssten Lehrer/innen weniger auf zusätzliche Materialien zugreifen.

Quelle: ebd.

Sinn der Bildung von Menschen

Wenn wir den nachfolgenden Generationen eine gute (Aus-)Bildung mit auf den Weg in die Zukunft geben wollen, sollte wir uns nicht über solche Kleinigkeiten Gedanken machen, sondern ihnen mit allen möglichen Mitteln zu eben dieser (Aus-)Bildung verhelfen! Dazu müssten die rechtlichen Rahmenbedingungen aber an einigen Stellen angepasst werden, damit man als Lehrkraft nicht mit einem Fuß im Gefängnis steht.

  1. Stichwort: Lerntypen []
  2. Vielleicht noch den Kontrast für die anstehenden Kopien anpassen. []
ISFF Detmold 2010

ISFF Detmold 2010

Auch dieses Jahr will ich diesen Blog nutzen, um auf das International Shortfilm Festival in Detmold hinzuweisen. Leider war es mir bisher immer verwehrt, dieses Festival selbst zu besuchen.

Aber auch dieses Jahr findet das Ganze wieder in Detmold statt. Das Festival läuft vom 10. – 13. Juni im Hangar 21. Und auch dieses Jahr hat Jan Fuchs wieder seine Finger im Spiel, wenn es um den offiziellen Trailer des Festivals geht.

Freunde der modernen Künste und der neuen Medien sind eingeladen das Festival im Ost-Westfälischen zu besuchen!

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Adios Gmail

Adios Gmail

Ich habe mich heute entschieden, meinen Gmail-Account erst einmal nur noch für meine Googlemail-Adresse1 zu nutzen. Ich habe bisher auch meine dienstliche und eine private Adresse damit verwaltet. Da das synchronisieren von kmail dank luckybackup nun recht gut funktioniert, kann ich meine Mails auch auf dem Ideapad lesen und beantworten. Da wir in der Schule recht restriktive Einstellungen haben, was das freie Surfen angeht, kann ich die Mails von dort aus nicht versenden, sondern warte entweder bis ich mit dem Ideapad in einem richtigen W-Lan bin oder ich die Daten synchronisiert habe und dann von Christine2 aus versende.

  1. Sprich alles, was DIREKT mit Google zu tun hat: Youtube, googledocs, Googlereader, Googlegroups etc… []
  2. Der Name meines Desktop-Rechners. []
Musik von einem Bonsai

Musik von einem Bonsai

Ja, es gibt sie jetzt wirklich. Meine Rubrik: „Menschen, die zu viel Zeit haben“ und hier kommt auch schon der erste Knaller. Ein junger Mann nimmt einen Bonsai, ein Haufen Mikrofone und Geigenbögen und macht mit dem Bonsai Musik. Klingt komisch… ist aber so 😉 Der junge Mann heißt Diego Stocco und macht noch mit allerhand anderen Gegenständen und Dingen Musik. Damit man das Ganze auch glaubt, lässt er sich beim Erstellen seiner Tracks auf Video aufnehmen.

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Gelesen: Jesus liebt mich

Gelesen: Jesus liebt mich

Ich bin ehrlich, das Buch hätte ich ich mir eher nicht freiwillig gekauft, aber ich musste ja. In der Aktion „Einfach mal lesen“ meiner BFS-Klasse wurde dieses Mal das oben genannte Buch von David Safier gewählt.

Es ist wahrlich leicht zu lesen und handelt von einer Romanze zwischen Marie, einer jungen Dame der Gegenwart, die sich in einen Zimmermann verliebt. Das Besondere an diesem Zimmermann ist, dass er Gottes Sohn ist und auf die Erde kommt, da die Apokalypse kurz bevor steht. Eine skurrile Liebesgeschichte, die an einigen Stellen zum Schmunzeln anregt, nicht sonderlich humorvoll, aber amüsant.

Das Ende mutet etwas profan an, steht aber – so gut ich es beurteilen kann – im Einklang mit der christlichen Lehre.

Subjektive Note: 3